Der Bündner Stromkonzern Repower ist im Geschäftsjahr 2017 dank wieder steigenden Strompreisen in die Gewinnzone zurückgekehrt. Der Gewinn betrug 20 Millionen Franken, nach einem Verlust von einer Million Franken im Vorjahr. Repower schrieb seit 2013 rote Zahlen.
Der operative Gewinn (Ebit) liege 2017 mit 33.8 Millionen Franken über den Erwartungen, teilte Repower am Dienstag mit. 2016 lag der Betriebsgewinn noch bei rund 22 Millionen Franken. Die Gesamtleistung stieg von 1.7 Milliarden auf 1.8 Milliarden Franken.
Repower hat wie bereits angekündigt den Rechnungslegungsstandard IFRS auf Swiss Gaap Fer umgestellt, weil IFRS zunehmend komplexer und aufwendiger werde. Die Zahlen von von 2016 wurden ebenfalls angepasst.
Repower profitierte im letzten Jahr davon, dass die Energiepreise wieder stiegen. Insbesondere im zweiten Halbjahr habe sich die stabilere wirtschaftliche Entwicklung positiv auf die Energiepreise und den Euro-Franken-Wechselkurs ausgewirkt, schreibt der Konzern.
Von einer nachhaltigen Erholung könne aber trotzdem noch nicht gesprochen werden. Für das laufende Jahr erwartet Repower denn auch ein operativ tieferes Ergebnis als 2017.
Für 2018 beantragt der Verwaltungsrat den Aktionären, erneut auf eine Dividende zu verzichten. Dies begründet er damit, dass die Ertragslage weiterhin angespannt sei und das Unternehmen gestärkt werden müsse.
Ersatz für Verwaltungsratspräsident Vincenz
Verwaltungsratspräsident Pierin Vincenz soll durch Monika Krüsi ersetzt werden. Sie ist seit 2003 Partnerin der Unternehmensberatung MKP Consulting. Vincenz hatte im Januar bekannt gegeben, im Mai nicht mehr zur Wiederwahl anzutreten. Zuvor hatte er bereits andere Verwaltungsratsmandate aufgegeben.
Der ehemalige Raiffeisen-Chef Vincenz sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft ermittelt wegen möglicher ungetreuer Geschäftsbesorgung. Vincenz soll bei Firmenübernahmen der Kreditkartengesellschaft Aduno und der Investmentgesellschaft Investnet ein Doppelspiel gespielt und persönlich abkassiert haben. (sda)