Kuriose Szenen beim 2:1-Sieg des FC Sevilla gegen Granada. Nach 93 Minuten pfeift Schiedsrichter Ricardo De Burgos Bengoetxea ab, die Spieler machen sich auf in Richtung Kabine. Da bemerken die Unparteiischen, dass ja vier Nachspielminuten vorgesehen waren und nicht drei. Also heisst es: Alle zurück aufs Feld. Doch es dauert einen Moment, bis die letzte Minute gespielt werden kann – einige Spieler haben sich bereits ihrer Arbeitskleidung entledigt und müssen sich nochmals anziehen.
Das Meisterrennen in Spanien bleibt hochspannend. Nebst Sevilla gewann auch der FC Barcelona, während Atlético Madrid verlor und Real Madrid bloss ein 0:0 erreichte. Die vier Spitzenteams sind innerhalb von drei Punkten klassiert:
Werder Bremen unterliegt Union Berlin 1:3 und kämpft damit weiter gegen den Abstieg aus der Bundesliga. Am meisten schmerzt die Niederlage vielleicht Marco Friedl. Innerhalb von sechs Sekunden tut ihm Robert Andrich gleich drei Mal weh:
Incredible scenes in Union vs Bremen 😂pic.twitter.com/wd2dvdLMIE
— Ronan Murphy (@swearimnotpaul) April 24, 2021
Dieser Szene aus dem Serie-A-Spiel zwischen Genoa und Spezia fehlt nur noch die Benny-Hill-Musik, um sie perfekt zu machen:
Ajax Amsterdam hat den 35. Meistertitel unter Dach und Fach gebracht. Nach dem 2:0-Sieg gegen AZ beträgt der Vorsprung auf Verfolger PSV Eindhoven vier Runden vor Schluss zwölf Punkte. Weil Ajax zudem die um 33 Treffer bessere Tordifferenz aufweist, liess sich Doppeltorschütze Davy Klaassen zur wenig gewagten Ankündigung hinreissen:
Den 28-jährigen Klaassen werden wir mit Sicherheit auch in der nächsten Saison sehen.
West Hams Fabian Balbuena sieht bei der 0:1-Niederlage gegen Chelsea Rot, weil er den Ball wegschlägt und danach unglücklich Gegenspieler Ben Chilwell trifft:
Das einzige Tor erzielte Timo Werner. Der oft kritisierte Deutsche – 6 Tore in 31 Liga-Spielen – wurde so zum Matchwinner, entsprechend gut aufgelegt war er nach dem Spiel. Zur Tatsache, dass er eine zweite, riesengrosse Chance ausliess, witzelte Werner:
Als Super-Joker hat Ole Gunnar Solskjaer seinen festen Platz in der Fussballgeschichte. Als Prognostiker solltest du ihm hingegen nicht vertrauen. Vor dem Spiel gegen Leeds United kündigte der Trainer von Manchester United an:
Sonnenklar, dass die Premier-League-Partie nach dieser Ansage torlos endete.
FT: Leeds 0-0 Man United 🙃 pic.twitter.com/zu5bEuBKD1
— ESPN UK (@ESPNUK) April 25, 2021
Von Ole Gunnar zu den «Gunners». Arsenal kann nach dem 0:1 gegen Everton in dieser Saison noch maximal 61 Punkte holen. In 22 Saisons unter Arsène Wenger, der gegen Ende hin immer weniger geliebt wurde, holte Arsenal nie weniger als 63 Zähler.
During his 22 seasons in charge of Arsenal, Arsene Wenger never finished with less than 63 points.
— ESPN FC (@ESPNFC) April 25, 2021
The maximum they can achieve this season is 61 points 👀 pic.twitter.com/2s9dd9eiQx
Die rumänische Trainerlegende Mircea Lucescu hat ein weiteres Team zum Meistertitel geführt. Der 75-Jährige schaffte es dieses Mal mit Dynamo Kiew. Zuvor wurde er bereits mit Schachtar Donezk acht Mal ukrainischer Meister. Und er wurde auch in zwei anderen Ländern mit jeweils zwei Teams Meister: In der Heimat mit Dinamo Bukarest und Rapid Bukarest sowie in der Türkei mit Galatasaray und Besiktas. In drei Ländern mit je zwei Teams Meister zu werden – ein ganz besonderer Hattrick.
Lucescu steht somit bei 13 Meistertiteln. Den Rekord hält der Schotte Bill Struth, der die Glasgow Rangers zwischen 1920 und 1953 zu 18 Meisterschaften führte. In der Neuzeit war sein Landsmann Sir Alex Ferguson mit 16 Meistertiteln (3x Aberdeen, 13x Manchester United) am erfolgreichsten.
Zählt man nicht nur Meistertitel, sondern auch Europacup und diverse Cup-Wettbewerbe, kommen Ferguson (49 Trophäen) und Lucescu (33) auf noch mehr Titel. Doch einer ist ihnen auf den Fersen: Pep Guardiola. Der Katalane ist erst seit zwölf Jahren Trainer, aber gestern gewann er bereits die 30. Trophäe seiner erfolgreichen Laufbahn, dank dem Sieg von Manchester City im Ligacup über Tottenham:
Entrenadores con más títulos oficiales en TODA la historia del fútbol profesional:
— MisterChip (Alexis) (@2010MisterChip) April 25, 2021
4️⃣9️⃣ Alex Ferguson 🏴 (en 39 años de carrera).
3️⃣3️⃣ Mircea Lucescu 🇷🇴 (en 40 años de carrera).
3️⃣0️⃣ PEP GUARDIOLA 🇪🇸 (en 👀12😵años de carrera).
2️⃣9️⃣ Valery Lobanovsky 🇺🇦 (en 42 años de carrera). pic.twitter.com/7Ex9fNVt3g
Dass der 1:0-Finalsieg hochverdient war, belegt ein Blick auf die Statistik der Expected Goals: ManCity dominierte Tottenham vor 7773 Zuschauern im Wembley mit 3,5 zu 0,04.
xG map for the League Cup final
— Caley Graphics (@Caley_graphics) April 25, 2021
it just wasn't really competitive pic.twitter.com/WBT90QHXiI
Während ManCity diesen Wettbewerb nun zum vierten Mal in Folge gewinnen konnte, geht das Warten der «Spurs» weiter. In diesem Jahrtausend gewannen sie bloss den Ligacup 2008, obwohl sie in insgesamt sechs grossen Finals standen.
5/6 - Since the turn of the century, Tottenham have ended as runners-up in five of their six finals across all competitions, failing to score in each of their last four finals (League Cup x3, Champions League). Heartbreak. #CarabaoCupFinal #MCITOT
— OptaJoe (@OptaJoe) April 25, 2021
Wobei: Ganz titellos war Tottenham in den vergangenen Jahren nicht. Es gewann 2009 die Barclays Asia Trophy, 2010 den Eusebio Cup, 2015 den AIA Cup, 2017 den Jockey Club Kitchee Centre Challenge Cup, 2018 den International Champions Cup und 2019 den Audi Cup. Tottenham dürfte damit der ungekrönte König der Vorbereitung sein.
Zwei Runden vor Schluss ist in der Championship eine weitere Entscheidung gefallen. Die vier Playoff-Teilnehmer neben den Fixaufsteigern Norwich City und Watford stehen fest: Sie heissen Brentford, Bournemouth, Swansea und Barnsley.
Der Aufschwung Barnsleys mit Cheftrainer Valérien Ismael ist besonders erstaunlich: Noch vor einem Jahr stieg der Klub nur deshalb nicht aus der Championship ab, weil Konkurrent Wigan Punkte abgezogen wurden. Barnsley – bei uns vor allem bekannt durch das Buch «Traumhüter» über Goalie Lars Leese – gehört dem amerikanisch-chinesischen Investor Chien Lee, welcher auch Teilhaber des FC Thun, von KV Oostende (Belgien), Esbjerg (Dänemark) und Nancy ist.
WE’VE WORKED SO HARD FOR THIS! WE DON’T STOP NOW! PLAYOFF BOUND BABY‼️ pic.twitter.com/KWe3zEZ25O
— Daryl Dike (@DarylDike) April 25, 2021
Falls du es noch nicht kennst: Das ist das wunderbare Wappen des FC Barnsley:
Während der einstige Meistercup-Sieger Nottingham Forest (17.) eine weitere Championship-Saison zum Vergessen einzog, steht es um Sheffield Wednesday noch schlimmer. Die traditionsreichen «Owls» sind Vorletzter, der Abstand aufs rettende Ufer beträgt vier Punkte. Nach neun Jahren droht der erneute Abstieg in die Drittklassigkeit.
Wenn die Schweiz an der EM im Sommer im letzten Gruppenspiel auf die Türkei trifft, sollte die Nati dem Gegner möglichst keine Freistossgelegenheiten geben. Denn die Türken besitzen nicht nur Milan-Star Hakan Calhanoglu, mit Burak Yilmaz haben sie noch einen weiteren begnadeten Techniker im Kader. Beim 3:2-Sieg von Lille in Lyon (nach 0:2-Rückstand) erzielte Yilmaz dieses herrliche Freistosstor:
Der 35-jährige Stürmer Yilmaz ist mit zwölf Treffern ein Grund dafür, dass Lille vier Runden vor dem Ende Ligue-1-Leader ist:
Ob Ezequiel Barco den Song von Mike & The Mechanics kennt? Den Fans von Atlanta United ist das eh egal. Der 22-jährige Argentinier scheitert mit einem Freistoss, doch den Rebound versenkt er magistral im Lattenkreuz. Raphael Wicky erleidet als Trainer von Chicago Fire eine 1:3-Niederlage.
Wir sind also so weit so etwas zu diskutieren. Klar ist das sehr sehr sehr sehr unglücklich gelaufen aber dafür nachträglich rot zu geben??? Ein neuer Tiefpunkt meiner Meinung nach.