2019 ist bis jetzt DAS Jahr des Haris Seferovic. Der Schweizer Nationalstürmer hat seit dem Dreikönigstag 19 Meisterschaftstreffer in 17 Einsätzen erzielt. Mit 23 Toren ist er Torschützenkönig der portugiesischen Liga NOS geworden und er war somit massgeblich am Titelgewinn von Benfica Lissabon beteiligt. Auch privat ist Seferovic im Hoch: Im Frühling hat er seinen Schatz Amina geheiratet, im September erwartet das Paar erstmals Nachwuchs.
«Einfach grossartig. Das ist unbeschreiblich», schwärmt Seferovic auf der Website des Schweizerischen Fussballverbands. Er sei «einfach nur glücklich», dass er Meister und Torschützenkönig geworden sei. Die Marke von 23 Treffern ist umso bemerkenswerter, weil sie der Stürmer, wie Amina Seferovic stolz betont, ohne einen einzigen Penalty erreicht hat. «Was für eine Saison hast du gespielt», schreibt sie ihrem Haris. «Nach all dem Auf und Ab in deiner Karriere hast du all dies so etwas von verdient. Du bist das beste Beispiel dafür, dass es sich in schwierigen Zeiten lohnt, zu kämpfen.»
Seine letzten beiden Treffer erzielte «der Mann aus Sursee» am Wochenende beim finalen 4:1-Heimsieg über Santa Clara. «Es ist so einfach wie Fussball: Arbeiten, arbeiten, arbeiten», verrät Seferovic sein Erfolgsrezept. Man müsse jeden Tag zeigen, dass man parat sei. «Und wenn ein Spiel ist, musst du wirklich voll parat sein.» Der 27-Jährige vergass nicht darauf hinzuweisen, dass es sich beim Fussball immer noch um einen Mannschaftssport handle. «Kein Stürmer kann sich in Szene setzen, wenn das Team ihn nicht unterstützt. Dass ich all dies erreichen konnte, ist das Verdienst von allen. Vom Klub, vom Team, vom Staff.»
Vorbei ist die Saison nach dem 37. Meistertitel von Benfica aber noch nicht. Seferovic darf nun einige Tage ausspannen, doch am 5. Juni spielt er wieder in Portugal – nicht mit dem Klub, sondern mit der Schweiz. Der Nationalmannschaft bietet sich die grosse Chance, in der Nations League einen Titel zu gewinnen. Im Halbfinal geht's gegen Europameister Portugal.
Für das Nationalteam habe er immer Energie, beteuert Seferovic. Er wolle sich in den wenigen freien Tagen erholen, «ein bisschen den Kopf lüften.» Aber auch auf den Nations-League-Halbfinal in Porto freut er sich bereits. «Wir können einen internationalen Titel holen. Da wird jeder noch einmal alle Kräfte mobilisieren.» Mit fünf Toren in vier Spielen der Nations League war Seferovic einer jener Spieler, die den grossen Traum vom Titelgewinn erst möglich gemacht haben.
Und dann? Sollte Haris Seferovic nicht nur Benfica, sondern auch die Schweiz zu einem Pokal schiessen? So wie 2009, als er mit seinem Treffer für den sensationellen Gewinn der U17-WM sorgte? Noch will der Angreifer nicht zu weit in die Zukunft blicken. Er fühle sich sehr wohl bei Benfica und habe keinen Grund, über Alternativen nachzudenken, sagt er.
Sein Marktwert hat sich in den vergangenen zwei Jahren beinahe verfünffacht, auf 14 Millionen Euro. Zuletzt gab es Gerüchte, wonach die Premier-League-Klubs Everton und Southampton an einer Verpflichtung interessiert seien. «Benfica hat mir vor zwei Jahren einen Fünf-Jahres-Vertrag angeboten und damit viel Vertrauen in mich gesteckt. Ich bin darum sehr glücklich, dass ich die gesetzten Hoffnungen erfüllen konnte», sagt Seferovic dazu.
Beim Entscheid über einen Wechsel wird Gattin Amina bestimmt mitreden. Auf Instagram hält sie noch einen weiteren Liebesbeweis fest. Sie schreibt: «Ganz egal, was kommt: Ich werde immer an deiner Seite sein!»