Kennen Sie das Gefühl, das sich einstellt, nach dem Erreichen eines grossen Zieles? Nach der Lehrabschlussprüfung, im Ziel nach dem ersten Marathon oder im Geburtssaal, kurz nachdem das erste Kind das Licht der Welt erblickte. Zuerst ist da Euphorie, eine riesige Genugtuung. Alles ist gut, alles ist schön.
Dann aber kommt die Leere. Manche fallen gar in eine Depression. Besonders gefährdet sind jene, die sich keine neuen Ziele gesteckt haben. Wenn da nichts ist, wonach man sich strecken, wofür man sich verreissen oder worauf man hinarbeiten könnte.
Das ist die grosse Herausforderung, mit der sich der Trainer konfrontiert sieht. In erster Linie appelliert er dabei an den Berufsethos, den Willen der Spieler, immer und immer wieder gewinnen zu wollen, Leistung zu zeigen, sich aufzudrängen. Auch im Hinblick auf die neue Saison, das neue Konzept, den neuen Trainer.
Fischer: Rekorde sind toll und eine Bestätigung für die Mannschaft. Was zählt ist aber die Leistung.#FCLFCB #rotblaulive #FCBasel
— FC Basel 1893 (@FC_Basel) 27. April 2017
Doch auch Fischer weiss, wie zentral Ziele sind. Wenn die Meisterschaft im Sack ist, steckt man sich neue Ziele. Möglichst viele Punkte holen, möglichst viele Tore schiessen, einen möglichst grossen Vorsprung auf den Zweiten rausspielen. Kurz: Rekorde brechen. Und es gibt viele Rekorde, die der FC Basel diese Saison im Visier hat:
Der FCB weitet seine Rekordserie auf acht Titel in Serie aus – der Rekord ist in der Tasche.
2003/04 sprach man von einem Rekord für die Ewigkeit, als Christian Gross mit seinem Team 85 Punkte holte. Jetzt wackelt dieser Rekord gewaltig. Noch neun Punkte fehlen, dann ist er geknackt. Und das bei sechs verbleibenden Spielen und einem bisherigen Schnitt von 2,55 Punkten pro Spiel.
Unter Thorsten Fink erzielte der FC Basel 2009/2010 90 Tore. Derzeit steht der FCB mit 77 zu Buche. Bleibt er seinem Schnitt von 2,58 Toren pro Spiel treu, sind's im Juni 93 Tore.
Nie kassierte der FC Basel weniger Gegentore als unter Heiko Vogel und Murat Yakin in der Saison 2012/13. Nur gerade 31 Tore liessen die Basler damals zu. Derzeit steht der FCB bei 24 Gegentreffern, und verteidigt er weiter so gut wie bis anhin, steht er am Schluss bei 29 oder weniger Gegentoren.
Christian Gross hält auch diesen Rekord. 2003/04 schloss der FCB die Saison mit einem Plus von 54 Toren ab. Derzeit liegt das Plus bei 52 Toren.
Heiko Vogel lag mit seinem Team am Ende der Saison 2011/12 20 Punkte vor YB. Heute liegt der FCB bereits 21 Verust-Punkte vor den Bernern.
Bisher sprach Urs Fischer nur ungern über solche Statistiken. Jetzt sagt er: «Jeder Rekord ist interessant. Nicht für mich, nein, für das ganze Team. Von den Spielern über die Physios bis hin zu den Waschfrauen. Es wäre eine Anerkennung für die Leistung von uns allen, dem ganzen Unternehmen.» Das Hauptziel, der Meistertitel, ist seit heute Abend in trockenen Tüchern sein.
habe die Hoffnung auf eine Spannendere Meisterschaft noch nicht aufgegeben, vielleicht, irgendwann einmal..