Sport
Schweiz

Kennst du auch die halbe Welt, aber hast keine Ahnung von der Schweiz? Jetzt wird’s geändert!

Der grobe Streckenplan: Gesamtlänge rund 11'000 Kilometer, Höhenmeter rund 200'000. 
Der grobe Streckenplan: Gesamtlänge rund 11'000 Kilometer, Höhenmeter rund 200'000. 
Tour dur dSchwiiz

Kennst du auch die halbe Welt, aber hast keine Ahnung von der Schweiz? Jetzt wird’s geändert!

watson-Sportchef Reto Fehr fährt in den kommenden knapp vier Monaten mit dem Velo durch die ganze Schweiz. Auf seiner Reise besucht er alle der 2324 Gemeinden der Nation. Und er nimmt dich mit auf sein Abenteuer.
29.06.2015, 21:0730.06.2015, 15:44
Reto Fehr
Mehr «Sport»

» Hier kannst du der «Tour dur d'Schwiiz» auf Facebook folgen

» Hier kannst du der «Tour dur d'Schwiiz» auf Twitter folgen

«Tami, wenn ich gewusst hätte, wie schön die Schweiz ist, ich wäre viel früher an all diese Orte gekommen!» Es ist ein Satz, den wohl schon fast jeder Einwohner unseres Landes gesagt oder zumindest gedacht hat. Auch mir erging es in den letzten Jahren immer wieder so. Denn ich reise gerne. 

Ich besuchte touristische Highlights auf der ganzen Welt – aber in der Schweiz fehlen mir noch einige. So wie das Jungfraujoch.
Ich besuchte touristische Highlights auf der ganzen Welt – aber in der Schweiz fehlen mir noch einige. So wie das Jungfraujoch.
Werde Teil der «Tour dur d'Schwiiz»
In 100 Tagesetappen fährt Reto Fehr mit dem Velo durch jede der 2324 Gemeinden der Schweiz. Wir berichten täglich darüber im Liveticker. Wer nicht nur passiv vor dem Computer sitzen will, kann Teilstücke mitfahren, Reto mit einer Übernachtung helfen oder beispielsweise Etappen- oder Bergpreise sponsern. Mehr Infos dazu folgen im nächsten Artikel.

Trotz meiner (erst) 35 Jahre war ich bereits in über 70 Ländern der Welt. Ich bestieg den Kilimanjaro; wanderte auf Neuseelands Gletschern; strandete kurz vor der Küste Mosambiks; schlief unter dem Himmelszelt in der Atacamawüste; blickte vom Kraterrand des Mount Bromo in Indonesien; hatte eine Autopanne am Schwarzen Meer in Rumänien und einen Achsenbruch in der Serengeti; suchte in Ugandas Wäldern Gorillas (mit Erfolg), in den Gewässern vor Madagaskar Walhaie (ohne Erfolg) und vor Sansibar Delfine (auch ohne Erfolg). Ich sang in chinesischen Karaoke-Bars; trank selbstgebrautes Bier aus alten Konservendosen in Townships Südafrikas; machte Autostopp in der Wildnis Sambias; mir wurde der Pass in Peru geklaut; ich tauchte vor Belize; gratulierte dem Kronprinzen von Brunei Darussalm per Handschlag zum Geburtstag; sah den Uluru im Regen; teilte mit Kakerlaken in Äquatorialguinea ein Zimmer und schlief in Angola neben Schweinen. Man könnte sagen, ich kenne die Welt.

Die Altstadt von Aarau soll wunderschön sein. Ich kenne von der Stadt bisher nur das Stadion Brügglifeld.
Die Altstadt von Aarau soll wunderschön sein. Ich kenne von der Stadt bisher nur das Stadion Brügglifeld.

Aber: Ich war noch nie auf dem Titlis, dem Jungfraujoch oder dem Chasseral; schlenderte nie durch Genf, Aarau, Solothurn oder Chiasso; badete nie in der Aare, Reuss oder Rhone; fuhr nie über den Julier, Jaun oder Grimsel; kenne die Seitentäler des Wallis nicht; das Waadtland ist ein weisser Fleck, der Jura ebenso und eigentlich auch Nidwalden, Appenzell und Uri. Ja, selbst Ortschaften in meinem Heimatkanton Zürich wie Hofstetten, Altikon, Wasterkingen oder Maschwanden registrierte ich vor nicht so langer Zeit erstmals. 

Eine Strecke wie von der Schweiz nach Peking

Irgendwie kann das nicht sein. Darum nahm ich mir vor, den Sommer in der Schweiz zu verbringen und jede der 2324 Gemeinden zu besuchen. Nicht mit dem Auto, denn das ginge zu schnell. Nicht zu Fuss, denn das ginge zu lange. Sondern mit dem Velo. Denn mit dem Drahtesel ist man mit einer guten Reisegeschwindigkeit unterwegs. Man registriert alles, kommt aber doch vorwärts.

Die zurückgelegte Strecke entspricht ungefähr dem Weg von der Schweiz nach Peking.
Die zurückgelegte Strecke entspricht ungefähr dem Weg von der Schweiz nach Peking.

Okay, ich dachte Ende 2014 noch – als aus dem Hirngespinst eine richtige Idee wurde und ich mich erstmals ernsthaft mit der möglichen Route beschäftigte –, dass ich da in so vier Wochen durch wäre. Von Ost nach West sind's ja nur rund 400 Kilometer, von Nord nach Süd deren 250. Jetzt weiss ich: Die ganze Route wird rund 11'000 Kilometer lang! Das ist die Distanz von Zürich nach Peking! Oder wer's lieber südlich mag: Von Kairo durch ganz Afrika bis Kapstadt.

11'000 Kilometer: Das ist einmal durch ganz Afrika.
11'000 Kilometer: Das ist einmal durch ganz Afrika.

Schlau, wie ich damals war, legte ich den Startpunkt auf Samnaun. Das ist erstens abgelegen und zweitens spare ich mir Höhenmeter, da ich schon ziemlich hoch oben anfange. Abgelegen stimmt zwar. Aber über die ganze Tour hinweg werde ich rund 200'000 Höhenmeter wegstrampeln. Da kommt es auf die paar Meterli hoch nach Samnaun auch nicht mehr an.

Start im Engadin

Na ja, ich hatte die Route dann doch zu Ende gedacht. Nach Monaten und Wochen der Ungewissheit, ob das Projekt zustande kommt, wurde die Velotour am letzten Donnerstag definitiv abgesegnet. Ich werde (voraussichtlich) am Mittwoch in Samnaun starten. Die erste Etappe wird verhältnismässig kurz: Es geht «nur» 66 Kilometer bis nach Zernez. Am zweiten Tag folgt dann die zweifache Überfahrt über den Ofenpass, am dritten geht's erst von Norden, dann von Süden her über den Berninapass.

Die erste Etappe startet in Samnaun und endet in der Gemeinde Zernez.
Die erste Etappe startet in Samnaun und endet in der Gemeinde Zernez.

Während rund 100 Tagen werde ich jeweils rund 100 Kilometer und 2000 Höhenmeter täglich zurücklegen. Ich werde es geniessen. Aber ich werde auch fluchen und leiden und mich fragen, warum ich mir dieses Abenteuer bloss eingebrockt habe. Die Antwort weiss ich eigentlich jetzt schon. Ich will nie mehr sagen müssen: «Tami, wenn ich gewusst hätte, wie schön die Schweiz ist, ich wäre viel früher hierher gekommen!»

» Hier kannst du der «Tour dur d'Schwiiz» auf Facebook folgen

» Hier kannst du der «Tour dur d'Schwiiz» auf Twitter folgen

Veloprofis im Schneesturm: Die 5. Etappe von Tirreno–Adriatico 2015

No Components found for watson.appWerbebox.
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
16 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
tralala
30.06.2015 07:57registriert Januar 2015
sehr geiles projekt! viel spass und tretvermögen und noch mehr rückenwind!
mir gehts sehr ähnlich und drum hab ich gleich diese wunderschöne woche genutzt um die schweiz etwas besser kennen zu lernen. in lauterbrunnen - dem schönen berner oberland - im moment 💕
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
's all good, man!
29.06.2015 22:13registriert September 2014
Du bisch aber sicher e geile Siech! Cooles Projekt, werde ich gerne verfolgen.

Und ja, Afrika kenne ich auch fast besser als die heimatlichen Gefilde. Eigentlich nicht akzeptabel. 😛
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Roman Rey
29.06.2015 21:27registriert Januar 2014
Animiertes GIFGIF abspielen
00
Melden
Zum Kommentar
16
Erneut eine Führung verspielt: Josis Nashville verliert zum 5. Mal in Serie

Roman Josi, 1 Assist, 2 Schüsse, 2 Blocks, 26:27 TOI

Zur Story