Aegerter verdoppelt nach erstem GP-Sieg seinen Lohn – fährt in Brünn aber hinter Lüthi her
Der Rohrbacher Gemeindeschreiber darf im Finanz-Voranschlag für das Jahr 2015 höhere Einnahmen budgetieren. Dominique Aegerter wird nämlich künftig mehr Steuern bezahlen müssen. Der «Rohrbach-Rossi» hat einen neuen Einjahresvertrag mit seinem Team unterschrieben. Über Zahlen schweigt er sich aus. Aber sein Manager Dr. Robert Siegrist sagt braun gebrannt und gut gelaunt: «Wir haben das Fixsalär und die Prämien verdoppelt.» Doppelter Lohn also.
«Natürlich bin ich happy. Es ist lange her, dass es so gut gelaufen ist», freute sich Tom Lüthi, «doch Punkte gibt es erst im Rennen.» Dieses beginnt um 12.20 Uhr.
Dominique Aegerter hatte sich bereits definitiv entschieden, eine weitere Saison in der Moto2-WM zu bleiben. Aber um die Vertragsdetails ist gut und gerne sechs Wochen lang gefeilscht worden. Dabei war hilfreich, dass sich nach dem ersten GP-Sieg auf dem Sachsenring immer mehr ausländische Teams für Aegerter interessierten. «Aber wir haben nicht gepokert», schränkt Siegrist ein. «Wir wissen sehr wohl, was wir in diesem Team haben und es geht nicht einfach nur um Geld.»
Rund 700'000 Franken im Jahr
Wie viel verdient sein Klient aus dem Bernbiet jetzt? Wird Dominique Aegerter Einkommens-Millionär? Siegrist schaltet bei dieser Frage wieder ganz auf forschen Zürcher Rechtsanwalt. «Sicher nicht. Über konkrete Zahlen reden wir sowieso nicht.» Szenenkenner schätzen, dass Aegerter mit ähnlichen Resultaten wie diese Saison nächstes Jahr auf ein Brutto- Einkommen zwischen 650'000 und 750'000 Franken kommt. Er dürfte damit erstmals etwas mehr verdienen als Tom Lüthi.
Mehr Töff-Storys
MotoGP-Tests am Montag
Der neue Vertrag, abgefasst in englischer Sprache, enthält zusätzliche 15 Testtage und läuft lediglich ein Jahr. «Ich will mir alle Optionen offen halten», sagt Dominique Aegerter. Denn das Ziel ist klar: Die Königsklasse MotoGP. Er hat von Teammanager Fred Corminboeuf offiziell die Freigabe für die offiziellen MotoGP-Tests am Montag hier in Brünn bekommen.
Er wird die Yamaha des NGM-Forwards-Teams einsetzen, die in Brünn von Alex De Angelis und Aleix Espargaro pilotiert werden. Dieser Töff entspricht in vielen (aber bei Weitem nicht allen) Teilen der letztjährigen Maschine von Valentino Rossi und Jorge Lorenzo. Laufende Kontakte und gute Beziehungen zu den MotoGP-Teamgenerälen und solide Tests gehören auf dem Weg in die wichtigste Töff-WM dazu.
