Schweiz
Wirtschaft

Autoimporteure: «Schweizer Verkaufsverbot ist ein Hammer»

«Noch einen oben drauf»: Chef der Schweizer Autoimporteure nervt sich über das VW-Verkaufsverbot

26.09.2015, 13:2326.09.2015, 14:59
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Andreas Burgener, der Direktor des Autoimporteure-Verbands auto-schweiz, warnt vor Verallgemeinerungen im Abgasskandal von Volkswagen. Lediglich bei einer Motorengruppe eines Konzerns sei getrickst worden.

Andreas Burgener, Direktor des Schweizer Verbands der Autoimporteure.
Andreas Burgener, Direktor des Schweizer Verbands der Autoimporteure.
Bild: KEYSTONE

Für alle anderen Autohersteller gelte die Unschuldsvermutung, sagte Burgener in der Sendung «Samstagsrundschau» von Schweizer Radio SRF. Das vom Bundesamt für Strassen (ASTRA) am Freitag verhängte Verkaufsverbot für die Fahrzeugtypen mit dem fraglichen Dieselmotor hält er für übertrieben.

Das gebe der Branche noch «einen oben drauf». Alle anderen Länder unternähmen aktuell Abklärungen und Messungen, nur die Schweiz greife zum Hammer des Verkaufsverbots.

Allerdings hält sich die Wirkung des Verbots nach Angaben Burgeners in engen Grenzen. Der VW-Importeur Amag habe ihn informiert, dass keine Autos mit diesem Dieselmotor nach Euro-Abgasnorm 5 mehr am Lager seien. Und Autos im Betrieb seien nicht betroffen.

VW: Keine Lösung und kein Chef

Im Abgasskandal müsse man nun auf das weitere Vorgehen von VW warten. Der Autobauer habe noch keine Lösung und erst seit Freitag wieder einen Chef. Die Angabe, wonach elf Millionen Fahrzeuge betroffen sein sollen, sei hoch gegriffen.

Der Wiedereinführung obligatorischer Abgastests erteilt Burgener trotz des Skandals bei VW eine Absage. Die Typengenehmigung reiche. Auch alle Dieselfahrzeuge in der Schweiz einer Prüfung zu unterziehen, gehe nicht an. (egg/sda)

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3 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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stadtzuercher
26.09.2015 13:43registriert Dezember 2014
Ohne die mächtige Gesetzgebung der USA würde weiter getrickst, auch in der Schweiz. Und hier zeigt sich bereits weshalb: in den europäischen Staaten inkl. der Schweiz ist die Lobby der grössten Autofirma der Welt so stark, dass sie sich praktisch alles erlauben kann. Stellvertretend dafür steht auch der Verband Schweizer Autoimporteure. Dieses Verkaufsverbot wird 2 Wochen Bestand haben, dann gehts weiter mit Business as usual: Lukrative Pfründe und Importpreise für die Importeure (inkl. SVP-Politiker Frey), Bschiss für die Kunden und Bürger.
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meliert
26.09.2015 13:47registriert August 2014
Was heisst "lediglich? Wenn es mich beim Schnellfahren erwischt, kann ich dann der Polizei auch sagen nur lediglich 1x zu schnell, macht doch nüt? Betrug ist kein Kavaliers Delikt, dies ist ein Riesenschaden für Produkte aus Deutschland!
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