Das Bundesliga-Gründungsmitglied Hamburger SV will im Relegations-Rückspiel von heute Montag (19 Uhr, im Liveticker) beim Karlsruher SC den ersten Abstieg nach 52 Jahren vermeiden. Das Hinspiel in der Hansestadt endete 1:1.
In der Saison 2013/2014 hatte sich der HSV in der Relegation dank des Auswärtstores von Pierre-Michel Lasogga knapp gegen die SpVgg Greuther Fürth (0:0, 1:1) durchgesetzt. «Es ist erst Halbzeit», sagte HSV-Trainer Bruno Labbadia. Er bangt jedoch um die kroatischen Offensivkräfte Ivica Olic und Ivo Ilicevic.
Olic hatte nach einer Spritze in den Rücken einen allergischen Schock erlitten. Viel mehr als eine Joker-Rolle liegt für ihn wohl kaum drin. Ilicevic, Torschütze im Hinspiel, laboriert an Adduktorenbeschwerden. «Bei beiden ist unklar, ob sie spielen können», sagte Labbadia. Der angeschlagene Torjäger Lasogga (Schulter) will sich durchbeissen.
Den in Karlsruhe fehlenden Gojko Kacar könnte Captain Rafael van der Vaart im Mittelfeld ersetzen. Danach verlässt der Holländer den Verein. Beim Public Viewing erwartet der HSV ähnlich wie im Vorjahr rund 20'000 Zuschauer im Volkspark.
Vor mehr als 27'000 Zuschauern im ausverkauften heimischen Wildparkstadion wollen die Karlsruher trotz ihres Vorteils auf Sieg spielen und nach sechs Jahren die Rückkehr in die Erstklassigkeit schaffen. Das Stadion weckt beim HSV keine guten Erinnerungen. Seit 1955 und der damaligen Pokal-Finalpleite haben sich 15 Niederlagen, 10 Remis und nur vier Siege in der Arena angesammelt. Obwohl: Arena ist ein zu schönes Wort. Das alte Stadion fasste einst 55'000 Zuschauer, jetzt noch knapp 30'000. Die Betonschüssel wartet mit Tartanbahn ums Feld auf und ist bei all den Hightech-Stadien der Bundesliga wie eine Reise in eine frühere Zeit.
Dem badischen Zweitligisten würde bereits ein 0:0 reichen. Es wäre auch ein grosser Verdienst von Trainer Markus Kauczinski. Unter ihm kehrte der KSC 2013 in die 2. Liga zurück und entwickelte sich danach zu einem Spitzenteam. (fox/si)