Im zentralafrikanischen Land Kamerun, wo rund 28 Millionen Einwohner auf einer Fläche leben, die zehn Mal so gross ist wie die Schweiz. In sechs Stadien werden Partien ausgetragen. Zwei Arenen stehen in der Hauptstadt Yaoundé, die anderen in Douala, Limbé, Bafoussam und Garoua.
Unter anderem das Eröffnungsspiel und der Final am 6. Februar finden im Stade Paul Biya in Yaoundé statt, mit einem Fassungsvermögen von 60'000 Zuschauern das grösste der Endrunde. Los geht das Turnier am Sonntag (17 Uhr) mit der Partie von Gastgeber Kamerun gegen Burkina Faso.
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Die 24 Teilnehmer wurden in sechs Vierer-Gruppen gelost. Die ersten beiden Teams sind fix im Achtelfinal, hinzu kommen die vier besten Gruppendritten. Der Modus ist damit der gleiche wie an der Europameisterschaft.
Ab den Achtelfinals geht der Afrika-Cup im K.o.-Modus weiter. Bei einem Unentschieden nach der regulären Spielzeit folgen eine 30-minütige Verlängerung und wenn nötig ein Penaltyschiessen.
Mit dem «Toghu» von Hersteller Umbro:
Auf den Schultern von Mohammed Salah ruhen die Hoffnungen Ägyptens. Senegal kann auf dessen Liverpool-Kollegen Sadio Mané im Sturm zählen, auf Napoli-Verteidiger Kalidou Koulibaly und Chelsea-Goalie Edouard Mendy. Der Regisseur von Titelverteidiger Algerien ist Riyad Mahrez von Manchester City.
Pack your bags! 🎒
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Marokkos Achraf Hakimi (PSG), das Arsenal-Duo Pierre-Emerick Aubameyang (Gabun) und Thomas Partey (Ghana), Ajax-Goalgetter Sébastien Haller (Elfenbeinküste) und sein Goalie André Onana (Kamerun), Liverpools Naby Keita (Guinea) oder Bayern Münchens Eric Maxim Choupo-Moting (Kamerun) sind weitere bekannte Namen am Turnier.
An Algerien kommt man mit Sicherheit nicht vorbei. Es tritt als Titelverteidiger an und ist seit 34 Spielen ungeschlagen. Rekordsieger Ägypten (sieben Titel) hat ebenso grosse Hoffnungen wie Senegal mit seinen Top-Stars und Nigeria.
Schon seit 1982 wartet Ghana auf den fünften Titelgewinn – vielleicht klappt es dieses Mal für die «Black Stars». Mit dem Heimvorteil im Rücken ist selbstredlich auch mit Kamerun zu rechnen. Das Zeug zum Überraschungsteam bringt Mali mit, das den Afrika-Cup noch nie gewinnen konnte.
Von den ganz grossen Fussballnationen schaffte es nur eine nicht: Südafrika. Die «Bafana Bafana» wurde Dritter in einer von Ghana gewonnenen Qualifikations-Gruppe. Eine 0:2-Niederlage im Direktduell im Sudan besiegelte das Aus.
Neben Südafrika fehlt in Kamerun auch die Demokratische Republik Kongo, die bei den letzten drei Austragungen stets in der K.o.-Phase des Afrika-Cups stand und 2015 Rang 3 belegte. In der gleichen Gruppe scheiterte zudem Angola, ein WM-Teilnehmer 2006.
Das war damals auch Togo, das nun schon zum zweiten Mal in Folge an der Kontinental-Meisterschaft fehlt. Sambia hatte den Afrika-Cup noch 2012 mit YB-Stürmer Emmanuel Mayuka als Torschützenkönig sensationell gewonnen, nun verpasste es die Qualifikation zum dritten Mal hintereinander.
Von Meister YB sind Nicolas Moumi Ngamaleu (Kamerun) und Mohamed Ali Camara (Guinea) dabei. Bei Ghana hofft St.Gallen-Keeper Lawrence Ati Zigi auf Einsätze, Gambia setzt auf FCZ-Stürmer Assan Ceesay. Von Lugano ist Mohamed Amoura (Algerien) dabei und von Sion der 37-jährige Geoffroy Serey Dié (Elfenbeinküste), während Basels Nasser Djiga bei Burkina Faso nach einem hin und her fehlt. Angeblich lehnte er das Aufgebot nach mehr oder weniger sanftem Drängen des FCB ab.
Gambia setzt zudem weiterhin auf Pa Modou Jagne, obwohl er nicht mehr im Profifussball tätig ist, sondern für den FC Dietikon in der 2. Liga Inter. Mit ihm im Kader ist Saidy Janko. Der 26-jährige Zürcher, ein langjähriger Schweizer Nachwuchs-Nationalspieler, hat sich dazu entschlossen, für das Heimatland seines Vaters aufzulaufen. Ebenfalls in Zürich geboren wurde Seny Dieng. Der Goalie ist mittlerweile bei den Queens Park Rangers tätig und gehört zum Kader Senegals.
Aus der Challenge League sind Rafidine Abdullah und Abdallah Ali Mohamed von Stade Lausanne-Ouchy mit den Komoren dabei, die sich erstmals für eine Endrunde qualifizieren konnten. Dylan Tavares von Neuchâtel Xamax spielt für die Kapverden. In Sions U21-Team ist Mauro Rodrigues (Guinea-Bissau) beschäftigt.
Wegen der Pandemie wurde die Zuschauerkapazität für die meisten Spiele auf 60 Prozent reduziert, für Partien von Kamerun auf 80 Prozent. Ins Stadion darf nur, wer doppelt geimpft ist und zusätzlich einen negativen Corona-Test vorlegen kann.
Wie die Vorgaben umgesetzt werden, ist unklar. Laut «Our World in Data» waren in Kamerun vor einer Woche erst 2,4 Prozent der Bevölkerung doppelt geimpft.
Mehrere Teams sind aktuell von Coronafällen betroffen. Bei Gabuns Kapitän Pierre-Emerick Aubameyang war ein Test positiv, und Turnierdebütant Gambia musste zwei Testspiele absagen, weil über die Hälfte der Mannschaft nicht verfügbar war.
Dass europäische Klubs mitten in der Saison auf einige ihrer besten Spieler verzichten müssen, sorgt bei jedem Turnier für Aufsehen. Vor allem in der Premier League, wo besonders viele afrikanische Fussballer engagiert wird, ist das Jammern vor jeder neuen Auflage gross.
Respect @IanWright0 🙏🏿 There’s no greater honour for a sportsperson than representing your country. The Africa Cup of Nations is a celebration of African pride, and next week’s AFCON will once more prove the undeniable greatness of African Players. pic.twitter.com/HpvekGwBdH
— Samuel Eto'o (@SamuelEtoo) December 30, 2021
Der afrikanische Kontinentalverband CAF plante deshalb ursprünglich, den Afrika-Cup im Sommer 2021 durchzuführen. Schliesslich wurde er doch an den üblichen Termin vorgezogen, da im Sommer die klimatischen Bedingungen in Kamerun kein Fussballturnier zulassen. Wegen der Pandemie wurde dann aus dem Januar 2021 der Januar 2022 – eine andere Wahl blieb aufgrund der WM im November/Dezember kaum.
Ab dem nächsten Afrika-Cup müssen die Topklubs voraussichtlich nicht mehr auf ihre Spitzenspieler verzichten. Das Turnier 2023 ist für Juni/Juli an der Elfenbeinküste vorgesehen.
DAZN überträgt sämtliche Partien live. Die englische BBC, in der Schweiz in der Regel im Free-TV empfangbar, überträgt zehn Spiele, darunter beide Halbfinals und den Final.
Serey Die spielt für Elfenbeinküste, nicht Kamerun.