Der Migros Genossenschafts-Bund (MGB) und die Migros Bank haben hohe Kredite bei der in Schieflage geratenen österreichischen Immobiliengruppe Signa ausstehend. Nach mehreren Kantonalbanken haben nun auch die Migros-Unternehmen die Höhe ihrer Engagements beziffert.
Der MGB habe beim Verkauf der Warenhauskette Globus im Jahr 2020 an ein Gemeinschaftsunternehmen von Signa und der thailändischen Central Group ein Darlehen über 125 Millionen Franken gewährt, teilte die Migros am Donnerstag mit. Dieses Darlehen sei direkt an Globus geleistet worden und nicht an die beiden neuen Eigentümer. Es sei «teilweise durch Garantien abgesichert».
Die Migros Bank ist ihrerseits mit 97 Millionen Franken an einem Konsortialkredit von mehreren Schweizer Banken beteiligt. Der Kredit sei einem Immobilienunternehmen gewährt worden, an dem mehrere Investoren beteiligt seien, heisst es in einem separaten Communiqué der Bankentochter der Migros. Der Name des Kreditnehmers wird allerdings in dieser Mitteilung nicht explizit genannt.
Die Hypothek sei «erstrangig grundpfandgesichert», betont die Migros Bank. Es handle sich um eine Warenhaus-Liegenschaft, die sich an «erstklassiger Lage im Zürcher Stadtzentrum» befindet. Das Gebäude sei vermietet und sämtliche Zinsen und Amortisationen seien «zuverlässig geleistet» worden.
Die Unternehmen der Migros-Gruppe reagierten mit den Veröffentlichungen auf Medienberichte der vergangenen Tage, in denen diverse Gläubiger der Signa-Gruppe namentlich genannt wurden. Die Migros Bank hat laut den Angaben nun die Aufhebung des Bankgeheimnisses für diesen Sachverhalt erhalten.
In den vergangenen Tagen hatten bereits die Obwaldner Kantonalbank (OKB) und die Walliser Kantonalbank (WKB) ein Engagement bei einer in Schwierigkeiten geratenen Investorengruppe im Immobilienbereich bekräftigt. Sowohl die OKB wie die WKB bezifferte ihr Engagement bei dem hypothekenbesicherten Konsortialkredit auf 24,3 Millionen Franken.
Seit längerem bekannt sind die hohen Ausstände der Bank Julius Bär gegenüber der Signa-Gruppe. Die Privatbank hatte die Kredite Ende November indirekt bestätigt, die Summe beläuft sich laut den damaligen Angaben auf 606 Millionen Franken.
Vergangene Woche hatte zudem auch bereits die Aargauische Kantonalbank (AKB) Kredite gegenüber der Signa-Gruppe von 73 Millionen Franken offengelegt, es handle sich dabei aber um hypothekarisch gedeckte Objektfinanzierungen. (dab/awp/sda)
Schon damals hatte ich den Verdacht, dass die Migros nur verkauft, weil sie die nötige Umstrukturierung mit einer Massenentlassung nicht selbst durchführen wollte.
Scheint sich ja zu lohnen.... Wenns nicht auffliegt.