Federer zieht in seiner zweiten Heimat für das Turnier in Dubai wieder ins Hotel. Im letzten Jahr blieb er in seinem Haus – und gewann den Titel. «Ich muss im Kopf vom Trainings- in den Wettkampf-Rhythmus wechseln. Dafür gehe ich gerne ins Hotel. Das sagt mir selber: ‹Okay, jetzt bist du an einem Turnier.›» Denn Dubai bezeichnet Federer als seine Trainings-Basis und er weiss: «Die ersten Spiele nach einer Pause sind immer schwierig».
Zwei Meilensteine liegen für den Maestro in dieser Woche bereit. In Dubai könnte er ein drittes Turnier zum siebten Mal gewinnen. Zuvor gelang ihm dies in Halle und in Wimbledon jeweils auf Rasen. Auf Hartplatz wäre es eine Premiere für den Baselbieter.
Die zweite Marke, die in Sichtweite liegt, betrifft die Asse. 8977 hat Federer bisher geschlagen. Im Normalfall knackt er im Wüstenstaat als vierter Spieler die Marke von 9000 Assen in der Karriere. Bald dürfte er dabei auch Andy Roddick (9074) überholen. Ivo Karlovic – der die Marke im Januar durchbrach – steht aktuell bei 9322. Ass-König bleibt vorerst Goran Ivanisevic, mit 10'183 Assen. Allerdings wird erst seit 1991 gezählt, womit beim Kroaten nicht alle Asse der Karriere (ab 1988) erfasst wurden.
Federer schenkt den Meilensteinen momentan noch wenig Beachtung. Für ihn steht der Auftaktgegner Michail Juschni (heute nicht vor 16 Uhr Schweizer Zeit) im Fokus. Vor 15 Jahren traf er erstmals auf den Russen und er hat bisher alle 15 Duelle für sich entschieden; in Dubai unter anderem 2005 im Viertelfinal auf dem Weg zum ersten Titel und 2007 im Endspiel beim dritten Erfolg. Nur gegen David Ferrer (16:0) weist er bisher eine noch bessere Bilanz auf.
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— Roger Federer (@rogerfederer) 23. Februar 2015
Der 33-Jährige will seinen ersten Widersacher aber nicht unterschätzen. Vier Wochen war er weg von der Tour. So lange wie seit Jahren nicht mehr während der Saison. «Die Pause war nötig. Ich hatte in den sechs bis acht Monaten zuvor viel gespielt», sagt Federer. Er habe den Unterbruch aber optimal genutzt: «Ich war mir von Anfang an im Klaren, woran ich arbeiten will. Es war für mich eine super Zeit, um meine Ziele neu zu setzen und stärker zurückzukommen.» Das überraschend frühe Aus beim Australian Open gegen Andreas Seppi hat er verarbeitet: «Es war einfach ein schlechter Match.»
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— Novak Djokovic (@DjokerNole) 21. Februar 2015
Das Feld in Dubai ist mit Novak Djokovic, Andy Murray, Tomas Berdych oder Ernests Gulbis stark. Federer lässt sich davon allerdings nicht mehr beeindrucken: «Es wird hart. Aber es ist seit Jahren hart. Vor allem wenn du auf das ganze Teilnehmerfeld schaust. Aber ich muss nicht alle 31 schlagen, sondern nur jeweils denjenigen, der auf der anderen Netzseite steht.»
Die Weltnummer 2 blickt vor seinem dritten Turnier des Jahres auch noch etwas weiter voraus: «Ich fühle mich an jedem Turnier sehr willkommen. Wenn du etwas machst, das dir so viel Freude bereitet, warum sollst du dann aufhören?»