Sport
Fussball

Der Nati-Plan: Heute den «Samuel Eto'o des Frauenfussballs» stoppen und dem Achtelfinal mit WM-Gastgeber Kanada ausweichen

Noch ohne Zuschauer: Die Nati beim Abschlusstraining im Commonwealth Stadium in Edmonton.
Noch ohne Zuschauer: Die Nati beim Abschlusstraining im Commonwealth Stadium in Edmonton.Bild: KEYSTONE

Der Nati-Plan: Heute den «Samuel Eto'o des Frauenfussballs» stoppen und dem Achtelfinal mit WM-Gastgeber Kanada ausweichen

Die Frauen-Nati trifft im letzten WM-Gruppenspiel um 23 Uhr (im Liveticker) auf Kamerun. Ein Unentschieden reicht zu Rang 2, aber selbst eine Niederlage könnte den Schweizerinnen für den Vorstoss in die Achtelfinals reichen.
16.06.2015, 07:2516.06.2015, 09:19
Mehr «Sport»

Im Spiel gegen das punktgleiche Kamerun geht es für die Schweizerinnen nicht nur um das erklärte Ziel Achtelfinal-Teilnahme, sondern auch darum, Rang 2 in der Gruppe zu verteidigen. Zwar qualifizieren sich auch die besten vier Drittplatzierten für die Achtelfinals, als Gruppenzweiter könnte man in der ersten K.o.-Runde jedoch einem Aufeinandertreffen mit Gastgeber Kanada aus dem Weg gehen.

Aufgrund der besseren Tordifferenz könnten die Schweizerinnen dieses Ziel bereits mit einem Unentschieden erreichen. Als Achtelfinal-Gegner würde dann China warten. «Wir wollen dieses Spiel gewinnen und nicht auf Unentschieden spielen», gab Lia Wälti ein klares Statement ab. Die 22-jährige Emmentalerin wusste noch nicht, ob sie wieder in der Innenverteidigung oder im Mittelfeld eingesetzt wird.

Polyvalent: Defensivspielerin Wälti.
Polyvalent: Defensivspielerin Wälti.Bild: KEYSTONE

Wettlauf gegen die Zeit bei Dickenmann

Da mehrere Schweizer Spielerinnen angeschlagen sind, wird Nationaltrainerin Martina Voss-Tecklenburg erneut zu Umstellungen gezwungen. Während es bei Rekordnationalspielerin und Captain Caroline Abbé nach ihrer im Ecuador-Spiel erlittenen Adduktorenverletzung nicht nach einem Einsatz aussieht, dürfte Lara Dickenmann nach überstandenen muskulären Problemen wieder fit sein.

Der Einsatz von Vanessa Bernauer (Fussverletzung) steht ebenfalls auf der Kippe. Die Mittelfeldspielerin musste wie Dickenmann bereits gegen Ecuador aussetzen. «Wir nutzen jede Minute zur Pflege und hoffen, dass zumindest Lara auflaufen kann», meinte Voss-Tecklenburg zur aktuellen Verletztenliste. Für einen Teileinsatz könnte es bei Vanessa Bürki reichen, die nach ihrem im März erlittenen Mittelfussbruch wieder voll ins Mannschaftstraining einsteigen konnte.

Dickenmann hofft auf einen weiteren WM-Einsatz, nachdem sie den Kantersieg gegen Ecuador verletzt verpasst hatte.
Dickenmann hofft auf einen weiteren WM-Einsatz, nachdem sie den Kantersieg gegen Ecuador verletzt verpasst hatte.Bild: KEYSTONE

Gegen Japan nahe am Unentschieden

Gegen Kamerun erwartet die Schweizerinnen eine geballte Ladung Offensiv-Power. «Wir haben gesehen, welche Qualität sie nach vorne haben. Wenn man ihnen Raum lässt, sind sie sehr gefährlich», wies Voss-Tecklenburg auf die Stärken des Gegners hin.

Die Afrikanerinnen verpassten zuletzt gegen Titelverteidiger Japan eine Überraschung nur knapp und verloren 1:2. Gaelle Enganamouit hätte in der Nachspielzeit beinahe noch den Ausgleich erzielt, doch ihr Kopfball strich Zentimeter am Pfosten vorbei.

Enganamouit setzt sich gegen Japan energisch durch.
Enganamouit setzt sich gegen Japan energisch durch.Bild: BOB FRID/EPA/KEYSTONE

Der «Eto'o des Frauenfussballs»

Enganamouit ist zweifelsohne Kameruns auffälligste Angreiferin. Die 23-Jährige trug mit ihren drei Toren beim Afrika-Cup massgeblich zur erstmaligen WM-Qualifikation bei. Auch an der WM in Kanada sorgte die kräftige Stürmerin mit der Rückennummer 17 nicht nur wegen ihrer ausgefallenen Frisur für Aufsehen. Beim 6:0-Sieg gegen Ecuador war Enganamouit an fünf der sechs Tore beteiligt, drei schoss sie gleich selbst. 

Die selbstbewusste junge Frau, die beim schwedischen Klub Eskilstuna United in einer der besten Ligen der Welt unter Vertrag steht, sagte einst, sie werde eines Tages der Samuel Eto'o des Frauenfussballs sein. Dürfte es nach den Schweizerinnen gehen, müsste sie diesen Beweis nicht ausgerechnet im letzten Gruppenspiel erbringen. (ram/si)

Die Schweizer Nati an der Frauenfussball-WM 2015

1 / 30
Die Schweizer Nati an der Frauenfussball-WM 2015
Gaëlle Thalmann, Tor, Duisburg, 36 (Länderspiele)/0 (Tore).
quelle: keystone
Auf Facebook teilenAuf X teilen
No Components found for watson.appWerbebox.
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Glausers schlimmste Schwalbe der Hockey-Neuzeit wird bestraft
Lausannes Nationalverteidiger Andrea Glauser wird für seine Schwalbe im fünften Finalspiel mit 2000 Franken gebüsst. Der entsprechende Antrag der «Vogelwarte Sempach» kam auf den Schreibtisch des Hockey-Einzelrichters. Eigentlich müsste er mit einer Sperre bestraft werden.

In der Beurteilung sind sich so ziemlich alle ausserhalb des Hockey-Universums Lausanne einig: Es war die schlimmste Schwalbe der neueren Hockey-Geschichte, zumal sie in einem so hochstehenden Finalspiel gemacht worden ist.

Zur Story