Es ist ein Knall, diese eine Pushmeldung am Mittwochmorgen: Die «Bild» will laut eigener Recherche herausgefunden haben, dass HSV-Flügel Bakery Jatta unter falscher Identität spielt.
Der Gambier ist 2015 als Flüchtling nach Deutschland eingereist. Dabei soll er aber seinen Namen und auch sein Geburtsdatum geändert haben. Wie das deutsche Boulvardblatt schreibt, heisse Bakery Jatta demnach Bakary Daffeh und sei am 6. November 1995 und nicht am 6. Juni 1998 geboren.
Sollte das zutreffen, wäre Jatta/Daffeh bei der Einreise schon volljährig gewesen, was das Aslyverfahren in Deutschland verkompliziert hätte. Die «Bild» schreibt: «Alleinreisende minderjährige Flüchtlinge erhalten in der Regel eine Duldung und dürfen im Land bleiben (§58 Abs. 1a Aufenthaltsgesetz).»
Des weiteren soll Jatta – entgegen eigenen Angaben – in Afrika schon für mehrere Vereine gespielt haben. Unter anderen in Gambia für einen Klub namens Brikama United. Zwischendurch habe er leihweise auch für Klubs im Senegal und in Nigeria gespielt. 2014 soll er auch für die U20-Nationalmannschaft Gambias aufgelaufen sein.
Doch worauf stützt die «Bild» ihren Bericht? Die Zeitung hat Bilder Bakery Jattas an die Klubs geschickt, bei denen Bakary Daffeh unter Vertrag stand. Alle hätten bestätigt, dass Jatta damals unter anderem Namen bei ihnen spielte. Auch Mustapha Manneh, der Trainer von Gambias U20 schrieb zu einem Foto Jattas: «Ja, ich trainierte ihn in der Nachwuchsmannschaft. Ich bin mir sicher, dass er für mich 2014 ein entscheidendes Tor geschossen hat. Jetzt spielt er in Deutschland.»
Der HSV will von den Vorwürfen allerdings nichts wissen. Auf Anfrage der «Bild» antwortete der Klub:
Bakery Jatta erhielt im Sommer 2016 beim HSV seinen ersten Profi-Vertrag. Für die erste und zweite Mannschaft der Hanseaten absolvierte er bislang insgesamt 84 Spiele und erzielte dabei 25 Tore. (abu)