7.8 Milliarden Franken verwaltete die Auffangeinrichtung der beruflichen Vorsorge per Ende des letzten Jahres, wie die Sendung 10vor10 berichtet. Dies sind rund 800 Millionen mehr als noch im Vorjahr. Ein Grossteil der Gelder kann dabei nicht zu den rechtmässigen Eigentümern zurückgeführt werden.
Im Vergleich zum Vorjahr liegen rund 800 Millionen Franken mehr bei der Stiftung Auffangeinrichtung BVG, welche die vergessenen Gelder im Auftrag der beruflichen Vorsorge verwaltet. Dies zeigen aktuelle Zahlen, die «10vor10» vorliegen. Die Gründe, warum das angesparte Pensionkassenkapital vergessen geht, seien vielfältig, sagt Markus Kaltenrieder, Pensionsberater aus dem Berner Oberland. Der häufigste Grund seien regelmässige Jobwechsel. Dabei gehe häufig vergessen, das angesparte Geld zur neuen Pensionskasse mitzunehmen. Dies zeigt das Beispiel einer Klientin, bei welcher aufgrund mehrmaligen Stellenwechsels insgesamt 110‘000 Franken vergessen gingen. Auf ihr Ersuchen hin erhält sie das Geld nun zurück.
Die Stiftung Auffangeinrichtung BVG verwaltet derzeit über 900‘000 Konten mit vergessenen Geldern. Zwei Drittel dieser Konten können nicht zu den Begünstigten zurückgeführt werden. Dies entspricht knapp 3 Milliarden Franken, die auf ihren rechtmässigen Eigentümer warten. Die Personen ausfindig zu machen, sei jedoch nicht die Aufgabe der Auffangeinrichtung, sagt Geschäftsleiter Max Meili: «Wenn wir jede Person suchen wollten, müssten wir hunderte von Mitarbeitern haben.» Ausserdem sei es schwierig, Personen ausfindig zu machen, die bereits mehrmals umgezogen sind, erklärt Meili.
Max Meili sieht den Grund für die vergessenen Gelder eher bei der fehlenden Eigeninitiative der Begünstigten: «Die Leute lesen die Austrittsabrechnungen der Pensionskassen nicht genügend sorgfältig. Dort würde beispielsweise stehen, was man hinsichtlich dem bisher angesparten Geld machen muss.» Wer irgendwo noch vergessene Gelder aus der Pensionskasse vermutet, kann sich direkt bei der Zentralstelle 2. Säule melden. Die Anfrage ist kostenlos.