Wer nicht pariert, muss gehen. «My way or highway» nennen die Nordamerikaner diese Führungsphilosophie. Chris McSorley hat sie mal wieder zelebriert.
McSorley begründet den Abgang seines Nationalstürmers so: «Seit der Ankunft von Lombardi und Almond hat er nicht mehr die gleiche wichtige Rolle. Er wollte das nicht akzeptieren. Aber ich kann ihm nicht die Rolle geben, die er möchte.» Chris McSorley ist bei Servette als Besitzer, Manager und Trainer allmächtig. Forderungen zu stellen, endet in der Regel mit einem Transfer. So gesehen hat sich Juraj Simek überschätzt.
Der ehemalige SCB- und Kloten-Junior schaffte in Nordamerika den Sprung in die NHL nicht (2006 im Draft Nummer 167/Vancouver) und kehrte 2011 zu Servette in die Schweiz zurück. Der schweizerisch-slowakische Doppelbürger hat sich zum Nationalstürmer ohne WM-Aufgebot entwickelt und für Servette in 185 Partien respektable 94 Punkte (46 Tore) gebucht. Nun wechselt der Flügelstürmer per sofort nach Finnland zu Turku und tritt nicht einmal mehr zum Spengler Cup an.
Chris McSorley sagt über seine Führungsphilosophie: «Jeder Spieler ist verkäuflich. Aber bevor es zu einer Trennung kommt, vergehen Wochen. Wir versuchen alles, um eine Lösung zu finden und ich stelle mich auch selbst in Frage: Ist es vielleicht mein Fehler? Wenn ich aber zur Erkenntnis komme, dass es nicht mehr geht, dann ist es für alle, auch für einen Spieler besser, wenn wir uns trennen.»
Mit der Trennung von Juraj Simek wird die Liste von «Blitzscheidungen» bei Servette um einen Namen erweitert. Aus laufenden Verträgen heraus haben schon Thomas Déruns, John und Dan Fritsche, Jéremie Kamerzin oder Kevin Romy Servette während der Saison verlassen,