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Fussball: Denis Zakarias mutiger Schritt zu Juventus Turin

Denis Zakaria wird bei Juventus Turin die Nummer 28 tragen.
Denis Zakaria wird bei Juventus Turin die Nummer 28 tragen.bild: twitter/juventusfc
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Wieder mal ein Schweizer bei einem Topklub – Zakarias mutiger Schritt zu Juventus Turin

Denis Zakaria, der Schweizer Nationalspieler, wechselt von Mönchengladbach nach Turin. Wenn er sich dort durchsetzen will, muss der Genfer öfter sein, was er sein kann.
01.02.2022, 09:5901.02.2022, 09:59
Dominic Wirth / ch media
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Denis Zakaria ist der Schweizer Nationalspieler, der mit riesigen Schritten über den Platz stürmt. Ab jetzt macht der Mittelfeldspieler das für Juventus Turin, den italienischen Spitzenklub. Seit Montag steht der Transfer von Mönchengladbach nach Italien fest.

Es ist ein Wechsel, wie ihn Spieler aus der Schweiz nur ganz selten machen können. Zakaria spielt jetzt bei einem Superklub. Einem aus diesem erlauchten Kreis, in dem man immer auch an den Gewinn der Champions League denkt. Und an nichts weniger.

Im Moment ist kein anderer Schweizer Fussballer in dieser Sphäre unterwegs. Dass gerade Zakaria das geschafft hat, überrascht nicht. Europas Spitzenklubs haben ihn schon länger im Blick. Den Mittelfeldspieler begleitet seit einiger Zeit die Prognose, dass es für ihn keine Grenzen gibt. Zakaria hat die Robustheit, um Zweikämpfe zu gewinnen. Er hat das Tempo, um den Ball über den Platz zu treiben. Und er hat die Technik, um etwas mit ihm anzustellen.

Zakaria muss konstanter werden

Jetzt, mit 25 Jahren, muss Zakaria den Beweis antreten, das er sein kann, was andere schon lange in ihm sehen. In Mönchengladbach war er nach seinem Transfer von den Young Boys auf dem besten Weg dazu, doch dann warf ihn eine Knieverletzung zurück. Acht Monate lang musste er 2020 zuschauen.

Als er zurückkam, dauerte es, bis er der Alte war. In dieser Saison hat der Genfer mit Mönchengladbach Bayern und Dortmund besiegt und dabei geglänzt. Aber auch Zakaria konnte danach nicht verhindern, dass sein Team zuletzt sechs von acht Spielen verlor. Er schaffte es nicht, seinen Mitspielern Halt zu geben, weil es auch ihm an Konstanz fehlte.

ARCHIV - 25.01.2020, Nordrhein-Westfalen, M�nchengladbach: Fu�ball: Bundesliga, Borussia M�nchengladbach - FSV Mainz 05, 19. Spieltag im Borussia-Park. Der Gladbacher Denis Zakaria h�lt nach einer ver ...
Die letzten Spiele liefen für Zakaria und Gladbach nicht nach Wunsch.Bild: keystone

Zuletzt gab es kaum einen grossen Klub, der nicht als Destination von Zakaria gehandelt wurde. Das liegt auch daran, dass sein Vertrag bei Mönchengladbach im Sommer ausgelaufen wäre. Er war ein Schnäppchen, wie man es nicht alle Tage bekommt auf dem Transfermarkt. Juventus bezahlt für ihn nur acht Millionen.

Der Genfer hätte, zum Beispiel, auch nach Dortmund gehen können. Das wäre ein Schritt nach oben gewesen, aber eben nicht nach ganz oben. Dass er sich für Juventus entschieden hat, ist mutig, aber natürlich bringt es auch Risiken mit sich. Denn in Turin wartet im Mittelfeld viel Konkurrenz. Es gibt den Brasilianer Arthur, den Italiener Locatelli, an der EM zweifacher Torschütze gegen die Schweiz. Es gibt den Amerikaner McKennie, den Franzosen Rabiot.

Der Wechsel zum Riesen, der sich gerade aufrappelt

Dazu kommt, dass Juventus zwar ein Riese ist, aber eben auch einer, der derzeit damit beschäftigt ist, sich aufzurappeln. Die letzten zwei Jahre waren nicht gut, 2021 verpassten die Turiner erstmals seit 2011 den Meistertitel. Auch aktuell belegen die Turiner in der Serie A nur den fünften Platz. Zuletzt lief es aber besser, und mit Massimiliano Allegri ist jener Trainer zurück, der mit Juventus zwischen 2015 und 2019 fünf Meisterschaften holte und das Team zwei Mal in den Final der Champions League führte. Dieser Allegri war es auch, der Zakaria unbedingt für sein Mittelfeld verpflichten wollte.

Für den Schweizer Fussball ist Zakarias Wechsel eine Besonderheit. Doch für die Nationalmannschaft ist der Transfer nur dann eine gute Nachricht, wenn es ihm anders ergeht als Xherdan Shaqiri, dem letzten Schweizer in der Superklub-Sphäre. Der nimmt aus seiner Zeit bei Bayern und Liverpool ein reich gefülltes Palmarès, aber kaum einen Startelf-Einsatz mit.

epa09579462 Italy's Manuel Locatelli (R) vies for the ball with Switzerland's Denis Zakaria..during the 2022 FIFA World Cup European qualifying Group C soccer match between Italy and Switzer ...
Denis Zakaria und Manuel Locatelli könnten das zusammen im Juve-Mittelfeld auflaufen.Bild: keystone

Wenn es Zakaria gleich ergeht, wäre das mit Blick auf die WM in Katar ein Problem. Wenn er sich aber durchsetzt, sind die Aussichten verheissungsvoll. Denn Zakaria hat schon gezeigt, dass er mit seiner Dynamik der Schweiz etwas geben kann, dass andere Mittelfeldspieler wie Granit Xhaka oder Remo Freuler nicht haben. (aargauerzeitung.ch)

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3 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Therealmonti
01.02.2022 10:29registriert April 2016
Toll. Ich hoffe, er setzt sich bei meinem Lieblingsclub durch.
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Kyle C.
01.02.2022 11:55registriert Oktober 2014
Er hat gute Chancen. Das Mittelfeld ist seit Jahren die grösste Baustelle bei Juve. Sooo übermächtig erscheint mir die Konkurrenz nicht zu sein.
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