
Zugs Topskorer Jan Kovar.Bild: keystone
Eismeister Zaugg
Zug tritt auf wie der meisterliche SC Bern von 2017 und 2019. Für die Zuger gilt: vom SCB lernen, heisst siegen lernen.
06.05.2021, 05:4506.05.2021, 13:03
Schablone, Geduld, Disziplin, Härte und ein fast unüberwindlicher Leonardo Genoni – haben wir das nicht schon mal gesehen? Doch. Im Frühjahr 2017 und 2019.
Zug tritt jetzt so auf wie einst der meisterliche SC Bern in den Finals von 2017 und 2019 gegen… Zug.
Die Zuger haben Servette in der zweiten Finalpartie zermürbt. Das ist bemerkenswert. Sie hätten eigentlich genug Talent, um mit spielerischen Mitteln eine Entscheidung herbeizuführen. So wie schon damals in den Finals von 2017 und 2019. Als sie zu weich und weinerlich waren und an einem härteren SCB scheiterten.
Beim 2:1 in Genf war Zug eine perfekt funktionierende, unaufhaltsam und unerbittlich zum Sieg rollende Hockeymaschine. So verdient der Sieg unter Berücksichtigung aller hockeytechnischen Faktoren auch sein mag: Ein unentschuldbares Versagen der Schiedsrichter spielt auch eine Rolle. In der 48. Minute trifft Santeri Alatalo Servettes Verteidigungsminister Henrik Tömmernes mit einem Check direkt am Kopf – und geht straffrei aus.
Wenn Zug Meister werden sollte, wird diese Szene schon vergessen sein. Der Final wird nicht wegen eines übersehenen Fouls entschieden.
Aber dieser Final wird auf des Messers Schneide gespielt. Nur vier Tore in bisher zwei Spielen (1:0 und 2:1). Und alle drei Treffer in der zweiten Partie sind im Powerplay erzielt worden.
Da spielt es sehr wohl eine Rolle, wenn beim Stande von 1:1 gut 10 Minuten vor Schluss der wichtigste Spieler straffrei gezielt, unnötig und regelwidrig niedergestreckt wird. Und erklärt zugleich, warum Zug besser ist: Wenn diese Szene match- und schliesslich finalentscheidend sein sollte – dann werden wir eben auch sagen müssen: Servette fehlten bei allem Mut, aller Tapferkeit und aller Leidenschaft die spielerischen und taktischen Mittel, um diese Szene verarbeiten und wegstecken zu können.
Der Check gegen Henrik Tömmernes war der gezielte Angriff auf das offensive und defensive Nervenzentrum des Gegners. Auf den «Quarterback». Die richtige Taktik.

Auch Henrik Tömmernes konnte den Sieg der Zuger nicht verhindern. Bild: keystone
Denn Servette kann ohne den Schweden nicht sein und Coach Patrick Emond forciert ihn mit 27:31 Minuten Eiszeit. Raphael Diaz spielt bei Zug eine ähnliche Rolle (er war an beiden Powerplay-Treffern beteiligt) und konnte sich mit 24:12 Minuten begnügen.
Während der ganzen Partie wird Servettes Hockeyantwort auf Franz Beckenbauer bis auf die eine Szene legal gereizt, gestört und gecheckt. Spektakulär fliegt er einmal nach einem regulären Angriff von Justin Abdelkader sogar über die Bande. Er verliert viel von seiner Leichtigkeit und Wirksamkeit – und Servettes Spiel wird eine Spur berechenbarer und leichter zu kontrollieren.
Sage mir, ob die Zuger Henrik Tömmernes zu zermürben vermögen und ich sage dir, ob sie Meister werden.
Womit wir wieder beim Vergleich mit dem SC Bern angelangt sind. Bei der Härte der Zuger. «The big, bad Bulls». Zum ersten Mal in ihrer Geschichte sind sie in einem Final ganz klar rauer, böser, unerbittlicher als der Gegner. Das waren sie noch nie. Weder 1995 (gegen Kloten verloren), noch 1997 (gegen den SCB verloren), auch nicht 1998, als sie gegen ein hoffnungslos überfordertes Davos zum bisher einzigen Mal Meister geworden sind. Und erst recht nicht 2017 und 2019 (gegen den SCB chancenlos).
Wir können es salopp auch so sagen: Von den damaligen (nicht von den heutigen!) Bernern lernen heisst für die Zuger, siegen lernen.
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