Ein starker Roger Federer zieht am US Open in Flushing Meadows ohne Satzverlust in die Viertelfinals ein. Der fünffache Champion schlägt in der Night-Session im Arthur-Ashe-Stadion in New York den amerikanischen Aufschlaggiganten John Isner (ATP 13) 7:6 (7:0), 7:6 (8:6), 7:5. «Ich bin sehr zufrieden, denn ich wusste, um die Schwierigkeit der Begegnung», sagte Federer nach der Partie.
Nach 2:39 Stunden und kurz vor Mitternacht Ortszeit schafft es Roger Federer dann doch noch. Beim zweiten Matchball segelt nach einem guten Passierball Federers ein Volley von Isner ins Out, womit dem Schweizer es im zehnten Anlauf doch noch gelingt, den Aufschlag des Amerikaners zu durchbrechen.
Erstmals nach 110 Aufschlagspielen kassiert Isner damit in Flushing Meadows wieder ein Break. «Er war einfach zu gut für mich», so Isner, der sich von der Verfassung Federers beeindruckt zeigte. Federer seinerseits bleibt bei eigenem Service unangetastet.
«John hat einen der besten Aufschläge auf der Tour, vor allem auch sein Zweiter hat ein unglaubliches Tempo», analysiert Federer nach der Partie. «Deshalb musst du vor allem aufpassen, den eigenen Aufschlag nicht abzugeben. Und das war heute der Schlüssel zum Sieg.» Insgesamt muss er fünf Breakbälle abwehren, vier davon beim Stand von 1:2 im zweiten Satz, was er mit vier direkten Punkten mit dem Aufschlag auf souveräne Art und Weise tut.
Die Vorentscheidung im sechsten Duell zwischen Federer und Isner fällt im Tiebreak des zweiten Satzes. Federer liegt 3:5 und mit einem Minibreak zurück, als er noch einmal einen Gang höher schaltet und damit seinen ersten Satzverlust in diesem Turnier abwenden kann.
Die Weltnummer 2 verkürzt mit einem Vorhandwinner auf 4:5, nachdem er einen mit 224 km/h geschlagenen ersten Aufschlag von John Isner brillant retourniert hat. Mit einem weiteren exzellenten Return erspielt sich Federer einen zweiten Satzball, den er mit einer Rückhand auf die Linie verwertet.
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— Aliny Calejon (@alcalejon) 8. September 2015
Das erste Tiebreak gewinnt der Schweizer sogar mit 7:0 , was Isner zuvor in 429 Anläufen noch widerfahren war. Insgesamt zeigt der 34-jährige Baselbieter eine herausragende Partie. Er schlägt 55 Winner bei nur 16 einfachen Fehlern. Was die Asse betrifft stand er seinem Gegenüber, der regelmässig mit 220 km/h aufschlägt, um fast nichts nach. Beim Return verzichtet er allerdings auf seine neue Geheimwaffe, den Sabr.
Isner, der 70 Prozent der ersten Aufschläge ins Feld bringt, gelingen mit 17 Assen nur zwei mehr als Federer, der von der Mehrheit des Publikums unterstützt wird, was bei Isner auf Verständnis stiess. «Die Leute zahlen viel Geld, um diesen Typen spielen zu sehen.»
Federer steht damit zum elften Mal in Flushing Meadows in der Runde der letzten Acht. Zwischen 2004 und 2008 hat der 17-fache Grand-Slam-Sieger das Turnier fünfmal in Serie gewonnen, 2009 erreichte er das bisher letzte Mal den Final. Im Viertelfinal trifft er am Mittwoch auf Richard Gasquet (ATP 12). Der Franzose setzte sich gegen den Tschechen Tomas Berdych in vier Sätzen durch.
Im direkten Vergleich mit dem Wimbledon-Halbfinalisten führt Federer 14:2, auf Hartplatz hat er in acht Begegnungen mit dem Franzosen erst einen Satz abgegeben. Er sei sich der Schwierigkeit der Aufgabe bewusst, sagte Federer. «Richard hat ein ausgezeichnetes Wimbledon-Turnier gespielt.» (pre/si)
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