Laut Regelwerk dauert ein Fussballspiel 90 Minuten. Mindestens. Die Uhr von Schiedsrichter Janny Sikazwe war beim Afrika-Cup in Kamerun aber offenbar ihrer Zeit voraus. Der Unparteiische aus Sambia brachte es fertig, das Spiel in Gruppe F zwischen Tunesien und Mali (0:1) gleich zweimal zu früh abzupfeifen. Schon nach 85:06 Minuten hatte Sikazwe genug von der Partie in Limbé gesehen und pfiff ab.
Die Spieler überzeugten ihn jedoch davon, dass er einen Fehler gemacht habe. Nach 89:45 Minuten war dann aber endgültig Feierabend. Da liess sich Sikawze auch von den wütenden Protesten der in Rückstand liegenden Tunesier nicht beeindrucken und verliess unter dem Schutz von Sicherheitskräften den Platz.
Crazy scenes in Cameroon!🤨
— Egypt Today Magazine (@EgyptTodayMag) January 12, 2022
The referee of Tunisia's match against Mali blew the whistle before the end of the 90 minutes.#Africa #TotalEnergiesAFCON2021 #AFCON2021 #Tunisie #TUNMLI | #تونس #مالي #أمم_أفريقياpic.twitter.com/ftGGeJ1AER
Der zweite überpünktliche Abpfiff ist mindestens genauso rätselhaft wie der erste, da es genug Grund für eine Nachspielzeit gegeben hatte. Malis Mittelfeldspieler El Bilal Touré sah in der 87. Minute die Rote Karte, das Spiel war wegen der Videoüberprüfung lange unterbrochen.
Der Platzverweis war ebenso umstritten wie die beiden Handspenaltys in der Partie. Den ersten nutzte Malis Ibrahima Koné kurz nach der Pause zum Siegtor, den zweiten verschoss der Tunesier Wahbi Khazri (77.).
Ironischerweise sollte es am Ende dann doch noch eine Art Verlängerung geben. Als Malis Trainer Mohamed Magassouba gerade in der Pressekonferenz sass, wurde er von Offiziellen informiert, dass die restlichen Minuten doch noch nachgespielt werden sollen. Die Spieler Malis und Schiedsrichter Sikazwe versammelten sich also wieder auf dem Platz, doch die Tunesier kamen schlicht nicht. Nach kurzer Wartezeit pfiff Sikazwe endgültig ab. Und Magassouba begab sich entnervt zurück zur Pressekonferenz.
Auch in der zweiten Partie des Tages lief nicht alles nach Wunsch. Diesmal allerdings nicht nach, sondern vor dem Spiel zwischen Mauretanien und Gambia. Gleich drei Mal wurde fälschlicherweise die alte statt die neue Nationalhymne von Mauretanien abgespielt.
(zap/sda/dpa)
Das mit dem Abpfiff, ok, da schweige ich :-)