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Die Hoffnungen im Sauber-Team liegen auf einem Buchstaben und zwei Zahlen

Bild: Sutton
Formel-1-Auftakt

Die Hoffnungen im Sauber-Team liegen auf einem Buchstaben und zwei Zahlen

Adrian Sutil und Esteban Gutierrez, die Fahrer des Formel-1-Teams Sauber, wollen von Beginn weg für zählbare Ergebnisse sorgen. Der Deutsche und der Mexikaner hoffen dabei auf die Standfestigkeit des Autos mit der Bezeichnung C33.
12.03.2014, 14:4512.03.2014, 15:51
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Für Sauber war die erste Hälfte der vergangenen Saison eine zum Vergessen. Nach 10 der 19 Grands Prix hatte die Equipe aus Hinwil ganze sieben Punkte auf dem Konto. Die Steigerung gelang trotz beschränkten finanziellen Mitteln nach der Sommerpause. Lohn für den unermüdlichen Einsatz der gesamten Crew waren weitere 50 Punkte, was in der Wertung der Konstrukteure Platz 7 ergab. Teamchefin Monisha Kaltenborn gewann der schwierigen Phase auch Positives ab. «Wir haben sehr viel gelernt und werden dies in der neuen Saison konsequent umsetzen.»

Die österreichische Teamchefin von Sauber, Monisha Kaltenborn, hat indische Wurzeln.
Die österreichische Teamchefin von Sauber, Monisha Kaltenborn, hat indische Wurzeln.Bild: EPA

Prognosen fallen in diesem Jahr auch nach zwölf Testtagen und Vergleichen mit der Konkurrenz schwer. Die Rolle des Teams Sauber ist wenige Tage vor dem Auftakt in Australien nicht zu eruieren. «Es gibt noch zu viele Unbekannte. Auszumachen sind lediglich Tendenzen. Ich rechne mit massiven Verschiebungen in den ersten drei, vier Grands Prix», sagt die Österreicherin mit indischen Wurzeln.

Der Hoffnungsträger C33

Wie die Techniker-Crews der anderen Teams sahen sich auch die Sauber-Leute nach der «Revolution im Reglement» beim Bau des C33 mit einer ganz speziellen Herausforderung konfrontiert. Knifflige Aufgaben gab es zuhauf zu lösen. «Am schwierigsten war die Integration des neuen Antriebs», blickt Chef-Designer Eric Gandelin zurück. «Der Motor ist im Vergleich zu den Vorjahren ganz anders, die Anforderungen an die Kühlung sind es ebenso.»

Ein Faktor ist auch das erhöhte Gewicht. Der neue Antrieb ist zusammen mit den anderen Aggregaten recht schwer. Das Gleiche gilt für die modifizierten Crash-Strukturen.» Allein der kleine Querschnitt verdeutlicht die Komplexität der an die Ingenieure gestellten Anforderungen.

Das Rennauto von Sauber. Bild: Sutton

Das im Zürcher Oberland gebaute Auto hat die Tests in Jerez de la Frontera und Sakhir in Bezug auf die Zuverlässigkeit mehrheitlich bestanden. In Sakhir legten Sutil und Gutierrez Anfang März am letzten Tag ohne signifikante Probleme insgesamt 177 Runden beziehungsweise über 950 Kilometer zurück, was etwas mehr als drei Grand-Prix-Distanzen entspricht.

Ein zuversichtlich stimmender Abschluss, zumal die Standfestigkeit der Autos im Hinblick auf die erste WM-Phase zum zentralen Erfolgsfaktor erhoben worden ist. Noch nicht über den gewünschten Stand verfügt der C33 betreffend Höchstgeschwindigkeit. Auf langen Geraden ist das Manko in Spanien und in Bahrain schonungslos zutage getreten.

Unterschiedliche Voraussetzungen der Sauber-Piloten

Adrian Sutil.
Adrian Sutil.Bild: Sutton

Der im Tausch mit Landsmann Nico Hülkenberg vom Team Force India gekommene Sutil strebt ungeachtet aller Eventualitäten nach Höherem. Der in Oensingen im Kanton Solothurn wohnende Deutsche versucht nach sechs Jahren in der Formel 1 den nächsten Schritt vorwärts zu tun. «Ich habe den Wechsel gebraucht, um mich nach so langer Zeit im gleichen Team weiterzuentwickeln.»

Sutils erster Kontakt mit der Formel 1 geht auf das Jahr 2006 zurück, als Testfahrer des Teams Midland, der Vorgänger-Equipe von Spyker, das seinerseits 2008 als Force India in den Besitz eines Konsortiums um den Inder Vijay Mallya überging. Sein Debüt gab Sutil vor sieben Jahren im Grand Prix von Australien. Die Erfahrung soll, so hoffen der 31-jährige Sutil und das Team, angesichts der drastischen technischen Veränderungen zum Vorteil gereichen.

Esteban Gutierrez.
Esteban Gutierrez.Bild: Sutton

Erst seine zweite Saison in der Formel 1 nimmt Gutierrez in Angriff. Der Mexikaner vermochte als Rookie im vergangenen Jahr nach schwierigen ersten Monaten seine Performance zu steigern - auch wenn sich dies mehrheitlich nicht in zählbaren Ergebnissen niederschlug. Für den 22-Jährigen aus Monterrey ist der eigentliche Lernprozess abgeschlossen. 

Ab sofort werden seine Leistungen mit anderen Ellen gemessen. Die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Gutierrez hat für das Team einen angenehmen und wertvollen Nebeneffekt. Mit dem mexikanischen Telekommunikationsunternehmen Telmex wurde der Vertrag als so genannter Premium Partner verlängert, was Sauber ein Sponsoring von mehreren Millionen Franken einbringen dürfte. (si/qae)

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