Nichts wurde dem FC St.Gallen vor seinem Auftritt im ausverkauften Stade de Suisse zugetraut – und nichts wurde es am Ende auch. Doch lange sah es danach aus, dass die Ostschweizer die Heimreise zufrieden antreten dürfen. Zwei Mal gingen sie in Führung (Axel Bakayoko/32. und Majeed Ashimeru/65.), beide Male glich YB-Topstar Guillaume Hoarau diese aus. Das 1:1 (43.). erzielte der Franzose nach einer zauberhaften Kombination, das 2:2 (81.) mittels Handspenalty.
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Hoarau hatte jedoch noch nicht genug. In seinem 18. Meisterschafts-Einsatz in dieser Saison traf er in der 90. Minute noch ein drittes Mal, womit er nun bei 16 Toren angelangt ist. Für den FC St.Gallen galt in Bern einmal mehr: Wie gewonnen, so zerronnen.
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Die Grasshoppers holen zwar den ersten Punkt unter Trainer Tomislav Stipic, doch zufrieden können sie nicht sein. Die Kunde vom späten Siegestor von Xamax macht ihre Situation noch kritischer.
Rund 30 Minuten lang zeigte GC die beste Leistung der Rückrunde. Die Rückkehr in die Startformation von Innenverteidiger Nathan, und der erste Einsatz in dieser Saison von Mittelfeldspieler Marko Basic gaben dem Spiel der Zürcher mehr Substanz, klarere Konturen und eine bessere Organisation. Eine erste grosse Chance vergab Marco Djuricin nach fünf Minuten zwar, doch schon in der 13. Minute war der Österreicher dann doch erfolgreich: Aus 25 Metern bezwang er Luganos Torhüter Noam Baumann mit einem nicht unhaltbaren Schuss. Es war der Lohn für eine aggressive und kämpferische Startphase des Rekordmeisters.
Doch so gut die Grasshoppers begonnen hatten, so sehr liessen sie später nach. Noch vor der Pause mussten sie den Ausgleich durch Carlinhos zulassen (45.). Dabei liess Torhüter Heinz Lindner den Ball nach einem Schuss von Jonathan Sabbatini nach vorne abprallen. Ausgerechnet Lindner verhinderte die GC-Pausenführung; er war in den letzten Wochen der einzige bei GC gewesen, der zuverlässig gute Leistungen gezeigt hatte.
Das Gegentor war für die Grasshoppers offenbar ein Knackpunkt. Nach der Pause waren sie kaum noch gefährlich, und es war erstaunlich, wie sehr die Kräfte beim Heimteam schwanden. Lugano kam dergestalt zu vielen Chancen. Allein zwischen der 57. und 67. Minute hatten die Tessiner vier hochkarätige Gelegenheiten für einen zweiten Treffer. Und vier Minuten vor dem Ende rettete Lindner den einen Punkt für GC. Nach einem abgelenkten Schuss von Armando Sadiku wehrte der Österreicher den Ball mit dem Fuss bravourös in Corner.
Neuchâtel Xamax setzt seinen positiven Trend unter dem Ende Saison abtretenden Stéphane Henchoz fort. Gegen Thun siegt Xamax dank einem Freistosstor von Raphaël Nuzzolo in der 91. Minute 3:2. Die Schlusspointe passte zur Partie in der zweiten Halbzeit auf der Maladière, die mehr als knapp 5000 Zuschauer verdient gehabt hätte. Bei strahlendem Sonnenschein boten sich die beiden Teams einen spektakulären Schlagabtausch mit vielen Torchancen – mit dem besseren Ende für das Heimteam.
Nuzzolo trat seinen Freistoss in der Nachspielzeit aus gut 22 Metern in die Mitte des Tores und überraschte damit Guillaume Faivre, der den flatternden Ball passieren lassen musste. Das erste Duell des Nachmittags zwischen Nuzzolo und dem Thuner Keeper hatte dieser noch für sich entschieden. In der 57. Minute wehrte Faivre einen Foulpenalty des Neuenburger Topskorers (13 Tore) herrlich ab.
Die Szene war der Auftakt in die spektakuläre letzte halbe Stunde, in denen vier Treffer fielen. Xamax schaffte mit einem Doppelschlag durch Pietro Di Nardo (64.) und Marcis Oss (74.) zwischenzeitlich die Wende, ehe Basil Stillhart für die Gäste zum 2:2 ausglich (76.). Während das Heimteam wie verwandelt aus der Kabine zurückgekehrt war und ein hohes Pressing spielte, kamen die Berner Oberländer durch Konter zu ihren Gelegenheiten, standen am Ende aber mit leeren Händen da. Aus den letzten fünf Partien holte Thun nur einen Punkt.
Xamax belohnte sich für seinen Aufwand und die Tatsache, dass es sich von der Unruhe unter der Woche nichts hatte anmerken lassen. Präsident Christian Binggeli hatte am Dienstag angekündigt, dass Joël Magnin in der nächsten Saison das Team betreuen wird und löste mit seinem Entscheid Irritationen aus. Unter Henchoz holte Xamax in sieben Partien zwölf Punkte, der Vorsprung auf den direkten Abstiegsplatz beträgt mittlerweile sechs Zähler. (ram/sda)
Young Boys - St. Gallen 3:2 (1:1)
31'120 Zuschauer (ausverkauft). - SR Tschudi.
Tore: 32. Bakayoko (Tafer) 0:1. 44. Hoarau (Sow) 1:1. 65. Ashimeru (Tafer) 1:2. 81. Hoarau (Handspenalty) 2:2. 90. Hoarau (Schick) 3:2.
Young Boys: Von Ballmoos (46. Wölfli); Mbabu, Wüthrich, Von Bergen, Benito; Lauper (67. Moumi Ngamaleu); Aebischer, Sow; Assalé, Hoarau, Fassnacht (76. Schick).
St.Gallen: Stojanovic; Hefti, Vilotic, Mosevich, Wittwer (74. Kchouk); Quintilla; Sierro, Ashimeru (76. Nuhu); Tafer, Guillemenot, Bakayoko (66. Rapp).
Bemerkungen: Young Boys ohne Nsame (gesperrt) und Sulejmani (verletzt). Von Ballmoos mit Oberschenkelprellung ausgewechselt. St. Gallen ohne Lüchinger, Kutesa (beide gesperrt), Itten, Wiss (beide verletzt), Barnetta, Koch, Muheim und Kräuchi (alle nicht im Aufgebot). 80. St. Gallens Trainer Peter Zeidler wegen Reklamierens auf die Tribüne verwiesen. Verwarnungen: 33. Von Bergen (Foul), 39. Lauper (Foul), 89. Mosevich (Foul), 90. Hoarau (Unsportlichkeit), 92. Mbabu (Foul).
Neuchâtel Xamax - Thun 3:2 (0:1)
4749 Zuschauer. - SR Erlachner.
Tore: 40. Sorgic 0:1. 64. Di Nardo (Nuzzolo) 1:1. 72. Oss (Corner Ramizi) 2:1. 76. Stillhart (Corner Spielmann) 2:2. 91. Nuzzolo (Freistoss) 3:2.
Neuchâtel Xamax: Walthert; Gomes, Sejmenovic, Oss, Djuric, Le Pogam; Corbaz (69. Ramizi), Di Nardo, Doudin (90. Pickel); Pululu (85. Ademi), Nuzzolo.
Thun: Faivre; Glarner, Rodrigues, Sutter, Joss (93. Kablan); Karlen, Gelmi (77. Costanzo), Stillhart; Spielmann, Sorgic, Schwizer (76. Salanovic).
Bemerkungen: Neuchâtel Xamax ohne Serey Die (gesperrt), Thun ohne Hediger und Tosetti (verletzt). 57. Faivre hält Foulpenalty von Nuzzolo. Verwarnungen: 63. Di Nardo (Unsportlichkeit). 71. Sutter (Reklamieren). 73. Gomes (Foul).
Grasshoppers - Lugano 1:1 (1:1)
4700 Zuschauer. - SR Klossner.
Tore: 13. Djuricin (Kamber) 1:0. 45. Carlinhos (Sabbatini) 1:1.
Grasshoppers: Lindner; Lika, Nathan, Zesiger, Pusic; Kamber, Basic, Diani (46. Nedim Bajrami); Ravet (88. Rustemoski), Djuricin, Caiuby (61. Mergim Bajrami).
Lugano: Baumann; Lavanchy, Maric, Kecskes, Mihajlovic; Sabbatini, Piccinocchi (70. Brlek), Vecsei; Bottani (64. Sadiku); Carlinhos, Gerndt.
Bemerkungen: Grasshoppers ohne Sigurjonsson, Arigoni und Kastrati (alle verletzt), Lugano ohne Covilo, Crnigoj (beide gesperrt) sowie Macek (verletzt). Verwarnungen: 11. Zesiger (Foul). 23. Diani (Foul). 28. Carlinhos (Foul). 82. Kamber (Foul). 83. Vecsei (Reklamieren). (sda)