«Ich hatte einen guten Start», konnte Stan Wawrinka nach dem 6:3, 5:7, 6:7, 7:6, 4:6 gegen Kei Nishikori immerhin sagen. Tatäschlich war er im Startsatz überlegen. «Aber dann fing er an besser zu spielen und wurde aggressiver», musste die Weltnummer 4 eingestehen.
«Ich ärgere mich weniger über das Resultat als über mich und mein Spiel», sagte Wawrinka nach der Partie. «Ich hatte viele Chancen. Wir waren beide müde im fünften Satz. Ich war wohl etwas frischer, aber er ging besser damit um», fasste der Romand an der Pressekonferenz zusammen.
«Es gab zu viele Aufs und Abs», konstatierte Wawrinka enttäuscht. Zudem sei er zu zögerlich gewesen. Die erste Niederlage gegen den Japaner nach zwei Siegen vor zwei Jahren war vermeidbar. Wawrinka haderte sichtlich mit sich selbst: «Vielleicht hätte ich mehr machen müssen, vielleicht etwas anderes probieren. Aber es funktionierte nicht. That's life!»
Der erste Schweizer Grand-Slam-Final der Geschichte wird somit weiter auf sich warten müssen. Aber wenn wir doch einen Vorteil aus dem Ausscheiden ziehen wollen, dann den: Wawrinka hat jetzt einige Tage mehr Zeit, um ab Freitag in einer Woche für den Davis-Cup-Halbfinal gegen Italien in Genf bereit zu sein.
Wann gedenkt er, mit der Vorbereitung dafür zu beginnen? «Das weiss ich nicht. Wir werden sehen.» Wawrinka lächelte verschmitzt und fügte an: «Ich bin nur schon müde, wenn ich an den Davis Cup denke.» Da schwang dann aber auch noch viel Enttäuschung über sein Ausscheiden mit.