Wir haben nicht gezählt, wie viele Feldspieler in dieser Bundesliga-Saison eingesetzt wurden. Es dürften so kurz geschätzt bei 18 Teams und sagen wir 25 Mann im Kader, rund 450 sein. Genau zwei Spieler absolvierten dabei in allen 34 Partien die volle Spielzeit. Das macht 3060 Minuten.
Es sind dies Wolfsburgs Ricardo Rodriguez und der Augsburger Daniel Baier. Beide legten dabei rund 359 Kilometer zurück, womit sie auf Rang 8 und 9 der Dauerläufer kommen. Die meisten Kilometer (nämlich 387) spulte gemäss fussballemotionen.de Raffael von Borussia Mönchengladbach ab. Das kann man sich irgendwie auch nicht vorstellen, oder?
Roberto Hilbert kehrte auf diese Saison hin von Besiktas Istanbul in die Bundesliga zurück. Der 29-Jährige machte dabei in Leverkusen nicht immer eine glückliche Figur. Im Gegenteil: Achtmal gab es in der gesamten Spielzeit einen Elfmeter gegen Bayer, sechsmal war der Aussenverteidiger der Schuldige. Immerhin trug er so seinen Teil dazu bei, dass Leverkusen fünf Elfmeter abwehrte – auch dies ist Liga-Bestwert.
Patrick Herrmann gilt als einer der wichtigsten Spieler von Borussia Mönchengladbach. Kein Wunder, stand der 23-Jährige immer in der Startelf. Doch was wirklich überrascht: 29-mal stand er schon unter der Dusche, als der Schlusspfiff ertönte. Dies ist Rekord in der Geschichte der Bundesliga. 18-mal wurde der Mittelfeldspieler dabei in der letzten Viertelstunde ausgetauscht. Nervenschwach? Zu wenig Luft? Oder halt einfach eine Gewohnheit von Lucien Favre? Wir wissen es nicht.
«Thiago oder nix», sagte Pep Guardiola im Sommer vor der Saison. Er wollte nur diesen einen Spieler. Und bekam ihn. Logisch, dass dann bei den wichtigsten Spielern der Saison immer wieder der Name des Spaniers fällt. Er sei einer der Schlüsselspieler der Rekordsaison gewesen. Irgendwie komisch bei diesem Leistungsausweis: Thiago bestritt nur 16 Partien und spielte dabei nur achtmal durch. Aber seit seiner Verletzung Ende März ging es mit den Münchnern tatsächlich abwärts.
Nirgends gab's für die Fans wohl so viel Spektakel wie in Hoffenheim. Die TSG erzielte am drittmeisten Tore (72) und kassierte am zweitmeisten (70). Resultate wie 5:1, 2:6, 4:4, 0:4 oder 6:2 zeugen von dieser Bilanz. Normalerweise steigt ab, wer mehr als zwei Gegentore pro Partie kassiert. Hoffenheim jedoch kann sich als das Team feiern lassen, dass mit der schlimmsten Abwehr auf dem guten neunten Rang platziert ist. Letztmals stieg mit Waldhof Mannheim in der Saison 1985/86 ein Team nicht ab, das über 70 Treffer kassierte.
P.S.: Der HSV hat 75 Gegentore eingesteckt, könnte sich aber via Relegation noch retten.
Nürnberg ist nach 1969, 1979, 1984, 1994, 1999, 2003 und 2008 in diesem Jahr zum achten Mal abgestiegen. Damit sind die Franken wieder alleiniger Rekordhalter in Sachen Bundesliga-Abstiege. Erst 2009 schloss Arminia Bielefeld zum «Club» auf. Doch jetzt gehört die Bestmarke wieder auf einige Jahre hinaus Nürnberg alleine. Bielefeld übrigens rettete sich in der zweiten Bundesliga in einem dramatischen Endspiel gegen Dynamo Dresden in die Relegation.