Der Winter 2007/08 ist der Winter der Denise Karbon. Fünf von sieben Riesenslaloms der Saison entscheidet die Italienerin für sich. Zu ihrem grossen Pech finden in jenem Winter weder Weltmeisterschaften noch Olympische Spiele statt, so dass Denise Karbon nach 16 Jahren im Weltcup ohne einen Titel vom Skirennsport zurücktritt.
Das macht die Silber- und Bronzemedaillengewinnerin der WM 2003 bzw. 2007 mit Stil. Die 33-Jährige fährt vor dem zweiten Lauf des Riesenslaloms beim Weltcupfinal in der Lenzerheide in Südtiroler Tracht und mit einem Korb voller Krapfen in der Hand den Hang hinunter. Immer wieder hält Karbon an, bedankt sich bei Betreuern und Pistenarbeitern.
Wenige Minuten nach Karbon bestreitet auch Tanja Poutiainen ihr letztes Weltcuprennen. Die Finnin verzichtet auf eine Showeinlage. Einzig, dass sie statt der Startnummer ein T-Shirt mit der Comicfigur «Tigger» trägt, verrät sie. Im Ziel folgt ein kurzes Umstyling: Poutiainen, bald 34 Jahre alt, wirft sich eine finnische Tracht über und erhält 48 Kugeln Glacé. «Sie liebt Glacé über alles», weiss SRF-Experte Michael Bont, der die Finnin im Weltcup jahrelang trainierte.
48 Glacékugeln für 48 Podestplätze – mit Poutiainen verlässt eine der ganz grossen Athletinnen der letzten Jahre die Bühne, eine elffache Weltcupsiegerin. Zwar konnte auch sie nie einen Titel erringen, obwohl sie fünf Medaillen von Grossanlässen zuhause hat: Olympia-Silber aus Turin 2006, zwei Silbermedaillen von der WM in Bormio 2005 und zwei bronzene Auszeichnungen von der WM in Val d'Isère 2009.