Manchester City hat im englischen League Cup den Finaleinzug gegen Stadtrivale Manchester United praktisch schon im Hinspiel klargemacht. Die «Skyblues» gewannen im Old Trafford völlig verdient mit 3:1 und machten damit die Derbypleite vor einem Monat in der Premier League vergessen.
Grundstein für den klaren Erfolg war ein absolutes Traumtor. Bis zur 17. Minute war die Partie völlig ausgeglichen, doch dann ging City-Flügel Bernardo Silva in halbrechter Position komplett vergessen. Der Portugiese nutzte den freien Raum, zog zur Mitte und hämmerte den Ball zum 1:0 in die linke obere Torecke.
Was danach folgte, war eine Machtdemonstration: City liess Ball und Gegner laufen und erhöhte bis zur Pause durch Riyad Mahrez und ein Eigentor von Andreas Pereira auf 3:0. Für die United hätte es noch schlimmer kommen können, bis zur Halbzeit verballerte der Titelverteidiger noch mehrere Grosschancen. Nach der Pause schalteten die «Citizens» dann einen Gang zurück, so dass die United in der 73. Minute durch Marcus Rashford noch zur 1:3-Resultatkosmetik kam.
«Die ersten Minuten waren sehr eng, aber dann sind wir durch ein hervorragendes Tor in Führung gegangen und haben wirklich gut gespielt», freute sich Guardiola nach dem Spiel und geriet gar ins Schwärmen. «Es war wirklich ein unglaublicher Treffer. Bernardo hat unheimlich gut gespielt, wie zuletzt immer. Er ist ein fantastischer Spieler.»
Der City-Trainer verriet auch seinen entscheidenden Taktik-Kniff. «Wir spielten ohne echten Stürmer (Gabriel Jesus und Sergio Agüero sassen auf der Bank, d. Red.), weil ich ihre schnellen und gefährlichen Konter unterbinden wollte. Mit einem zusätzlichen passstarken Spieler geht das sehr gut. Das ist kein Geheimnis.»
Anders war die Gemütslage bei United-Trainer Ole Gunnar Solskjaer. «Das war die schlechteste Halbzeit, die wir jemals gespielt haben. Wir liessen City spielen und die Köpfe hängen. Die Reaktion in der zweiten Halbzeit war dann okay», erklärte der Norweger nach dem Spiel. Die Hoffnungen auf den Finaleinzug gibt Solskjaer aber noch nicht auf: «Obwohl es ein steiler Berg zu erklimmen ist – es ist noch nicht vorbei.»
Bei Guardiola tönte es ähnlich: «Am Ende ist es ein gutes Ergebnis für uns. Aber wir sind noch nicht durch, schliesslich heisst der Gegner United. Letzte Saison haben sie gegen PSG gezeigt, dass sie so etwas noch drehen können.» Im Champions-League-Achtelfinal setzten sich die «Red Devils» nach einer 1:3-Heimpleite dank einem 2:0-Sieg in Paris noch durch. (pre)