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Sonntagsnews: Corona-Betrüger haben 290 Mio. vom Bund abgezwackt

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Die Summe, die Coronabetrüger ungerechtfertigt bezogen, ist höher als gedacht.Bild: sda

Corona-Betrüger haben mindestens 290 Mio. vom Bund abgezwackt – das sind die Sonntagsnews

Der CS-Deal bringt Tausende Stellen in Gefahr, die Marke der einstigen Grossbank soll in 3 bis 4 Jahren verschwunden sein und Coronabetrüger haben den Bund um Hunderte Millionen erleichtert – die Sonntagsnews.
02.04.2023, 08:48
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Stellenabbau bei der UBS, Ermittlungen wegen Informationslecks und die zunehmende Zahl missbrauchter Covid-Kredite: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen. Die Schlagzeilen in nicht verifizierten Meldungen:

Bis zu 36'000 Stellen bei der neuen UBS in Gefahr

Die neue UBS hat gemäss einem hohen UBS-Manager ein Stellenabbau von zwischen 20 und 30 Prozent anvisiert. Ausgehend von rund 120'000 Vollzeitstellen, welche die UBS und Credit Suisse (CS) bisher beschäftigten, wären dies weltweit 25'000 bis 36'000 Stellen, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. In der Schweiz wären bis zu 11'000 Stellen betroffen. Demnach käme es zu deutlich mehr Entlassungen, als das bereits vor der Fusion angekündigte Sparprogramm der CS vorgesehen hatte. Zudem wird laut «SonntagsZeitung» die CS-Schweiz kaum ausgegliedert. Eine Monopolsituation dürfte nach der Fusion nur im Firmenkundengeschäft entstehen.

Zum ausführlichen Überblick:

Infoleaks bei Bankendeal werden untersucht

Die Bundesanwaltschaft hat nationalen und kantonalen Behörden Ermittlungsaufträge rund um die Informationslecks der Verhandlungen zur Fusion der UBS und Credit Suisse erteilt. Geheime Informationen zu den Verhandlungen des Bundesrates, der Finanzmarktaufsicht und der Nationalbank waren an die Öffentlichkeit gelangt. Was die Behörden genau ermitteln, sagte die Bundesanwaltschaft nicht, wie die «NZZ am Sonntag» schrieb. Laut Strafrechtsexperte Mark Pieth kämen als mögliche Straftatbestände neben Amtsgeheimnisverletzung auch Wirtschaftsspionage, Verletzung von Geschäftsgeheimnissen und Verstösse gegen das Insider-Strafrecht in Frage.

Corona-Betrüger haben mindestens 290 Millionen vom Bund abgezwackt

Der Betrag missbräuchlich verwendeter Covid-19-Überbrückungskredite wird in den nächsten zwei Jahren weiter ansteigen. Betrügerinnen und Betrüger haben den Bund um mindestens 290 Millionen Franken geprellt, wie die «NZZ am Sonntag» schrieb. Vor einem Jahr ging das Staatssekretariat für Wirtschaft von 200 Millionen Franken aus. Die Fälle stammen am häufigsten aus dem Baugewerbe, der Gastronomie und dem Handel, wie die Zeitung weiter schrieb. Die Betrugsquote betrug zuletzt 1.7 Prozent der gesprochenen 16.9 Milliarden Franken. 4600 Fälle sind noch pendent. Sie belasten das Justizsystem. Der Kanton Aargau hat dazu beispielsweise sechs neue Stellen geschaffen.

Galaxus baute letztes Jahr 200 Stellen in der Schweiz ab

Das zur Migros gehörende Online-Warenhaus Digitec-Galaxus hat vergangenes Jahr zehn Prozent der Stellen in der Schweiz abgebaut. Das waren rund 200 Jobs, wie die «NZZ am Sonntag» schrieb. Seitens des Unternehmens hiess es, dass in der Schweiz ein leichter Rückgang der Mitarbeiterzahl zu beobachten sei. Grund dafür sei das schnelle Wachstum während der Corona-Pandemie. Kündigungen seien keine ausgesprochen worden. Temporärstellen habe Digitec-Galaxus nicht neu besetzt. Zudem besetzte das Unternehmen Schweizer Stellen in Deutschland neu. Auch in der serbischen Hauptstadt Belgrad rekrutierte das das Unternehmen, beispielsweise für das Callcenter.

Gaillard fordert Bund auf, PostFinance zu stärken

Der ehemalige Direktor der Eidgenössischen Finanzverwaltung Serge Gaillard hat volle Rechte für die Postfinance gefordert. Die Bank soll Kredite und Hypothekarkredite vergeben dürfen, sagte er im Interview mit der «NZZ am Sonntag». «Was wir heute haben, ist ein Politikversagen», sagte er. Die Postfinance müsse zurzeit den Zahlungsverkehr gewährleisten und sichere Konten anbieten, dürfe ihr Geld aber nicht diversifiziert anlegen. Mit der Zusammenlegung der UBS und Credit Suisse sei die Auswahl im Kreditgeschäft für Unternehmen kleiner. «Da besteht die Gefahr, dass ausländische Banken in diesen Markt drängen», sagte er.

Marke Credit Suisse soll in 3 bis 4 Jahren verschwunden sein

Die Marke Credit Suisse soll noch drei bis vier Jahre bestehen bleiben und danach verschwinden. Nur dies ist zur genauen Zusammenführung der UBS und Credit Suisse bisher durchgesickert, wie «SonntagsBlick» schrieb. Wie die neue UBS die Einheiten zusammenführen wird, behalte die Bank aus rechtlichen Gründen für sich. Die Abspaltung des Schweiz-Geschäfts der Credit Suisse liege auf dem Tisch. Die UBS erachte diese Variante «dem Vernehmen nach» nicht als attraktiv, schrieb «SonntagsBlick». Erst nach der endgültigen Übernahme in acht Wochen habe die UBS Zugriff auf sämtliche Informationen und könne entscheiden, was gehe und was bleibe, schrieb die «SonntagsZeitung».

Schweizer Banken wegen Madoff-Fall wieder auf Radar der US-Justiz

Die Schweizer Banken sind im Zusammenhang mit der Madoff-Affäre erneut auf dem Radar der US-Justiz erschienen. Die Schweizer Privatbanken hatten «Anteile an Feeder-Fonds im Auftrag ihrer Kunden» gehalten, sagte der Anwalt Shelby du Pasquier der Westschweizer Zeitung «Le Matin Dimanche». «Nach dem US-Konkursrecht laufen sie Gefahr, dass sie gezwungen werden, die für ihre Kunden erhaltenen Zahlungen zurückzugeben.» Es stehen Hunderte von Millionen Dollar auf dem Spiel. Die UBS und die Banque Cantonale Vaudoise (BCV) gaben an, sich nicht zu diesem Fall äussern zu wollen, der mehr als zehn Jahre nach dem Bankrott von Bernard Madoff die Schweizer Institute erschüttert.

PK-Direktor: Renten sind absolut nicht gesunken

Die Renten in der Schweiz sind laut dem Direktor des Pensionskassenverbands Hanspeter Konrad absolut gesehen nicht gesunken. «Sie sind zwar für gewisse Versichertengruppen gesunken, aber nicht so absolut, wie oft behauptet wird», sagte er im Interview mit «SonntagsBlick». Vergleiche man ledige Neurentner und ledige Neurentnerinnen stelle man keinen Unterschied fest. «Die Renten sind mindestens gleich hoch geblieben, wenn nicht sogar gestiegen», sagte er. Zudem setzte er sich für tiefe Gebühren der Pensionskassen ein. Diese seien in Relation zum verwalteten Vermögen heute nicht zu hoch.

Experte: Schweizerinnen und Schweizer werden auf Arbeitsmarkt benachteiligt

Das duale Bildungssystem der Schweiz hat laut Soziologe Ganga Jey Aratnam zu einer strukturellen Benachteiligung von Inländerinnen und Inländern auf dem Schweizer Arbeitsmarkt geführt. Denn Schweizer Jobtitel halten nicht mit internationalen Titeln mit, wie er in der «SonntagsZeitung» sagte. «Oft werden unsere hervorragend ausgebildeten Fachleute mit schlechter ausgebildeten Ausländern gleichgestellt, weil diese den gleichen oder sogar besseren Titel haben.» Ein Beispiel: In der Schweiz braucht es den Notendurchschnitt 5 für eine Doktorandenstelle. EU-Studierende könnten sich trotz einfacherem Zugang zum Gymnasium als Doktoranden bewerben. Die Lösung sieht der Soziologe in einer höheren Gymnasiumsquote. (sda)

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33 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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FamilyGuy
02.04.2023 11:48registriert März 2020
Corona-Betrüger…. ich hoffe, die Justiz behandelt diese Fälle mit aller Härte und bestraft passend.
Aber ja…. mal wieder ein offensichtlicher Fall, dass Menschen das Sytem zu ihren Gunsten ausnützen und daraus übermässig Profit erzielen.
Es ist aber das allseits ankerkannte kapitalistische System. Man stellt fest, dass Gewinne in Krisen vorallem durch skrupellose Investitionen erzielt werden, wo die arbeitende Bevölkerung zu zahlen hat und investiertes Geld in Ruhe arbeitet ind Gewinn abwirft…
Und das ist legal… egal mit wieviel Betrug der Gewinn zustande gekommen ist…
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Stef171
02.04.2023 11:21registriert Juni 2020
Corona Betrüger.........Es wird leider überall und immer mehr Betrogen hier in der Schweiz....weiss nicht woran das liegt ....es zeigt höchstens wie es hier bei uns um Charakter Respekt und Anstand steht. Finde es misslich was sich da diverse Leisten auf Kosten deren was noch ein Funken Anstand haben.
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Legal
02.04.2023 11:19registriert September 2020
Soviel zur Ehrlichkeit und Selbstregulierung der KMU, welche nach Coronahilfe (Wirte) geschrieen haben. Dieses Geld wäre bei der AHV sinnvoller angelegt. Solche Betrüger sollten nicht nur alles mit Zinsen und Zinseszinsen zurückzahlen, sondern den erschlichenen Betrag doppelt begleichen müssen.
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