Das Schweizer Davis-Cup-Team hat den vorzeitigen Finaleinzug knapp verpasst. Stan Wawrinka und Marco Chiudinelli, der für Roger Federer in die Bresche sprang, verloren das Doppel gegen Fabio Fognini und Simone Bolelli nach knapp vier Stunden 5:7, 6:3, 7:5, 3:6, 2:6.
«Wir hatten unsere Chancen, ein paar Punkte haben am Ende entschieden», sagte Stanislas Wawrinka nach der Partie an der Pressekonferenz. Das Gute sei, dass man immer noch 2:1 in Führung liege und alles in den eigenen Hände habe. «Für die Fans freute er sich sogar ein wenig über die Niederlage. Das ist grossartig für die Schweizer Fans. Sie werden morgen Roger noch einmal spielen sehen», scherzte der Romand.
Um 12 Uhr wird Federer wohl auf Fabio Fognini (oder Andreas Seppi) treffen. Bei einem Sieg des «Maestros» stünde die Schweiz im Final, wo man auf Frankreich treffen würde. Verliert Federer, müsste Wawrinka noch gegen Simone Bolelli ran.
Etwas ernster als bei Wawrinka war die Miene nach der ärgerlichen Doppelniederlage bei Severin Lüthi. «Das ist natürlich schade. Wir waren dran», fasste der Davis-Cup-Captain nach der Fünfsatzniederlage im SRF die Geschehnisse enttäuscht zusammen. Tatsächlich drehte das überraschend aufgestellte Duo Wawrinka/Chiudinelli den Satzrückstand und schien auf gutem Weg bis in den vierten Satz hinein.
«Wir waren gut dran. Auch im vierten Satz. Dann kommt das Break aus dem nichts und das Momentum drehte», so Lüthi. Die Italiener liessen nach dem 4:2 nicht mehr viel anbrennen und servierten ab dem Break meist souverän.
«Im Doppel ist es schwierig, das Momentum kann sehr schnell wechseln. Im fünften Satz ist es brutal gelaufen. Sie haben ihr Chancen genutzt und wir nicht. Ich verliere zweimal meinen Aufschlag nach Spielball und wir nützen ein paar Breakbälle nicht», analysierte ein sichtlich enttäuschter Marco Chiudinelli.
In der wiederum mit mit 18'400 Fans vollgepackten Genfer Palexpo-Halle setzte sich am Ende das erfahrene Duo durch. «Ich bin glücklich, wie wir spielten. Das war wichtig für uns», sagte Fabio Fognini nach dem Sieg. Er hatte sich von Partner Simone Bolelli mitreissen lassen und im Vergleich zu gestern im Einzel viel besser serviert.
Wer am Entscheidungstag auflaufen wird, ist zumindest bei den Italienern noch unklar. Gesetzt wären Bolelli gegen Wawrinka und Fognini gegen Federer. Möglich wäre aber auch, dass Andreas Seppi zum Einsatz kommt. Fognini selbst bleibt realistisch, lässt aber auch durchblicken, dass der Aussenseiter an seine Chance glaubt: «Es bleibt schwierig. Aber wir werden bis zum Ende kämpfen.»