Sechs Heimspiele (vier davon in Folge), kein Sieg: Das 2:2 gegen Lugano brachte in Sitten das Fass zum Überlaufen. Trotz 52-minütiger Überzahl schaffte Sion gegen die Tessiner weder den Turnaround in der Partie noch in einer Saison, die bislang gar nicht nach dem Gusto von Präsident Christian Constantin verlief.
Sion gewann seit einem 9:1 in der ersten Cuprunde gegen Gränichen nur noch eines von neun Pflichtspielen. Unter anderem schieden die Walliser in der zweiten Runde des Cups gegen Stade Lausanne-Ouchy aus. In der Meisterschaft hat Sion seit Ende Juli nur noch einmal gewonnen, beim 2:1 in Lugano, in dessen Nachgang Präsident Constantin gegen Rolf Fringer handgreiflich wurde.
Zudem hatte Tramezzani auch das peinliche Out in der Europa-League-Qualifikation gegen den bescheidenen litauischen Vertreter Suduva Marijampole zu verantworten. Die Bilanz des 47-jährigen Italieners, erst im Sommer mit einem Zweijahresvertrag aus Lugano weggelotst, liest sich schwach: In 16 Ernstkämpfen holte Sion im Schnitt 1,06 Punkte (vier Siege, fünf Punkte, sieben Niederlagen).
Es entbehrt nicht jeglicher Ironie, dass schlussendlich der Klub Tramezzanis Sion-Abenteuer beendete, den der 47-Jährige 122 Tage zuvor verlassen hatte. Tramezzani, der Lugano in der abgelaufenen Saison überraschend auf Rang 3 und damit in die Gruppenphase der Europa League geführt hatte, wollte mit Sion den nächste Schritt zu machen. Nach nur 16 Spielen mit den Wallisern ist diese Kapitel aber bereits geschlossen. (abu/sda)