Welch eine Verwandlung im Vergleich zum 0:3 an der EM. Dabei sind seither nur fünf Monate vergangen. Aber was die Schweiz damals abgeliefert hat und was sie gestern zeigte, kommt einem Quantensprung nahe. Man käme jedenfalls nicht auf die Idee, es sei bei beiden Partien die selbe Mannschaft auf dem Platz gestanden.
Es ist auch nicht exakt die gleiche Equipe. Sechs Spieler von damals stehen auch am Freitag in der Startformation. Von den anderen fünf Akteuren, die damals die Demütigung auch über sich ergehen lassen mussten, wurden vor der Partie Captain Xhaka, Verteidiger Elvedi und die Stürmer Seferovic und Embolo als schmerzlich vermisst gemeldet.
Es geht nicht darum, ob diese vier Spieler gefehlt haben wie im Vorfeld befürchtet. Es geht darum, was aus dieser Mannschaft in den letzten fünf Monaten geworden ist. Wobei man beim neuen Nationaltrainer Murat Yakin ansetzen muss.
Mit ihm an der Linie tritt die Schweiz noch solidarischer auf und agiert noch zielgerichteter als sie es unter Vladimir Petkovic gemacht hat. Ausserdem: Das Spiel ist schon jetzt flexibler geworden. Yakin vertritt nicht wie Petkovic die Maxime, das Geschehen dominieren zu wollen, egal gegen welchen Gegner. Er ist auf dem Weg, die sehr gute Arbeit seines Vorgängers zu veredeln.
Da ist einerseits seine Gelassenheit. Wie er auf die vielen Ausfälle reagiert, wie er nicht lamentiert, stattdessen Lösung sucht und findet und damit den Stellvertretern unglaublich viel Sicherheit vermittelt .
Jüngstes Beispiel: Noah Okafor. Erst sieben Minuten hat der 21-Jährige vor seinem gestrigen Auftritt in der Nati bestritten. Und das vor über zwei Jahren. Doch Yakin scheut sich nicht, Okafor ausgerechnet gegen den Europameister mit einer Bewährungsprobe zu konfrontieren. Er besteht sie und nun hat die Schweiz auch dank Yakin eine neue Sturmhoffnung. So geht das. (aargauerzeitung.ch)