Wawrinka ist gegen den grössten Aufsteiger des letzten halben Jahres – Goffin verbesserte sich seit Juli von Platz 106 auf 22, gewann zwei Turniere und erreichte in Basel den Final – von A bis Z der Chef auf dem Platz. Im ersten Satz kann der 24-jährige Belgier beim Stand von 1:2 zwei Breakbälle des Schweizers mit zwei Aufschlagwinnern abwehren.
Bei 5:6 und 15:40 zieht er den Kopf noch einmal aus der Schlinge, ehe Wawrinka beim dritten Satzball einen Fehler Goffins erzwingt. Selber muss er keinen Breakball abwehren.
There's something about India: @stanwawrinka reaches his 4th @chennaiopen final with win over Goffin #SupportTheSwiss pic.twitter.com/REelzQNFir
— Swiss Tennis (@swiss_tennis) 10. Januar 2015
Zu Beginn des zweiten Durchgangs schlug Wawrinka schon früher zu. Er nahm der Nummer 22 der Welt gleich zum 2:0 den Aufschlag ab, konnte dieses Break in einem Marathon-Game und nach Abwehr der ersten fünf Chancen des Belgiers aber nicht bestätigen. Wenig später holte sich der Romand den Vorteil zum 4:2 erneut - und diesmal liess er sich nicht mehr vom Weg abbringen. Nach genau eineinhalb Stunden verwertete er den vierten Matchball mit einem Ass.
Im Final trifft der Titelverteidiger auf den slowenischen Qualifikanten Aljaz Bedene (ATP 156), der im Halbfinal gegen den als Nummer 3 gesetzten Spanier Roberto Bautista Agut vier Matchbälle abwehrte. Die Weltnummer 4 Wawrinka strebt in der indischen Metropole ihren dritten Titel nach 2011 und 2014 an. Er ist jedenfalls hoher Favorit. Im Head-to-Head zwischen Wawrinka und Bedene steht es 1:1. Beide Begegnungen fanden ebenfalls in Chennai statt: 2013 verlor Wawrinka im Viertelfinal, 2014 gewann Wawrinka im Viertelfinal.
«Das war mein bestes Spiel dieser Woche», zeigte sich Wawrinka mit seiner Leistung sehr zufrieden. «Ich war aggressiv, stand nahe an der Grundlinie und konnte einen starken Gegner konstant unter Druck setzen.» Das Risiko führte zwar zu 24 unerzwungenen Fehlern, aber eben auch zu 31 direkten Gewinnschlägen. Er fühle sich hier sehr vom Publikum getragen, sagte ein strahlender Wawrinka, und er freue sich enorm, wieder im Final zu stehen.
Die gute Form Wawrinkas weckt schöne Erinnerungen an das vergangene Jahr. Da hatte er bei einem Exhibition-Turnier in Abu Dhabi wie heuer nicht brilliert, dann aber in Chennai gewonnen und schliesslich sensationell auch am Australian Open triumphiert. (pre/si)