
Schnell einen Kaffee trinken, während das E-Auto auflädt. An dieses Bild werden wir uns wohl gewöhnen, zumindest gemäss Symbolbild-Agenturen.Bild: shutterstock
Elektroautos laufen den Diesel- und Benzinfahrzeugen immer mehr den Rang ab. Die Verkaufszahlen zeigen steil in die Höhe. Doch in welcher Gemeinde fahren am meisten Elektrofahrzeuge? Und wo sind (noch) die Diesel- und Benzinhochburgen?
07.02.2022, 05:4008.02.2022, 16:17
Meldungen von Rekord-Verkaufszahlen von E-Autos gab es zuletzt einige. So kamen beispielsweise in Westeuropa Ende 2021 erstmals mehr E-Autos auf die Strassen als Diesel und mit dem Tesla war erstmals in der Schweiz ein E-Auto das meistverkaufte des Jahres.
Elektro-Hochburgen
Der Anteil an E-Autos auf den Strassen ist zwar weiterhin klein – aber nicht überall gleich, wie ein Blick auf die Landkarte zeigt:
Auffallend ist, dass die beiden Walliser-Ferienorte Saas-Fee und Zermatt deutlich an der Spitze liegen. Allerdings muss hier erwähnt werden: Die beiden Orte sind autofrei, einzig Hotels und Betriebe dürfen mit Elektro-Autos durch die Strassen kurven. Das verfälscht das Resultat natürlich.
Auf den Plätzen zwei und drei folgen mit Böbikon AG und Chêne-Pâquier VD zwei Orte mit weniger als 200 Einwohnern. Sowieso dominieren Gemeinden mit weniger als 1000 Einwohnern auf den vordersten Plätzen. Hier kann ein Elektroauto mehr oder weniger schon viel ausmachen.
Die Gemeinden mit den höchsten Elektro-Autos-Anteilen:
- Saas-Fee: 9,3%
- Zermatt: 7,6%
- Böbikon AG: 6,3%
- Chêne-Pâquier VD: 5,6%
- Risch ZG: 5,5%
- Rossenges VD und Bremblens VD: 5,3%
- Dielsdorf ZH, Bannwil BE und Arnex-sur-Nyon VD: 5,2%
- Dully VD: 5,1%
- Nusshof BL: 4,7%
- Cham ZG und Chigny VD: 4,6%
Bei den Gemeinden mit über 10'000 Einwohnern. Deutlich vorne liegen hier Risch und Cham, beide am Zugersee gelegen und insbesondere Risch ist bekannt als Ort für Besserbetuchte. Ebenfalls relativ hohe Anteile verzeichnen diverse Zürichsee-Gemeinden.
Die Gemeinden mit über 10'000 Einwohnern mit den höchsten Elektro-Autos-Anteilen:
- Risch ZG: 5,5%
- Cham ZG: 4,6%
- Küsnacht ZH: 2,9%
- Langenthal BE und Maur ZH: 2,7%
- Lutry VD: 2,6%
- Zug, Männedorf ZH und Zollikon ZH: 2,5%
- Freienbach SZ, Thalwil ZH und Meilen ZH: 2,4%
- Schlieren ZH, Horgen ZH und Stäfa ZH: 2,3%
- Zürich und Liestal BL: 2,2%
- Aarau, Sursee LU und Richterswil ZH: 2,1%
Quellen und Daten
Die Daten stammen vom
Bundesamt für Statistik und wurden am 31. Januar 2022 letztmals aktualisiert.
Wir betrachten hier einzig Personenwagen. Der Strassenfahrzeugbestand berücksichtigt die am 30. September immatrikulierten zivilen Fahrzeuge von Haltern und Halterinnen, die an diesem Stichtag Wohnsitz in der Schweiz hatten.
Die Qualität der Daten auf Gemeindeebene unterliegt gewissen Einschränkungen. Da für die Zuteilung der Fahrzeuge zu den Gemeinden von den Postleitzahlen (der Halteradressen) und den Namen der Ortschaften (Ortsteile) ausgegangen werden muss, kann es insbesondere bei gemeindeübergreifenden Postleitzahlen und Ortschaften zu kleineren Ungenauigkeiten kommen.
Benzin-Hochburgen
Mit Abstand am weitesten verbreitet sind in der Schweiz weiterhin die Benziner. Insbesondere in der Romandie gehören diese zu den beliebtesten Autos. Den höchsten Anteil Benziner erreicht aber Berken BE mit satten 85,2 Prozent.
Die Gemeinden mit den höchsten Benzin-Autos-Anteilen:
- Berken BE: 85,2%
- Orzens VD und Beurnevésin JU: 80,0%
- La Chaux-de-Fonds NE: 78,8%
- Mergoscia TI: 78,7%
- La Chaux (Cossonay) VD: 78,2%
- Corcelles BE: 78,1%
- Wiliberg AG: 78,0%
- Ferrera GR: 77,8%
- Fontenais JU: 77,4%
- Russin GE: 77,0%
Auch hier filtern wir die Gemeinden noch auf über 10'000 Einwohner. So konzentrieren sich die Benzin-Hochburgen rund um Genf.
Die Gemeinden mit über 10'000 Einwohnern mit den höchsten Benzin-Autos-Anteilen:
- Bernex GE: 75,4%
- Chêne-Bougeries GE und Thônex GE: 72,4%
- Onex GE: 72,1%
- Veyrier GE: 72,0%
- Le Grand-Saconnex GE und Val-de-Travers NE: 71,0%
- Versoix GE: 70,8%
- Genf und Lancy GE: 70,7%
- Neuenburg: 70,5%
- Pully VD: 70,3%
- Delémont JU: 70,1%
So rasant nehmen E-Auto-Verkäufe zu:
Diesel-Hochburgen
Zu guter Letzt die Regionen, in welchen Diesel-Autos die höchsten Anteile ausmachen. Wenig überraschend liegen hier Bergregionen vorne und meist handelt es sich um kleine Käffer.
Die Gemeinden mit den höchsten Diesel-Autos-Anteilen:
- Bosco Gurin TI: 58,3%
- Unterschächen UR: 55,4%
- Sufers GR: 54,4%
- Kammersrohr SO: 54,2%
- Rongellen UR: 53,3%
- Ergisch VS: 53,1%
- Samnaun GR: 52,4%
- Furna GR: 52,3%
- Realp UR: 51,9%
- Poschiavo GR: 51,5%
Doch hier zeigt sich bei Gemeinden über 10'000 Einwohner ein überraschendes Bild: Wieder liegt Risch ZG ganz vorne, wie schon bei den Elektro-Autos. Risch gehört damit übrigens zu den 20 Gemeinden, in welchen mehr Diesel-Personenwagen eingelöst sind als Benziner.
Allerdings ist Risch mit über 10'000 Einwohnern hier mit Abstand die grösste Gemeinde, alle anderen weisen (teilweise deutlich) weniger als 1000 Einwohner aus. Diese sind: Bosco/Gurin, Kammersrohr, Sufers, Unterschächen, Rongellen, Ergisch, Samnaun, Furna, Realp, Simplon, Risch Poschiavo, Fideris, Inden, Amden, Rothenbrunnen, Wiler (Lötschen), Safiental, Kippel und Fieschertal).
Was zur «Verteidigung» von Risch noch gesagt werden kann: Die Gemeinde liegt bei Benzin-Hybriden (9,3%), Diesel-Hybriden (2,9%) und anderen Antrieben (2,0%) überall ebenfalls in den Top 10.
Die Gemeinden mit über 10'000 Einwohnern mit den höchsten Diesel-Autos-Anteilen:
- Risch ZG: 43,8%
- Davos GR: 41,2%
- Spreitenbach AG: 40,9%
- Wallisellen ZH: 38,6%
- Zollikofen BE: 37,4%
- Schlieren ZH: 37,0%
- Dietikon ZH: 36,7%
- Naters VS: 36,0%
- Buchs SG, Emmen LU, Altstätten SG und Bern: 35,7%
- Chur GR: 35,6%
Die 15 meistverkauften E-Autos in der Schweiz 2021
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Die 15 meistverkauften E-Autos in der Schweiz 2021
Rang 15: Hyundai Ioniq 5 (745 Verkäufe)
Am Rande des Abgrunds – Dieses Wendemanöver ist nichts für schwache Nerven
Video: watson
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Öffentliche Ladestellen sind nicht Alltagstauglich. Deswegen verstehe ich, wenn jemand beim Verbrenner bleibt.
Die Einspruchsmöglichkeit gegen Ladestationen in Gemeinschaftsgaragen sollte unterbunden werden.
1. Ich bin kein "besser Verdiener" ich habe ein durchschnitgliches Gehalt (liege bei Studien, die den Median untersuchen jeweils knapp unter diesem). Hab mir halt eine Occassion gesucht.
2. Ich lade an öffentlichen Ladestationen. Manchmal gratis, meistens kostenpflichtig. Ich lade da, wo ich gleichzeitig was anderes erledige: einkaufen, mit Hund spazieren, mit Freunden essen, usw.
Ex ist wirklich eine Frage der organisation.