Schweiz
Wirtschaft

Arbeitsmarkt: Nirgends haben es Jugendliche so gut wie in der Schweiz

Arbeitsmarkt: Nirgends haben es Jugendliche so gut wie in der Schweiz

27.08.2014, 14:2006.10.2020, 23:29
Mehr «Schweiz»

Die Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) hat am Mittwochmorgen ihre Studie für einen neuen «Jugendarbeitsindex» präsentiert. Dieser Index beschreibt die Situation der Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt mit einem Wert zwischen 0 und 7. Je höher der Wert eines Staates ist, desto «günstiger» soll sich der Arbeitsmarkt für Jugendliche im Alter zwischen 15 und 25 präsentieren.

«Wir wollen den qualitativen Aspekt untersuchen», sagte David Iselin vom KOF. Man wolle damit die Zusammenhänge zwischen Bildungs- und Beschäftigungssystemen untersuchen, anstatt bei Jugendarbeitsmarkt-Fragen nur die Arbeitslosenzahlen anzuschauen.

Für die Schweiz errechnete das KOF den weltweit höchsten Wert von 5.61, für die EU 4.68. Ein grosses Problem sei jedoch die Vergleichbarkeit der Arbeitsmärkte, betonte Ursula Renold vom KOF. Die Länder verfügten über Bildungssysteme, die sich teils stark voneinander unterscheiden würden. Während Länder wie die Schweiz oder Deutschland über ein duales Bildungssystem kennen, gibt es auch Länder, die gar keine Hochschulabschlüsse anbieten.

«Der Vergleich zwischen unserem Jugendarbeitsmarktindex und der Jugendarbeitslosigkeit lässt daher Raum für Interpretationen», führte Renold aus. So hat Bulgarien eine durchschnittlich hohe Jugendarbeitslosigkeit, die Situation wird aber durch andere Umstände verschlechtert.

Ursachen für «schlechte Arbeitsmärkte» soll untersucht werden

Das KOF will mit dem Jugendarbeitsmarktindex eine Grundlage für die internationale Forschung schaffen, um die Gründe für «günstige und weniger günstige Arbeitsmärkte» herauszufinden. Dazu wurden die Daten auf einer interaktiven Webplattform veröffentlicht. Zudem steht das KOF mit der internationalen Arbeitsorganisation (ILO) im Kontakt, um zu überprüfen, ob der neue Index als internationaler Standard etabliert werden kann.

Das KOF stellte zudem fest, dass sich die Arbeitsmarktsituation für Jugendliche in der weltweiten Krise ab 2008 teilweise massiv verschlechterte. Währenddem der Index für die Schweiz stabil blieb, sank er in Spanien und Irland um 1.1 Indexpunkte. Der Arbeitsmarktindex als Kenngrösse soll nun der Forschung dienen, die Gründe der Veränderungen herauszufinden.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Monster-Saläre von Chefärzten treiben Prämien in die Höhe – das sind die Sonntagsnews
Ein Brief von Bundespräsidentin Viola Amherd nach Moskau, Spitzensaläre von Chefärzten in Schweizer Spitälern und die Reinheit von Mineralwasser in Petflaschen: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.

Bundespräsidentin Viola Amherd hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu dessen Wiederwahl im März einen Brief geschrieben. «Der Brief ist kein Gratulationsschreiben», sagte ein Sprecher des Verteidigungsdepartements dem «SonntagsBlick». Der Brief sei vielmehr eine «Aufforderung zum Dialog in schwierigen Zeiten.» Amherd erkläre im Text die Position der Schweiz, wonach die Achtung des Völkerrechts und der Menschenrechte und die in der Uno-Charta verankerten universellen Grundsätze Kompass für das Streben nach Frieden und Wohlstand sein müssten. Der Brief enthält auch Beileidskundgebungen für die Opfer des Terroranschlages in Moskau am 22. März und für die Opfer der Überschwemmungen in mehrere Regionen von Russland. Auf dem Bürgenstock soll Mitte Juni die Ukraine-Friedenskonferenz stattfinden. Russland wird nach eigenen Angaben nicht dabei sein.

Zur Story