Liebe Nationalbank. Herzlichen Dank, dass Du Ferien in der Schweiz von einer auf die andere Minuten um 30% verteuert hast. #SNB
— Thomas Frei (@Wanderhotelier) January 15, 2015
Die Aufhebung der Euro-Mindestgrenze ist ein Schlag für die Schweizer Tourismusbranche: Die Stärkung des Schweizer Frankens führt zu einer massiven Verteuerung der Tourismusangebote in der Schweiz. So lange sich die Währungsmärkte nicht eingependelt haben, ist unklar, wie negativ sich der tiefe Euro tatsächlich auf die Branche auswirken wird, doch bei den Verbänden ist der Blick in die Zukunft getrübt.
Daniela Bär, Mediensprecherin von Schweiz Tourismus spricht von einem «schwarzen Tag». Barbara Gisi, Direktorin des Tourismus-Verbandes sagt: «Wir sind stark betroffen. Das bereitet uns Bauchschmerzen». Noch im Dezember hat der Schweizer Tourismus-Verband in einer Mitteilung den Euro-Mindestkurs als «essenziell» bezeichnet. Er dürfe «auf gar keinen Fall aufgegeben werden».
Sicher ist: Heute bucht niemand aus dem Euroraum Ferien in der Schweiz. Dafür die Schweizer wohl umso schneller Ferien im Ausland. Besonders bitter: Gerade jetzt ist Hauptbuchungszeit für die Sommerferien.
«Die Unsicherheit, wie viel man am Ende für die Ferien bezahlen wird, führt mindestens zu einem Buchungsstillstand», sagt Bär. Noch hat Schweiz Tourismus nicht erhoben, ob die Buchungen bereits zurückgegangen sind. «In zwei bis drei Wochen werden wir sehen, wie prekär die Lage ist.»
Für uns Auslschweizer gibt's dieses Jahr nur kurze Ferien in der Schweiz. Oder wir müssen für den z'Mittag ins deutsche fahren. #chf #SNB
— stefan winiger (@stefanwiniger) January 15, 2015
Dass es aber so weit kommen wird, befürchtet auch Gisi: «Gerade für asiatische Kunden wird das ein Grund sein, beispielsweise Kanada der Schweiz vorzuziehen. Auch da gibt's Berge.» Und für die Schweizer bedeutet das: Die Winterferien in Österreich zu verbringen, wo sowieso schon alles billiger ist, wird noch attraktiver.
Da wacht man auf und plötzlich sind die Ferien um einiges billiger. #USD #CHF #SNB
— Luca Strebel (@StrebelLuca) January 15, 2015
«Die Mindestgrenze hat den Tourismus in der Schweiz in den letzten dreieinhalb Jahren entlastet», sagt Gisi. Diese Zeiten sind jetzt vorbei. «Wir müssen neue Kooperationen eingehen, zum Beispiel mit Mobilitätsunternehmen, neue Angebote schaffen und Kosten optimieren», so Gisi. Das werden nicht alle überleben. Manche Hotels werden bei sinkenden Gästezahlen schliessen müssen. (dwi)