Schweiz
Zürich

Zürcher Kantonsrat setzt PUK zur Datenleck-Affäre ein

Zürcher Kantonsrat setzt PUK zur Datenleck-Affäre ein

03.07.2023, 10:1303.07.2023, 10:13
Besucher verfolgen eine Abstimmung im Kantonsrat, aufgenommen am Montag, 15. Mai 2023 in Zuerich. (KEYSTONE/Ennio Leanza)
Der Zürcher Kantonsrat.Bild: keystone

Eine parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) wird die Datenleck-Affäre in der Zürcher Justizdirektion von Regierungsrätin Jacqueline Fehr (SP) untersuchen. Dies hat der Kantonsrat am Montagmorgen mit 92 gegen 76 Stimmen beschlossen.

Für die Einsetzung einer PUK stimmten Kantonsrätinnen und Kantonsräte von SVP, FDP und GLP. Gegen eine PUK stimmten SP, Grüne, AL, Mitte und EVP.

Laut den Befürwortern der PUK braucht es diese, um lückenlos aufzudecken, was geschehen ist, und um sicherzustellen, dass sich solche Vorfälle nicht wiederholen. Die Gegner machten geltend, dass eine Untersuchung durch die Geschäftsprüfungskommission sowie eine bereits laufende Strafuntersuchung ausreichend seien.

Datenträger unsachgemäss entsorgt

Das Bekanntwerden der Affäre um unsachgemäss entsorgte Datenträger erschütterte Ende vergangenen Jahres die Justizdirektion von Regierungsrätin Jacqueline Fehr (SP).

Justizdirektorin Jacqueline Fehr informiert an einem Point de Presse zum Thema Datensicherheitsvorfall bei der Direktion JI in den Jahren 2006 bis 2012, aufgenommen am Dienstag, 6. Dezember 2022 in Zu ...
Jacqueline FehrBild: keystone

Ende 2022 wurde publik, dass in den Jahren von 2006 bis 2012 in der Justizdirektion Datenträger und andere Computer-Hardware falsch entsorgt wurden. So wurden unter anderem Festplatten vor der Entsorgung nicht gelöscht. Möglicherweise waren unter den Daten, die so in fremde Hände geraten konnten, auch sensible Informationen.

Obwohl sich die fraglichen Vorgänge lange vor der Amtszeit von Justizdirektorin Jacqueline Fehr (SP) ereigneten, geriet auch sie im Zusammenhang mit der Datenaffäre in die Kritik. Die Justizdirektion informierte bereits im November 2020 die Staatsanwaltschaft und gab eine externe Administrativuntersuchung in Auftrag.

Die GPK soll aber nur unzureichend darüber informiert worden sein. Die Öffentlichkeit erfuhr sogar erst Ende 2022 aus den Medien von den Vorgängen. Zudem sollen 2019, also während Fehrs Amtszeit, Papierakten entsorgt worden sein, die im Zusammenhang mit der Affäre stehen. (aeg/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Albert Rösti will neue Kernreaktoren für die Schweiz – die Sonntagsnews
Peter Spuhler will gegen den Milliarden-SBB-Auftrag an die deutsche Konkurrenz vorgehen und Albert Rösti spricht sich deutlich für die Kernkraft in der Schweiz aus: Das findet sich in den Sonntagszeitungen.
Schweizer Wirtschaftsvertreter haben bei ihrem jüngsten Treffen mit US-Präsident Donald Trump in Washington laut dem «SonntagsBlick» verschiedene Köder ausgelegt. Dazu gehörten die Verlagerung von Goldschmelzen in die USA, Pharma-Investitionen, die Förderung von Infrastrukturprojekten und vermehrte Einkäufe in der amerikanischen Aviatik. In den kommenden Wochen solle eine Absichtserklärung folgen, eine Einigung im Zollstreit werde laut der Zeitung Weltwirtschaftsforum WEF in Davos im Januar erwartet: Ein Tarif auf einer vergleichbaren Höhe mit den 15 Prozent für die EU. Laut der «Sonntagszeitung» haben die USA in den Verhandlungen zwei neue Forderungen gestellt. Die Schweiz solle künftig amerikanische Sanktionen zumindest teilweise übernehmen und Investitionen chinesischer Firmen in strategische Betriebe stärker kontrollieren. Beide Punkte hätten parteiübergreifend Kritik ausgelöst.
Zur Story