Der FC Basel demontierte den FC Zürich daheim mit 4:0 und verteidigte seine Spitzenposition in der Super League souverän. Der Brasilianer Cabral und der Kosovare Edon Zhegrova schossen ihre ersten Treffer für Basel.
Keine neun Minuten benötigten die Basler, um sich für ihre anfängliche Druckphase mit dem 1:0 zu belohnen. Die Zürcher machten es Flankengeber Taulant Xhaka und Torschütze Cabral mit ihrem kaum vorhandenen Widerstand und dem schlechten Stellungsspiel auch sehr leicht. Die Gegenwehr nahm danach nicht zu, sondern eher noch ab. Die Intensität im 200. Duell zwischen den beiden Rivalen FCB und FCZ war kaum der Rede wert und stand in bemerkenswertem Kontrast zu jener temporeichen Partie am letzten Sonntag zwischen YB und Basel.
Den Baslern konnte es nur recht sein, dass der Kraftaufwand sich im Rahmen hielt. Schliesslich haben sie ein strenges Programm vor sich mit zwei englischen Wochen in Folge. Auch mit reduziertem Tempo erspielte sich die Mannschaft von Marcel Koller regelmässig Torchancen und machte nach der Pause durch Kevin Bua (51.), den eingewechselten Edon Zhegrova (80.) und Samuele Campo (90.) den Kantersieg perfekt: Für der 20-jährigen Kosovaren Zhegrova war es nach einem schönen Solo der erste Treffer für den FCB, für Bua der dritte innerhalb einer knappen Woche.
Der im Vergleich zum letzten Spiel auf fünf Positionen umgestellte FCZ machte nie den Eindruck, als wäre er in der Lage zwei Tore zu schiessen oder auch nur das erste im St. Jakob-Park seit zweieinhalb Jahren. Nur einmal hätte die Partie dem FC Basel womöglich entgleiten können: In der 50. Minute traf Bua mit seinem Tackling die Fersen von Simon Sohm. Ein Platzverweis wäre vertretbar gewesen. Eine Minute später schoss Bua das 2:0
Aus der Egalisierung des Klubrekords von sechs Siegen am Stück wird für den FC Sion nichts. Im Gegenteil, die Walliser bieten beim 1:2 im Tourbillon gegen St. Gallen eine enttäuschende Leistung.
Die sechs Siege de suite in der Meisterschaft waren Sion saisonübergreifend im Jahr 1983 gelungen. Jetzt müssen die Sittener allenfalls von Neuem beginnen. Im Match gegen ein starkes St. Gallen waren sie weit von einem Sieg entfernt.
Nach der guten Leistung im Auswärtsspiel gegen Neuchâtel Xamax fand die Mannschaft von Trainer Stéphane Henchoz gegen St. Gallen erstaunlicherweise bis in die Schlussphase kein Rezept. Alle einigermassen interessanten Szenen spielten sich vor dem Sittener Tor ab. Das St. Galler Führungstor von Offensivspieler Ermedin Demirovic unmittelbar vor der Pause was logisch und verdient. Bezeichnend war auch, dass der Bosnier nach einem kurzen Querpass von Jérémy Guillemenot seitlich im Strafraum viel Platz vorfand. Er hatte alle Zeit, um Goalie Kevin Fickentscher mit einem platzierten Flachschuss zu bezwingen. Das 2:0 fiel nach 62 Minuten. Fickentscher liess einen Weitschuss von Boris Babic nach vorne in die Füsse des rasch reagierenden Lukas Görtler abprallen. Dieser nahm das Geschenk an.
Die Ostschweizer knüpften an ihre Leistung beim 3:1-Heimsieg vom letzten Samstag gegen Servette an. Sie schalteten sogar noch einen Gang höher, indem sie dem renommierten Gegner kaum Platz für koordinierte Angriffe gaben.
In den letzten 20 Minuten - offensichtliche zu spät - drehten die Sittener. Sie verkürzten dank Seydou Doumbia, der eine Vorarbeit von Jared Khasa verwertete. Doumbia, der nach eigenen Aussagen auch bei seinem dritten Klub in der Schweiz Torschützenkönig werden will, war dennoch als einzige Sittener Spitze weitgehend isoliert. Und in den wenigen Zweikämpfen, in die er involviert war, wirkte er harmlos und eher langsam.
Für die Young Boys endete das zweite Berner Derby in Thun in Folge mit 1:1. Der Meister liess nach einer 1:0-Führung nach und wurde von Thun in der Schlussphase dafür bestraft.
Das Berner Derby war zuletzt ein Garant für gute Unterhaltung und viele Tore. Nur eine der letzten acht Begegnungen zwischen Thun und den Young Boys endete mit weniger als vier erzielten Tore. Es war dies das 1:1 im Februar, das trotz Wind und Regen eigentlich weitere Treffer verdient gehabt hätte. Die neuste Auflage des Berner Duells vermochte zwar in Sachen Tore mit dem letzten Derby in Thun mitzuhalten, der Unterhaltungswert allerdings war ein anderer.
Ein direkt verwandelter Freistoss von Gianluca Gaudino drei Minuten nach der Pause und der späte Ausgleich durch Saleh Chihadeh (84.), der nach einer Flanke von Chris Kablan richtig stand, markierten die beiden Höhepunkte der Partie. Ansonsten blieben die beiden Teams, die derzeit wie keine anderen von Verletzungssorgen geplagt sind, unter den Erwartungen zurück. Schmerzhafter dürfte das 1:1 allerdings für YB sein, das nach der Führung eine vorzeitige Entscheidung nicht vehement genug gesucht hat. Captain Fabian Lustenberger sprach nach Spielschluss vom derzeit «fehlenden Killerinstinkt» beim Meister.
Sion - St. Gallen 1:2 (0:1)
8200 Zuschauer. - SR Dudic. -
Tore: 43. Demirovic (Guillemenot) 0:1. 62. Görtler (Babic) 0:2. 77. Doumbia (Khasa) 1:2.
Basel - Zürich 4:0 (1:0).
22'760 Zuschauer. - SR Bieri. -
Tore: 9. Cabral (Xhaka) 1:0. 51. Bua (Campo) 2:0. 80. Zhegrova (Xhaka) 3:0. 90. Campo (Kuzmanovic) 4:0.
Thun - Young Boys 1:1 (0:0)
7410 Zuschauer. - SR Tschudi. -
Tore: 48. Gaudino 0:1. 84. Chihadeh (Tosetti) 1:1. (cma/sda)