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Das unspektakuläre torlose Remis in Manchester vor acht Tagen hat gezeigt, dass Real Madrid das Toreschiessen ohne Cristiano Ronaldo deutlich schwerer fällt. Es war deshalb die brennendste Frage in Madrid, ob der Portugiese rechtzeitig für das Rückspiel fit wird. In Ronaldos Heimat befürchtet man schon, dass der Topskorer zu einem überhasteten Comeback gedrängt wird und so seine EM-Teilnahme gefährdet. Real Madrids Trainer Zinédine Zidane versicherte gestern: «Ronaldo geht es gut, er ist bei 100 Prozent.»
Der dreifache Weltfussballer hat in der laufenden Champions-League-Saison schon 16 Mal getroffen und mit seinen drei Toren im Rückspiel gegen Wolfsburg die Halbfinal-Qualifikation erst perfekt gemacht. Insgesamt steht er in dieser Saison bei 46 Toren. Seine Rückkehr für die Partie gegen Manchester City ist nun umso wichtiger, als mit Karim Benzema der zweitbeste Torschütze der Madrilenen wohl passen muss. Auch der brasilianische Mittelfeldspieler Casemiro, einer der wenigen «Arbeiter» im Team, steht wahrscheinlich nicht zur Verfügung.
In Madrid ist nach dem enttäuschenden Hinspiel und trotz der beeindruckenden Heimbilanz in der laufenden Champions League (5 Siege mit 18:0 Toren) etwas Nervosität aufgekommen, zumal nach der Auslosung niemand in Spanien ein Ausscheiden gegen Manchester City in Betracht gezogen hatte.
Die Ausgangslage spricht zwar weiterhin für Real Madrid, ist aber nicht ohne Gefahr. Die Engländer werden wie im Hinspiel aus einer kompakten Defensive heraus den Treffer suchen, der Real unter Druck bringen würde. «Wir wissen, dass wir gute Chancen auf den Final haben, wenn uns ein Auswärtstor gelingt», sagte Manuel Pellegrini.
Der 62-jährige Pellegrini erlebt seine letzten Tage als Trainer von Manchester City. Der Chilene, der im Sommer Pep Guardiola weichen muss, setzt alles daran, sich mit einem internationalen Titel zu verabschieden. Obwohl das Team in der Meisterschaft noch um einen Platz unter den ersten vier kämpft, schonte er am Wochenende beim 2:4 gegen Southampton fast alle seine Stammspieler. Manchester City könnte zum ersten Mal in einen Champions-League-Final vorstossen.
Den Engländern, die auf die verletzten David Silva und Yaya Touré verzichten müssen, hat das 0:0 vor acht Tagen Mut gemacht. «Wir wissen, dass es ein schwieriges Spiel gegen Real Madrid wird. Sie spielen daheim stark. Aber wir haben in den Runden zuvor auswärts gut reüssiert», sprach Verteidiger Eliaquim Mangala das 3:1 bei Dynamo Kiew (Achtelfinal) und das 2:2 bei Paris Saint-Germain (Viertelfinal) an. Zwei Resultate, die zum Weiterkommen reichen würden. (ram/sda)