Jeder elfte Jugendliche in der Schweiz hat schon einen Suizidversuch gemacht, die Ukraine ruft Flüchtlinge in der Schweiz zum Kriegsdienst auf und die Schweiz als Drehscheibe für russische Spionage: Über das und mehr berichten heute die Schweizer Sonntagszeitungen.
Eine Auswahl an Schlagzeilen in nicht verifizierten Meldungen:
Jeder elfte Jugendliche in der Schweiz hat laut einer Studie des Uno-Kinderhilfswerks Unicef schon einen Suizidversuch gemacht. «Das sind zwei pro Schulklasse», sagte Bettina Junker, die Geschäftsleiterin von Unicef Schweiz, in einem Interview mit «Blick». Sie nahm die Politik in die Pflicht. In der Schweiz gebe es kaum niederschwellige Anlaufstellen, an die sich Jugendliche gerne wenden würden. Nur drei Prozent der Befragten nutzen die öffentlichen Angebote. «Wenn Jugendliche einen Therapieplatz suchen, müssen sie oft sechs Monate warten», sagte Junker. In einem reichen Land wie der Schweiz sei dies nicht akzeptierbar.
Die ukrainische Armee hat alle geflüchteten Männer zwischen 25 und 60 Jahren zum Kriegsdienst aufgerufen. Der Appell ging auch an die Ukrainer in der Schweiz, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. Das Land brauche das Engagement aller Bürger, die der Armee beitreten können, teilte das ukrainische Verteidigungsministerium der Zeitung mit. In der Schweiz seien derzeit 9300 geflüchtete Ukrainer registriert. Noch ist der Kriegsdienst freiwillig. Das ukrainische Parlament arbeitet derzeit an einem neuen Gesetz, um mehr Männer aus dem Ausland in die Armee zu holen.
Die Schweiz hat laut einem Geheimdienstexperten seit Kriegsbeginn für Russland als Spionagedrehscheibe an Bedeutung gewonnen. Die Satellitenschüsseln auf der russischen Mission bei den Vereinten Naitonen würden für nachrichtendienstliche Tätigkeiten verwendet, sagte Adrian Hänni der «NZZ am Sonntag». Russische Spionage sei beim Nachrichtendienst des Bundes (NDB) ein Hauptfokus. Der Ukraine-Krieg habe bestätigt, dass der Schwerpunkt richtig sei, teilte der NDB mit. Ausser in Österreich und der Schweiz sind laut der Zeitung überall in Europa Agenten ausgewiesen worden, die mit Satellitenschüsseln auf Botschaften spionierten. Auf der russischen Vertretung in Wien sind 24 Satellitenschüsseln montiert. Auf der Vertretung in Genf sind sieben Schüsseln zu sehen.
Das Rosenöl für weltweit verkauften Parfums entsteht auch durch Kinderarbeit in der Türkei. «Kleine, flinke Hände können am besten die Blüten zupfen», sagte ein Vorarbeiter in der türkischen Provinz Isparta der «NZZ am Sonntag». Das Schweizer Unternehmen Givaudan, der weltweit grösste Hersteller von Aromen und Duftstoffen, schliesse Kinderarbeit für seine Produkte nicht aus. «Es gibt keine hundertprozentige Garantie», sagte eine Sprecherin. Die Ernte dauert wenige Wochen. Wanderarbeiter wohnen in dieser Zeit unter prekären Verhältnissen, wie die «NZZ am Sonntag» beobachtete. Bis letztes Jahr halfen Kinder ab sechs Jahren bei der Ernte mit. Seit diesem Jahr ist das gesetzlich verboten. Kinderarbeit ist in der Türkei seit 50 Jahren illegal.
Trotz einem turbulenten Jahr hat das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) die Vorgaben des Budgets 2023 erfüllt. Für das laufende Jahr rechnet das SRK mit Spendeneinnahmen von rund 45 Millionen Franken, wie SRK-Präsident Thomas Zeltner in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag» sagte. In der Vergangenheit seien die Mitarbeitenden des SRK Konflikte nicht proaktiv angegangen, sagte Zeltner in dem am Sonntag publizierten Interview. Das sei seine einzige, kleine Kritik, die er aussprechen wolle.
Zeltner übernahm im Sommer das Präsidium des SRK. «Ich dachte erst, dass ich im Juni 2024 zurücktreten werde», sagte der ehemalige Direktor des Bundesamts für Gesundheit. Nun gehe er davon aus, dass er im Juni 2025 sein Amt übergeben werde. «Ich bleibe, solange es mich braucht.»
Die Schweizer Botschafterin im Iran, Nadine Olivieri Lozano, hat sich für eine vertiefte Zusammenarbeit mit einer umstrittenen Mullah-Universität ausgesprochen. Die Hochschule gilt als Arm der Revolutionsgarden und hofiere Hisbollah-Kader, wie der «SonntagsBlick» schrieb. Der Besuch an der Universität fand bereits im Februar statt. Damals sei nicht bekannt gewesen, dass es sich bei der Hochschule um die University of Religions und Denominations (URD), auf Deutsch Universität der Religionen und Konfessionen handle, schrieb die Zeitung. «Wir sind sehr interessiert daran, die Zusammenarbeit zwischen Schweizer Universitäten und der URD auszuweiten», sagte Olivieri Lozano laut einem regimenahen Portal.
Schweizer Beamte haben im Frühjahr 2022 im Kanton Aargau einen mutmasslichen IS-Anhänger verhaftet. Aufgrund laufender Ermittlungen kommunizierten die Behörden den Fall bisher nicht, wie die «NZZ am Sonntag» schrieb. Das Verfahren gegen den 51-jährigen Algerier stehe kurz vor dem Abschluss, teilte Bundesanwaltschaft mit. Er soll in Frankreich einen Anschlag geplant haben. Der mutmassliche IS-Anhänger befinde sich im vorzeitigen Strafvollzug in einem Schweizer Gefängnis. Er wurde im Zuge der internationalen Operation «Miya» festgenommen. Sie führte innert zweieinhalb Jahren zu 13 Verhaftungen. Zwölf Länder, darunter auch Algerien, waren daran beteiligt. (lak/sda)
Was sind die Gründe, dass so viele Jugendliche nicht mehr leben wollen? Anlaufstellen sind gut und richtig, lösen jedoch wie Psychotherapien nicht das Problem, wenn es gesellschaftliche Gründe gibt, die eine Person in eine Lebenskrise stürzen lassen.
Letztlich sind niederschwellige Anlaufstellen jedoch nur Symptombekämpfung…
Wichtig, aber nicht die Lösung des eigentlichen Problems. Dies dürfte in unseren Systemen zu finden sein z.B. Familie, Konsum, Schule, Arbeit. Daher: So wie wir derzeit leben, macht uns psychisch krank und entmenschlicht uns…