Sport
Eishockey

Aufstand der Kleinen: Ambri siegt in Zürich, die SCL Tigers in Lugano

Berns Beat Gerber wird vor dem Spiel fuer sein 1168. Spiel in der National League von SCB Sportdirektor Raeto Raffainer, rechts, geehrt, vor dem Eishockey Meisterschaftsspiel der National League zwisc ...
Neuer Rekord: Vor der Partie wurde Beat Gerber für nun 1168 Spiele in der National League geehrt.Bild: keystone

Aufstand der Kleinen: Ambri siegt in Zürich, Langnau in Lugano

Meister Zug ist nach dem 4:3-Sieg in Bern nach zwei Spielen noch verlustpunktlos. Ambri überrascht vor seiner Stadion-Premiere vom Samstag mit einem Erfolg beim Titelanwärter ZSC Lions. Und auch die SCL Tigers verblüffen als Underdog.
10.09.2021, 22:2610.09.2021, 22:57
Mehr «Sport»

SC Bern – EV Zug 3:4

Zug geriet in Bern nach einem 3:0- und einem 4:1-Vorsprung noch in Verlegenheit, weil der Kanadier Cory Conacher im Schlussdrittel das Heimteam mit einem Doppelschlag noch bis auf einen Treffer heranbrachte. Doch der Meister schaukelte den Sieg über die Ziellinie.

Zugs Sven Senteler, vorne, jubelt ueber sein Tor zum 0-3 im Eishockey Meisterschaftsspiel der National League zwischen dem SC Bern und dem EV Zug, am Freitag, 10. September 2021 in der PostFinance Are ...
Sentelers Tor zum 3:0 wirkte zu jenem Zeitpunkt bereits wie die Entscheidung.Bild: keystone

Vor Berns Reaktion hatten sich die fahrigen Gastgeber gegen den Meister lange Zeit fast nach Belieben dominieren lassen müssen. Sie fanden kein Rezept gegen das konsequente Forechecking der Gäste. Das 1:0 in doppelter Überzahl durch Anton Lander war eine logische Folge, das 2:0 durch Dario Simion gut zweieinhalb Minuten später ebenso. Schliesslich schien das 3:0 von Sven Senteler (25.) oder das 4:1 von Lino Martschini (37.) bereits die Vorentscheidung zu bedeuten, ehe Conachers Doublette (44./53.) die Spannung zurückbrachte.

Beat Gerber über seinen Rekord.Video: YouTube/MySports

SCB-Urgestein Beat Gerber wurde vor der Partie von der Liga geehrt. Der 39-jährige Verteidiger ist mit nun 1168 Partien alleiniger Rekordhalter bezüglich Anzahl Spiele in der höchsten Schweizer Spielklasse. Gerber löste den nicht mehr aktiven Verteidiger-Kollegen Mathias Seger an der Spitze des Rankings ab.

Die Mitglieder des 1000er-Klubs

1 / 19
Der 1000er-Klub des Schweizer Eishockeys
Bislang 16 Eishockeyspieler (Stand: 10.10.2024) schafften es auf 1000 oder mehr Spiele in der höchsten Schweizer Spielklasse. Das sind sie:
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Bern - Zug 3:4 (0:2, 1:2, 2:0)
12'571 Zuschauer. - SR Wiegand/Lemelin, Gnemmi/Fuchs.
Tore: 13. Lander (Hansson, Martschini/bei 5 gegen 3) 0:1. 15. Simion (Müller, Kovar) 0:2. 25. Senteler (Gross, Allenspach) 0:3. 31. Untersander (Moser) 1:3. 37. Martschini (Lander) 1:4. 44. Conacher (Pinana, Daugavins) 2:4. 53. Conacher 3:4.
Strafen: je 3mal 2 Minuten.
Bern: Manzato; Andersson, Beat Gerber; Untersander, Mika Henauer; Pinana, Colin Gerber; Thiry; Praplan, Jeffrey, Moser; Jeremi Gerber, Fahrni, Scherwey; Conacher, Kahun, Daugavins; Sciaroni, Neuenschwander, Bader; Berger.
Zug: Genoni; Schlumpf, Gross; Cadonau, Djoos; Hansson, Stadler; Dario Wüthrich; Klingberg, Senteler, Allenspach; Simion, Kovar, Müller; Martschini, Lander, Herzog; Suri, Leuenberger, Bachofner; Hofer.
Bemerkungen: Bern ohne Blum und Ruefenacht (beide verletzt). Bern ab 57:49 ohne Torhüter.

ZSC Lions – Ambri-Piotta 1:2 n.V.

Der frühere KHL-Stürmer Brandon Kozun erzielte in der 63. Minute das Siegtor für das verblüffende Ambri-Piotta beim 2:1-Sieg nach Verlängerung bei Titelanwärter ZSC Lions.

Der Treffer des amerikanisch-kanadischen Doppelbürgers wurde nach ausgiebigem Video-Studium anerkannt. Ein anderer Neuzugang der Leventiner, Dario Bürgler, hatte die aufsässigen Gäste in der 47. Minute mit 1:0 in Führung gebracht. Auch bei den ZSC Lions war dann mit Eigengewächs und Rückkehrer Denis Malgin ein Neuzugang für den einzigen Torerfolg in der regulären Spielzeit besorgt (56.).

Der Zuercher Reto Schaeppi, Mitte, gegen die Tessiner Brandon McMillan, links, und Daniele Grassi, rechts, beim Eishockeyspiel der National League ZSC Lions gegen HC Ambri Piotta im Zuercher Hallensta ...
Ein Chrüsimüsi vor dem Ambri-Tor.Bild: keystone

Ambri verdiente sich den Sieg mit den gewohnten Tugenden. Es spielte solide, war defensiv gut organisiert und agierte hartnäckig in den Zweikämpfen. Deshalb blieben die etatmässig so erstklassig besetzten Zürcher auch beinahe ohne Torerfolg.

Ambri-Piotta feiert nun am Samstag mit dem Heimspiel gegen Fribourg-Gottéron seine Premiere im neuen Stadion. Das Stadion wird ausverkauft sein, alle 6775 Tickets sind abgesetzt.

ZSC Lions - Ambri-Piotta 1:2 n.V.
7384 Zuschauer. - SR Hebeisen/Borga, Altmann/Burgy.
Tore: 47. Bürgler (Fora, Regin) 0:1. 56. Malgin (Azevedo) 1:1. 63. Kozun 1:2.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen ZSC Lions, 1mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta.
ZSC Lions: Flüeler; Noreau, Marti; Weber, Geering; Trutmann, Phil Baltisberger; Quenneville, Malgin, Andrighetto; Azevedo, Roe, Sigrist; Bodenmann, Krüger, Hollenstein; Diem, Schäppi, Pedretti.
Ambri-Piotta: Ciaccio; Fora, Isacco Dotti; Hietanen, Burren; Fohrler, Zaccheo Dotti; Hächler; Kozun, Regin, Kneubuehler; Bürgler, Heim, Zwerger; Pestoni, Grassi, McMillan; Trisconi, Kostner, Bianchi; Dal Pian.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Chris Baltisberger, Morant und Riedi (alle verletzt), Ambri-Piotta ohne D'Agostini (verletzt).

Biel – Lausanne 3:2

Biels finnische Neuerwerbung Jere Sallinen erzielte in der 50. Minute das Siegtor zum 3:2 der Seeländer gegen Lausanne. Biel hatte im ersten Drittel fast doppelt so viele Torschüsse wie die Waadtländer verzeichnet (17:9) und ging folgerichtig mit einer 2:0-Führung in die erste Drittelspause. Toni Rajala und Damien Brunner erzielten die Tore.

Biels Torhueter Joren Van Pottelberghe, links, und Alexander Iakovenko, rechts, sind geschlagen, Lausannes Jiri Sekac trifft zum 2-2 im Eishockey Meisterschaftsspiel der National League zwischen dem E ...
Biel-Goalie van Pottelberghe schaut der Scheibe hinterher, die zum 2:2 im Netz landet.Bild: keystone

Doch Lausanne, das nach vier Spielen in der Champions Hockey League das erste Meisterschaftsspiel bestritt, zeigte im Mitteldrittel eine Reaktion. Die Gäste glichen durch Martin Grenat und Jiri Sekac leistungsgerecht aus. Am Ende setzte sich das kämpferisch überzeugende Biel aber verdient durch.

Wechselt Christoph Bertschy zu Fribourg?Video: YouTube/MySports

Biel - Lausanne 3:2 (2:0, 0:2, 1:0)
4741 Zuschauer. - SR Stricker/Piechaczek, Schlegel/Obwegeser.
Tore: 11. Rajala (Sallinen/Powerplaytor) 1:0. 18. Brunner (Sallinen) 2:0. 22. Gernat (Riat/Powerplaytor) 2:1. 33. Sekac (Emmerton) 2:2. 50. Sallinen (Rathgeb) 3:2.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Biel, 4mal 2 Minuten gegen Lausanne.
Biel: Van Pottelberghe; Rathgeb, Lööv; Yakovenko, Grossmann; Forster, Fey; Stampfli; Hischier, Haas, Rajala; Kessler, Sallinen, Hofer; Brunner, Karaffa, Künzle; Kohler, Froidevaux, Schläpfer; Garessus.
Lausanne: Stephan; Glauser, Gernat; Heldner, Frick; Marti, Genazzi; Krueger; Bertschy, Varone, Kenins; Maillard, Emmerton, Sekac; Riat, Fuchs, Baumgartner; Bozon, Jäger, Douay.
Bemerkungen: Biel ohne Cunti, Hügli und Tanner (alle verletzt). Lausanne ab 58:58 ohne Torhüter.

Fribourg-Gottéron – SCRJ Lakers 3:1

Fribourg-Gottéron darf sich über einen perfekten Start in die Saison freuen. Nach dem Auswärtssieg in Bern gewannen die Freiburger das erste Heimspiel gegen die Rapperswil-Jona Lakers 3:1. Das Game Winning Goal erzielte Captain Julien Sprunger eineinhalb Minuten vor Schluss im Powerplay.

Der PostFinance Top Scorer Killian Mottet, Mitte, kaempft gegen SC Rapperswil-Jona Lakers Inaki Baragano, rechts, an der Seite von SC Rapperswil-Jona Lakers Torhueter Noel Bader, links, beim Eishockey ...
Mottet prüft Rappi-Hüter Bader.Bild: keystone

Allzu viel sollte sich das Team Christian Dubé auf den Erfolg allerdings nicht einbilden. Nach einem furiosen Startdrittel mit dem 1:0 durch Nathan Marchon (8.) sowie zwei Pfostenschüssen (Mottet, Kamerzin) bauten die Drachen stark ab.

So war der Ausgleich 2:25 Minuten vor Schluss (und bereits ohne Goalie) durch Nando Eggenberger nicht unverdient, wenn auch letztlich nutzlos.

Fribourg-Gottéron - Rapperswil-Jona Lakers 3:1 (1:0, 0:0, 2:1)
6579 Zuschauer. - SR Tscherrig/Hungerbühler, Kehrli/Stalder.
Tore: 8. Marchon (Jörg) 1:0. 58. (57:35) Eggenberger (Profico) 1:1 (ohne Torhüter). 59. (58:29) Sprunger (Mottet, Gunderson/Powerplaytor) 2:1. 60. (59:22) Schmid (Desharnais) 3:1 (ins leere Tor).
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron, 4mal 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona Lakers.
Fribourg-Gottéron: Berra; Gunderson, Sutter; Diaz, Furrer; Kamerzin, Chavaillaz; Jecker; Brodin, Desharnais, Mottet; Sprunger, Bykov, DiDomenico; Herren, Walser, Jörg; Bougro, Schmid, Marchon; Jobin.
Rapperswil-Jona Lakers: Bader; Baragano, Djuse; Vouardoux, Profico; Aebischer, Sataric; Brüschweiler, Maier; Zangger, Albrecht, Cervenka; Mitchell, Rowe, Eggenberger; Wick, Dünner, Lammer; Forrer, Wetter, Neukom.
Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Dufner (verletzt), Rapperswil-Jona Lakers ohne Jelovac, Lehmann und Moses (alle verletzt). Rapperswil-Jona Lakers von 57:20 bis 57:35 und 58:40 bis 59:22 ohne Torhüter.

HC Lugano – SCL Tigers 1:4

Lugano verzeichnete bereits im zweiten Spiel der Saison und vor eigenem Publikum die erste Enttäuschung. Das Team von Chris McSorley zog gegen die SCL Tigers mit 1:4 den Kürzeren. Für die Gäste war der Schwede Jesper Olofsson Doppeltorschütze. Er erzielte das 2:0 und das 4:1. Dazu brillierte Harri Pesonen mit dem Shorthander zum 3:0.

Tiger's player Joel Salzgeber, center, celebrates his 0-1 goalduring the preliminary round match of the National League between HC Lugano against SCL Tigers at the ice stadium Corner Arena in Lug ...
Die Tigers bejubeln Salzgebers Treffer zur 1:0-Führung.Bild: keystone

Die Langnauer überzeugten als konterstarkes Team. Lugano verzeichnete zwar ein Plus an Torschüssen (49:31), doch diese kamen überwiegend aus der Distanz. Nur sporadisch kamen die Tessiner im gegnerischen Slot zum Abschluss. Dies lag nicht nur an der soliden Abwehrarbeit der Emmentaler, sondern auch an der ungenügenden Offensivwirkung der Gastgeber.

Lugano - SCL Tigers 1:4 (0:1, 0:1, 1:2)
4761 Zuschauer. - SR Hürlimann/Stolc, Cattaneo/Duarte.
Tore: 18. Salzgeber (Grossniklaus, Diem) 0:1. 22. Olofsson (Grenier) 0:2. 46. Pesonen (Saarela/Unterzahltor!) 0:3. 48. Traber (Müller, Loeffel) 1:3. 52. Olofsson (Schilt) 1:4.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Lugano, 3mal 2 Minuten gegen SCL Tigers.
Lugano: Schlegel; Loeffel, Müller; Alatalo, Riva; Chiesa, Guerra; Nodari, Wolf; Fazzini, Arcobello, Boedker; Bertaggia, Thürkauf, Josephs; Walker, Morini, Herburger; Traber, Tschumi, Stoffel.
SCL Tigers: Punnenovs; Leeger, Huguenin; Erni, Blaser; Schilt, Grossniklaus; Zryd; Petrini, Saarela, Pesonen; Loosli, Grenier, Olofsson; Berger, Schmutz, Sturny; Schweri, Diem, Salzgeber; Lapinskis.
Bemerkungen: Lugano ohne Carr und Haussener (beide verletzt), SCL Tigers ohne Weibel (verletzt).

Die Tabelle

(ram/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Der 1000er-Klub des Schweizer Eishockeys
1 / 19
Der 1000er-Klub des Schweizer Eishockeys
Bislang 16 Eishockeyspieler (Stand: 10.10.2024) schafften es auf 1000 oder mehr Spiele in der höchsten Schweizer Spielklasse. Das sind sie:
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Aya weint (doch) über blöde Autofahrer
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
9 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
9
Mit Neuling aus der 2. Bundesliga – Nati-Trainer Yakin überrascht mit Nations-League-Kader
Nationaltrainer Murat Yakin muss für die entscheidende Phase in der laufenden Nations League auf etliche verletzte Spieler verzichten. Mit Verteidiger Miro Muheim steht ein Neuling im 26-köpfigen Aufgebot. Dazu kehrt Noah Okafor zurück.

Nati-Trainer Murat Yakin hat seinen Kader für die beiden verbleibenden Nations-League-Spiele gegen Serbien (Freitag, 15. November, 20.45 Uhr) in Zürich und gegen Spanien (Montag, 18. November, 20.45 Uhr) in Teneriffa bekannt gegeben. Für die Schweiz geht es in den beiden Spielen noch um den Verbleib in Liga A des UEFA-Wettbewerbs. Dabei sind gleich mehrere Überraschungen dabei.

Zur Story