Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!
- watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
- Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
- Blick: 3 von 5 Sternchen
- 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen
Du willst nur das Beste? Voilà:
Reto Berra ist der jüngste Beleg dafür, wie schnell es im Sport – und speziell in der NHL – manchmal gehen kann. Vor der neuen Saison galt er bei Colorado Avalanche als überflüssige Nummer 3. Stammgoalie war der teure Russe Semjon Warlamow, sein Ersatz hiess Calvin Pickard. Bloss weil dieser günstiger ist als Berra, musste letzte Saison Pickard und nicht der Zürcher ins Farmteam in die AHL, wenn er nicht spielte. Berra hatte seinen Stammplatz auf der NHL-Ersatzbank, egal welcher seiner beiden Kontrahenten auf dem Eis stand.
Doch nun ist plötzlich alles anders. Berra steht nach 15 Partien nicht mehr auf dem Abstellgleis, sondern im Rampenlicht. In der Nacht auf Mittwoch (Schweizer Zeit) wehrte er alle 25 Schüsse der Philadelphia Flyers auf sein Tor ab und feierte beim 4:0-Auswärtssieg Colorados einen Shutout. Damit hat sich Reto Berra an die Liga-Spitze zweier bedeutender Statistiken gesetzt. Der Schweizer hat mit 95,2 Prozent die beste Fangquote aller regelmässig eingesetzten Keeper und mit 1,50 Gegentoren pro Spiel den tiefsten Durchschnittswert.
Gewiss sind Statistiken besonders im frühen Stadium einer Saison stets auch eine Momentaufnahme. Berra hat beispielsweise erst sechs Partien gespielt; Nino Niederreiters Teamkollege Devan Dubnyk bringt es beispielsweise auf bereits 13 Einsätze (und neun Siege, womit der Goalie von Minnesota Wild in dieser Statistik an der Spitze steht).
Trotzdem: Die Momentaufnahme zeigt, dass Reto Berra einen Lauf hat. Und gerade in der US-Sportwelt, wo viel mehr Wert auf Statistiken gelegt wird als bei uns, schadet es gewiss nicht, glänzende Zahlen vorweisen zu können. Sie helfen auch, das Wortspiel von der #Berracade aufrecht zu halten, diesen Mix aus Berra und Barrikade.
Colorados Trainer Patrick Roy äusserte sich nach dem 4:0-Sieg gegen Philadelphia eher defensiv. «Berra ist die Nummer 1, weil er gerade spielt. Wenn Warlamow in der nächsten Partie spielt, dann ist er die Nummer 1.» Aber diese Wischiwaschi-Aussage muss man nicht ernst nehmen, schliesslich weiss die Goalie-Legende Roy, wie der Hase läuft. «Reto spielt im Moment sehr gut. Wahrscheinlich wird er deshalb auch in unserem nächsten Spiel in Boston im Kasten stehen.»
Reto Berra ist nicht erst seit diesen Wochen bewusst, dass es in der NHL schnell auf-, aber auch rasant abwärts gehen kann. Deshalb blieb er nach dem dritten Shutout seiner NHL-Karriere auch auf dem Teppich. Er sagte in der Denver Post bloss, er habe sich wirklich gut gefühlt. «Ich bin sehr glücklich über den Sieg, aber morgen ist schon wieder ein neuer Tag. Wir benötigen sehr viele solcher Spiele, um das Bild wieder gerade zu rücken.» Denn die persönliche Situation sieht für Berra zwar gut aus, für das Team ist die Lage aber ungemütlich: Die Avalanche ist das Schlusslicht der Central Division.
Reto Berra - Postgame (Nov. 10): Goalie Reto Berra talks about his 25-save shutout over the Flyers. https://t.co/sT7zgFbPuJ
— Colorado Avalanche (@colorado_avs) 11. November 2015
@Damien Brunner: durchbeißen in der NHL lohnt sich !