3526 Davoser Fans kamen, um «Big Joe» Thornton zu sehen - oder allenfalls den fast fertig umgebauten Eispalast. Aber sie sahen primär Andres Ambühl. Der 37-jährige Captain stellte unter Beweis, dass nicht nur Thornton in hohem Alter vorzügliches Hockey spielen kann. Thornton erwies sich für Ambühl als Jungbrunnen: Der Davoser wirbelte wie in seinen besten Tagen und stellte mit dem 2:0 (19.) und dem 3:0 (21.) innerhalb von 97 Sekunden früh den klaren Heimsieg sicher. Ambühl, der als einziger schon vor 16 Jahren für Davos spielte, als Thornton erstmals nach Davos kam, gelangen bis zum Schluss drei Goals und ein Assist.
Und Joe Thornton? Der kam schon nach 115 Sekunden zu seinem ersten Skorerpunkt - obwohl es ein «billiges» zweites Assist war und er das Eis bereits verlassen hatte, als Benjamin Baumgartners Weitschuss im Netz landete.
Dem HC Davos wurde der erste Saisonsieg (nach zwei Niederlagen in schwierigen Auswärtspartien in Genf und Lausanne) erleichtert, weil Melvin Nyffeler nach der Glanzleistung vom Freitagabend nicht mehr brillierte. Der Goalie der Lakers liess schon den ersten haltbaren Schuss auf sein Tor passieren und kassierte aus den ersten 14 Schüssen auf sein Tor fünf Gegentreffer.
Davos - Rapperswil-Jona Lakers 9:2 (2:0, 3:1, 4:1)
3526 Zuschauer. - SR Hebeisen/Piechaczek (GER), Pitton/Gurtner.
Tore: 2. Baumgartner (Barandun, Thornton) 1:0. 19. Ambühl (Corvi, Marc Wieser) 2:0. 21. (20:33) Ambühl (Nygren) 3:0. 27. Nygren (Palushaj, Corvi/bei 5 gegen 3) 4:0. 31. Marc Wieser (Sandro Aeschlimann/Powerplaytor) 5:0. 35. Schweri (Lehmann/Powerplaytor) 5:1. 45. (44:48) Clark (Dominik Egli) 5:2. 46. (45:11) Lindgren (Buchli) 6:2. 53. Corvi (Marc Wieser, Ambühl) 7:2. 57. Ambühl (Nygren) 8:2. 60. (59:28) Knak (Chris Egli) 9:2.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Davos, 5mal 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona Lakers.
PostFinance-Topskorer: Palushaj; Cervenka.
Davos: Sandro Aeschlimann; Nygren, Jung; Kienzle, Heinen; Stoop, Barandun; Buchli; Ambühl, Corvi, Marc Wieser; Palushaj, Thornton, Hischier; Baumgartner, Lindgren, Turunen; Frehner, Chris Egli, Knak; Meyer.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Vukovic, Dufner; Jelovac, Profico; Dominik Egli, Sataric; Randegger, Maier; Lehmann, Rowe, Eggenberger; Wick, Dünner, Schweri; Clark, Sobotka, Cervenka; Forrer, Ness, Wetter.
Bemerkungen: Davos ohne Du Bois, Guerra, Herzog, Paschoud, Rubanik und Dino Wieser (alle verletzt), Rapperswil-Jona Lakers ohne Loosli, Moses und Payr (alle verletzt).
Goalie Ludovic Waeber führte die ZSC Lions zum 5:1-Auswärtssieg in Biel. Am Freitag liess Waeber schon den SC Bern mit 36 Paraden verzweifeln. Am Samstag in Biel gelangen ihm weitere 39 Paraden - ehe Fabio Hofer ihm 104 Sekunden vor Schluss den zweiten Shutout hintereinander raubte.
Waeber gewann seine ersten fünf Partien in dieser Saison allesamt. Und nur einmal, beim 5:2 über Fribourg-Gottéron, liess er mehr als ein Gegentor zu. Waeber stand auch bei den Siegen gegen die Rapperswil-Jona Lakers (2:1), Lausanne (3:1) und Bern (3:0) vor dem Zürcher Gehäuse.
Biel dominierte die Partie zwar mit 40:29 Torschüssen und erspielte sich permanent ein Chancenplus, blieb aber dennoch chancenlos. Die ZSC Lions gingen in der ersten Spielhälfte durch Powerplaytore von Axel Simic und Maxim Noreau 2:0 in Führung und zogen im Schlussabschnitt auf 5:0 davon.
Bei Biel fehlten mit Marc-Antoine Pouliot und Damien Brunner zwei Schlüsselspieler. Ausserdem tat auch Tino Kessler nicht mit, weil er am Nachmittag erfuhr, dass er positiv auf das Coronavirus getestet worden ist.
Biel - ZSC Lions 1:5 (0:1, 0:1, 1:3)
3777 Zuschauer. - SR Wiegand/Nikolic (AUT), Dreyfus/Ambrosetti.
Tore: 19. Simic (Krüger, Hollenstein/Powerplaytor) 0:1. 30. Noreau (Andrighetto, Chris Baltisberger/Powerplaytor) 0:2. 46. Sigrist 0:3. 53. Diem (Wick) 0:4. 57. Krüger (Hollenstein, Marti) 0:5. 59. Hofer (Rajala, Forster) 1:5.
Strafen: 2mal 2 plus 10 Minuten (Fuchs) gegen Biel, 4mal 2 Minuten gegen ZSC Lions.
PostFinance-Topskorer: Moser; Hollenstein.
Biel: van Pottelberghe; Rathgeb, Forster; Kreis, Moser; Lindbohm, Fey; Sartori; Hügli, Ullström, Rajala; Fuchs, Cunti, Künzle; Kohler, Gustafsson, Hofer; Ulmer, Tanner.
ZSC Lions: Waeber; Noreau, Marti; Phil Baltisberger, Geering; Trutmann, Berni; Morant; Chris Baltisberger, Roe, Andrighetto; Pedretti, Krüger, Hollenstein; Pettersson, Diem, Wick; Prassl, Schäppi, Sigrist; Simic.
Bemerkungen: Biel ohne Brunner, Kessler, Lüthi, Pouliot (alle verletzt) und Nussbaumer (krank), ZSC Lions ohne Blindenbacher, Bodenmann und Capaul (alle verletzt).
Erst im Penaltyschiessen setzte sich Zug in Ambri durch. Nach der regulären Spielzeit und der Verlängerung stand die Partie 1:1.
Die biedere offensive Kost überraschte nicht. Der HC Ambri-Piotta erzielte in seinen ersten sechs Meisterschaftspartien erst sieben Tore. Und auch Zug markierte in den ersten fünf Partien bloss neun Treffer. Die offensive Impotenz muss insbesondere dem Meisteranwärter aus der Innerschweiz zu denken geben. An diesem Wochenende gelang dem EVZ gegen Lausanne (0:3) und Ambri (2:1 n.P.) in 125 Minuten lediglich ein Powerplay-Treffer von Yannick Zehnder.
Ambris offensiver Hoffnungsträger, der junge Finne Julius Nättinen, erzielte in seinem zweiten Spiel für die Leventiner, dem ersten Heimspiel, bereits das zweite Tor (zum 1:1-Ausgleich in der 43. Minute).
Ambri-Piotta - Zug 1:2 (0:1, 0:0, 1:0, 0:0) n.P.
2049 Zuschauer. - SR Tscherrig/Fluri, Wolf/Betschart.
Tore: 20. (19:05) Zehnder (Hofmann, Alatalo/Powerplaytor) 0:1. 43. Nättinen (Zwerger, Fora/Powerplaytor) 1:1.
Penaltyschiessen: Senteler 0:1, Flynn -; Martschini -, Nättinen -; Kovar 0:2, D'Agostini -; Klingberg 0:3.
Strafen: 7mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta, 6mal 2 Minuten gegen Zug.
PostFinance-Topskorer: D'Agostini; Hofmann.
Ambri-Piotta: Ciaccio; Fora, Ngoy; Hächler, Fischer; Fohrler, Pezzullo; Zaccheo Dotti; Kneubuehler, Flynn, Horansky; D'Agostini, Müller, Zwerger; Grassi, Dal Pian, Nättinen; Trisconi, Kostner, Bianchi; Rohrbach.
Zug: Hollenstein; Cadonau, Alatalo; Diaz, Geisser; Schlumpf, Zgraggen; Simion, Kovar, Hofmann; Klingberg, Senteler, Martschini; Thürkauf, McLeod, Bachofner; Leuenberger, Albrecht, Zehnder.
Bemerkungen: Ambri-Piotta ohne Isacco Dotti, Goi, Incir, Joël Neuenschwander und Novotny (alle verletzt), Zug ohne Gross, Stadler und Thorell (alle verletzt). (abu/sda)