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Gegendemo zum «Marsch fürs Läbe» in Zürich geplant

Gegendemo zum «Marsch fürs Läbe» in Zürich geplant

02.09.2019, 14:5002.09.2019, 16:46
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Gegendemo gegen Marsch fürs Läbe, Bern
Bild: watson

Sie wollen sich nicht vorschreiben lassen, wie sie zu leben haben: Die Frauen der Juso der Stadt Zürich wollen in Zürich am gleichen Tag wie die Abtreibungsgegner demonstrieren. Das Gesuch liegt beim Sicherheitsdepartement der Stadt Zürich. Ob es bewilligt wird und wo die beiden Kundgebungen stattfinden, ist noch unklar.

Die Juso der Stadt Zürich teilte am Montag mit, dass die von ihr geplante Gegendemonstration zum «Marsch fürs Läbe» am 14. September bewilligt worden sei. Sie wollten mit der Kundgebung ein Zeichen setzen und sich von den Abtreibungsgegnern nicht vorschreiben lassen, wie sie zu leben hätten, schrieben die Jungsozialisten.

Der Sprecher des Sicherheitsdepartements, Matthias Ninck, dementierte gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA jedoch die Bewilligung. «Das Gesuch ist in Arbeit», präzisierte er auf Anfrage. Dabei würden neben politischen Überlegungen auch die Wünsche der Gesuchstellenden berücksichtigt.

Die Stadt brütet derzeit deshalb über zwei Demonstrationsgesuchen. Erst letzte Woche hatte das Verwaltungsgericht entschieden, dass der Stadtrat den «Marsch fürs Läbe» bewilligen müsse. Dieser hatte den Abtreibungsgegnern ursprünglich nämlich nur eine stehende Kundgebung erlaubt, nicht aber einen Demonstrationsumzug.

Das Verwaltungsgericht hielt aber fest, dass die Stadt die Route der Kundgebung festlegen darf. Der Umstand, dass mit gewaltbereiten Gegendemonstranten zu rechnen sei, rechtfertige eine Einschränkung der Meinungs- und Versammlungsfreiheit nicht. Die Gefahr gehe schliesslich nicht von der zu bewilligenden Kundgebung aus.

Die letzte Austragung des «Marsch fürs Läbe» in Zürich 2015 endete mit einem Polizeieinsatz, bei dem in Oerlikon 100 Gegendemonstranten eingekesselt und auf den Polizeiposten abgeführt wurden. 2016 und 2018 waren die Veranstalter dann nach Bern ausgewichen. (aeg/sda)

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67 Kommentare
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Tenno
02.09.2019 16:09registriert Juni 2017
Das ist ja mal eine tolle Demo alle Christen-Fundis auf einem Fleck. Werden die eigentlich überwacht?
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02.09.2019 18:01registriert März 2014
Ich unterstütze ich das Recht auf Abtreibung, auch wenn ich froh bin, nie davon Gebrauch gemacht zu haben.

Es ist noch nicht lange her, da starben Frauen bei verpfuschten illegalen Abtreibungen. Gerade in sehr religösen Kontexten führten Abtreibungsverbote, gepaart mit der Ächtung unehelicher Geburten, zu schrecklichem Leid (z.B. St. Mary's in Tuam, Irland, wo unverheiratete Mütter heimlich gebären konnten um der Familie die Schmach zu ersparen, die Babies aber später in Massengräbern gefunden wurden).

Verstehe nicht, wie man all dies vergessen und gegen Abtreibung sein kann.
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Albert Stpeck
02.09.2019 18:02registriert Juli 2019
Es ist unglaublich deprimierend, uns an immer wieder dem selben Punkt zu anzutreffen und alte Errungenschaften einer liberalen Gesellschaft verteidigen zu müssen.
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