Am 17. und 18. Juni 2022 sollen Zürichs Strassen wieder bunt werden. An der Pride geht es darum, für eine offenere Gesellschaft und gleiche Recht für LGBTIQ-Menschen zu demonstrieren – und das mit Stolz. Davor muss das Organisationskomitee jedoch ein Problem aus dem Weg räumen: Das diesjährige Leitmotto «Trans Normal» kam gar nicht gut an.
Der Kern der Kritik fasst die Seite «csd_zureich» – CSD steht für Christopher Street Day – in einem Post zusammen. Generell freue man sich darüber, dass das Thema trans von der Zurich Pride angesprochen werde, heisst es. Aber:
Als die Pride 2019 das letzte Mal uneingeschränkt stattfinden konnte, vereinte sie rund 55'000 Menschen in den Strassen Zürichs. Der einst als «Christopher Street Day Zürich» bekannte Demonstrationsumzug fand damals unter dem Motto «Strong in Diversity» statt. Letztes Jahr war die Ehe für alle das Thema.
Auf die Kritik hat der Verein Zurich Pride am Sonntagabend reagiert. Via Instagram teilte er mit, dass man das Motto ändern werde.
Benjamin Hermann hat das Motto mit ausgearbeitet. «Es sollte nicht darum gehen, dass transidente Menschen ‹normal› sein sollten, sondern dass die Norm aufgebrochen und erweitert werden muss», so Hermann. Die Arbeitsgruppe um Hermann besteht aus zehn trans und nonbinären Menschen.
Mit einer Kritik diesen Ausmassen hätten sie nicht gerechnet, sagt Hermann. «Aber wir waren uns einig, dass wir sie ernst nehmen wollen.» Das neue Motto müsse noch diskutiert werden, sagt Hermann, doch das Thema Transidentität soll bleiben. So bald wie möglich will der Verein mitteilen, wie es weitergeht.
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