Vier Spielerinnen schieden noch aus dem Kader aus, das nun die geforderten 23 Akteurinnen umfasst. Etwas überraschend schaffte die 20-jährige Riola Xhemaili den Cut nicht. Die Mittelfeldspielerin, die in dieser Saison für Freiburg kaum zum Einsatz kam, ist wie Ella Touon, Amira Arfaoui und Elvira Herzog nicht mehr dabei. Wieder zurück in der WM-Vorbereitung und damit auch definitiv im Aufgebot ist Fabienne Humm, die letzte Woche wegen beruflichen Verpflichtungen pausiert hatte.
Humm ist eine von sieben Spielerinnen im Kader, die schon 70 oder mehr Länderspiele bestritten haben. Rekordnationalspielerin Ana-Maria Crnogorcevic (146 Länderspiele), Ramona Bachmann (132), Lia Wälti (108), Gaëlle Thalmann (104) und Noelle Maritz (103) haben sogar schon über 100 Einsätze für die Schweiz hinter sich.
Die Jüngste im Kader ist Iman Beney, die letzte Woche gegen Sambia ein starkes Länderspieldebüt gab. Sie wird ihren 17. Geburtstag zwei Tage nach dem ersten WM-Einsatz der Schweiz in Neuseeland feiern. Die YB-Stürmerin gilt als grösstes Talent im Schweizer Frauenfussball. «Wir haben sie nicht nur als Perspektivspielerin mitgenommen», betont Grings. «Sie kann an der WM für Furore sorgen.»
Vor rund einem Jahr gab die Walliserin bei den YB-Frauen ihr Debüt in der Women's Super League. Ende Saison hatte Beney in 17 Spielen fünf Tore selbst erzielt und fünf weitere vorbereitet. An der U17-EM im Mai führte sie die Schweiz mit zwei Toren und drei Assists in den Halbfinal und wurde in die Mannschaft des Turniers gewählt.
Ihre Klasse liess die 16-Jährige auch im Testspiel gegen Sambia aufblitzen. Zur Pause und beim Stand von 1:3 brachte Trainerin Inka Grings die junge Angreiferin. Und nur neun Minuten später legte diese genial auf Seraina Piubel auf, die zum 2:3 verkürzte und der Nati so wieder Leben einhauchte.
Trainerin und Mitspielerinnen brechen in Lobeshymnen aus, wenn sie vom Team-Youngster sprechen. Inka Grings lobt Beneys «wahnsinnige Dynamik» und die «extreme Torgefährlichkeit», die sie ausstrahle.
«Sie ist ein Riesentalent und einfach unbekümmert, dazu technisch stark, schnell und sehr fussballintelligent. Iman ist eine grosse Bereicherung», sagt Rekordspielerin Ana-Maria Crnogorcevic gegenüber SRF. Und Ramona Bachmann sieht in der Teenagerin die «Zukunft der Nati».
Beney stammt aus einer Fussballfamilie. Tante Noémi lief selbst 42 Mal für das Nationalteam auf. Vater Nicolas war Goalie in Sion, Schaffhausen, Aarau und Wil. Die Mutter stammt aus Brasilien, auch deshalb ist Neymar das Vorbild der jungen Stürmerin – «aber nur auf dem Platz», wie sie betont.
Dass sie überhaupt für die WM-Nomination in Frage kam, sei schon sehr speziell, sagte die YB-Spielerin. «Die WM-Teilnahme ist natürlich mein Ziel und mein Traum, aber es wäre ein Bonus.» Ein Traum, der bereits jetzt Wirklichkeit wird.
Die Schweiz startet am 21. Juli gegen die Philippinen in die Weltmeisterschaft. Die weiteren Gruppengegner in Dunedin und Hamilton sind Norwegen und Gastgeber Neuseeland. Das letzte Testspiel bestreitet das Team am Mittwoch in Winterthur gegen Marokko.
Mit Material der Nachrichtenagentur keystone-sda.