Bjarnason (links) feiert mit den Kollegen den Ausgleich zum 1:1. Bild: OLIVER WEIKEN/EPA/KEYSTONE
Basel-Isländer Bjarnason: «Wir haben England besiegt, wir können auch Frankreich schlagen!»
Je nach Sichtweise ist es der vorläufige Höhepunkt eines Sommermärchens oder der Tiefpunkt in der Geschichte einer stolzen Fussballnation. Island schmeisst England mit einem 2:1 aus der EM. Unfassbar!
«Wir haben hart gearbeitet und wurden belohnt. Es ist wunderbar, Teil dieser tollen Geschichte zu sein.»
Birkir Bjarnason, Isländer des FC Basel
Am Ende standen sie da und klatschten rhythmisch mit ihren Fans. Gänsehaut pur im Stadion von Nizza und vor dem TV: Europa hat seinen Haka. Die Publikumslieblinge aus Island haben das nächste Wunder geschafft und sind bei ihrer ersten Turnierteilnahme in die Viertelfinals vorgestossen. England, das fünf Mal mehr lizenzierte Fussballer hat als Island Einwohner, biss sich an den zähen Wikingern die Zähne aus.
«Es ist jetzt Zeit, einem talentierten jungen Trainer Platz zu machen. Es war eine gute Zeit, die Jungs taten, was sie konnten.»
Englands Nationaltrainer Roy Hodgson trat nach der Pleite zurück
Wikinger in Ekstase
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Wikinger in Ekstase: Island marschiert sensationell in den EM-Viertelfinal
Eine der grössten Sensationen der Fussball-Geschichte: Island steht nach einem 2:1 gegen England im Viertelfinal der EM 2016.
quelle: epa/mti / tibor illyes
«Ich weiss nicht, was ich sagen soll. Wir haben einen Glauben an uns und einen Willen, den sich wohl niemand vorstellen kann.»
Ragnar Sigurdsson, Torschütze zum 1:1
Bild: OLIVER WEIKEN/EPA/KEYSTONE
«Wie wir uns am Ende fühlten? Wir zählten die Sekunde. Dann der letzte Corner. Dann der Schlusspfiff. Das war der grösste Moment meiner ganzen Fussballkarriere.»
Ragnar Sigurdsson, Torschütze zum 1:1
Die isländische Sensation ist kein Zufallsprodukt. Sie war am Ende nicht einmal unverdient. Die Isländer spielten gegen die «Three Lions» das, was sie können, und sie taten das ausserordentlich gut. Und die Superpointe: Das Siegtor schoss ein Spieler namens Sightorsson.
Really nice: Der isländische Support in Nizza. Bild: Michael Dalder/REUTERS
«Die Stimmung ist unglaublich. Unsere Fans sind der 12. Mann, ich hoffe, sie wissen, wie wichtig sie für uns sind.»
Ragnar Sigurdsson, Torschütze zum 1:1
Nun geht es für die Isländer im Viertelfinal gegen den Gastgeber. Auch gegen Frankreich seien sie nicht chancenlos, betont FCB-Wikinger Birkir Bjarnason:
«Wir verbesserten uns bislang von Spiel zu Spiel. Wir haben England besiegt, wir können auch Frankreich schlagen.»
Birkir Bjarnason, Isländer des FC Basel
So würden die Schweizer Nationalspieler als Isländer heissen
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So würden die Schweizer Nationalspieler als Isländer heissen
Yann Danielsson.
quelle: witters / tim groothuis/freshfocus
Unvergessene Fussball-Geschichten aus Grossbritannien
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Die beliebtesten Kommentare
fäz
28.06.2016 07:32registriert März 2015
Das ist gopfertami nomal genau die richtige einstellung! Wenn man gegen einen vermeindlichen favoriten mit der einstellung "hoffentlich kassieren wir keins" ins spiel geht kanns ja nicht klappen. Wenn man aber einen unbändigen siegeswille hat kann das schon gut kommen.
Mittlerweile überholt uns doch jede "Halbnation".
Warum? Vielleicht weil diese "Kleinen" sich eben selbst nicht als klein sehen, auch nicht vor dem Spiel von "einer Sensation" reden, sondern sich einfach auf den Sieg konzentrieren, egal wer auch immer der Gegner ist.
Hier stehen wir wieder, ausgeschieden, jubeln einem Underdog zu mit der Hoffnung in nächsten Turnier sagen zu können: "Island hat es damals auch geschafft, warum diesmal nicht wir"
Diese Einstellung hat bis jetzt wenig gebracht. Wir müssen an uns selber glauben und nicht am Wunder. Erfolg hängt nicht vom Glück oder Gegner ab.
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