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US Open: Djokovic dominiert das Tennis auch mit 36 Jahren

epa10853854 Novak Djokovic of Serbia celebrates with his trophy after he won against Daniil Medvedev of Russia in their Men's Final match at the US Open Tennis Championships at the Flushing Meado ...
Novak Djokovic lässt seiner Konkurrenz auch mit 36 Jahren keine Chance.Bild: keystone

Novak Djokovic: unersättlich, unfassbar, umjubelt

Novak Djokovic ist auch mit 36 Jahren eine Klasse für sich. Nach seinem 24. Grand-Slam-Titel am US Open macht er seinen jüngeren Konkurrenten wenig Hoffnung. Für den Sport ist der Serbe ein Segen.
11.09.2023, 16:3611.09.2023, 17:50
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Daniil Medwedew spricht nach dem verlorenen Final in New York aus, was viele denken. Im Scherz zwar, aber eben doch auch der Verzweiflung nahe. «Was machst du noch hier», fragte der Russe vor über 23'000 Zuschauern. «Wann hast du im Sinn, es endlich etwas ruhiger angehen zu lassen?» Nicht so bald.

Djokovic spielt auch in diesem Jahr wieder eine herausragende Saison. 27 von 28 Partien hat er bei den vier Grand-Slam-Turnieren gewonnen – und das zum dritten Mal nach 2015 und 2021. Entsprechend trauert der seit Sonntag älteste Sieger der US-Open-Geschichte dem in fünf Sätzen gegen Carlos Alcaraz verlorenen Final von Wimbledon nach, wenn auch nicht lange. «Seien wir ehrlich: Ich habe so viel mehr, über das ich mich freuen kann», betonte er.

Eine neue Rivalität

Grundsätzlich tut ihm die neue Rivalität mit dem sechzehn Jahre jüngeren Alcaraz gut. «Er hatte Glück, dass Leute wie Rafael Nadal und Roger Federer vor ihm da waren», denkt Djokovics Coach Goran Ivanisevic. «Sie haben ihn gepusht.» Nun ist dies Alcaraz, den der Serbe in den höchsten Tönen lobt, als Tennisspieler wie auch als Mensch.

Spain's Carlos Alcaraz celebrates after beating Serbia's Novak Djokovic to win the final of the men's singles on day fourteen of the Wimbledon tennis championships in London, Sunday, Ju ...
Alcaraz verhindert mit dem Sieg in Wimbledon Djokovics Kalender-Grand-Slam.Bild: keystone

Für das Tennis ist dies ein Glücksfall, wenn auch nicht für die Generation zwischen den beiden. Viele fürchteten eine Krise, wenn Federer (schon zurückgetreten) und Nadal (im Vorruhestand) einmal nicht mehr da sind. Passiert ist das Gegenteil. Die Fans strömen in Massen in die Tennisstadien, das US Open stellte mit 799'402 Besuchern in den letzten zwei Wochen einen Rekord auf. Sämtliche 25 Sessions im riesigen Arthur Ashe Stadium waren ausverkauft, im zweiten Jahr in Folge.

Die Pandemie scheint weit weg, auch für Djokovic. Mit seiner Weigerung, sich impfen zu lassen, polarisierte er über die Sportwelt hinaus. Nun ist schon fast vergessen, dass er noch vor einem Jahr in New York fehlte, weil er keine Einreiseerlaubnis in die USA erhielt. Er verpasste deswegen zwei sehr gute Chancen auf weitere Grand-Slam-Titel, den Rekord hält er mit nun 24 trotzdem.

Ein geborener Sieger

Auch wegen seines zuweilen übertrieben aggressiven Auftretens auf dem Platz ist Djokovic nicht jedermanns Liebling. Doch die Menschen wollen in spielen sehen, sie bewundern seine Athletik, seine Leidenschaft, seinen unbändigen Willen. So etwas könne man nicht lernen, glaubt Ivanisevic. «Er ist ein geborener Sieger. Er ist einmalig, deshalb ist er der Beste.»

epa10745392 Novak Djokovic (R) of Serbia in action during a training session with his coach Goran Ivanisevic at the Wimbledon Championships, Wimbledon, 14 July 2023. EPA/NEIL HALL EDITORIAL USE ONLY
Djokovics Trainer Ivanisevic führte 2014 bereits Marin Cilic zum US-Open-Titel. Bild: keystone

Und Djokovic ist lernfähig. Ähnlich wie Federer und Nadal in der späteren Phase ihrer Karriere, wenn der Körper ein klein wenig nachlässt, hat er sein Spiel etwas umgestellt und spielt offensiver. Noch immer ist Djokovic ein Defensivkünstler par excellence, im Final gegen Medwedew machte er den Unterschied aber mit seinem eklatant verbesserten Netzspiel – wohl ein Einfluss des einst brillanten Serve-and-Volley-Spielers Ivanisevic.

Bis Olympia 2028?

Schliesslich kann Djokovic auch äusserst respektvoll und charmant sein. Nach der Niederlage gegen Alcaraz in Wimbledon zeigte er sich als ausgesprochen fairer Verlierer, am US Open begeisterte er die amerikanischen Fans mit einer Hommage an die tödlich verunglückte Basketball-Legende Kobe Bryant, einen engen Freund, mit dem er oft über «Winner-Mentalität» gesprochen habe.

Medwedew konnte er nicht viel Hoffnung geben. «Auch ich werde einmal den Stab an Jüngere weitergeben, so in 23, 24 Jahren», scherzte Djokovic. Schon eher ernsthaft war Ivanisevic mit seiner Vermutung, dass sein Schützling bis Olympia 2028 in Los Angeles weitermachen werde. Ein Olympiasieg ist – neben dem Kalender-Grand-Slam – die letzte Lücke im Palmarès von Djokovic. Er wird sie schon nächstes Jahr in Paris füllen wollen. Sein Siegeshunger ist jedenfalls noch lange nicht gestillt. (kat/sda)

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Alle Grand-Slam-Titel von Novak Djokovic
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US Open 2023: Djokovic – Medwedew 6:3, 7:6, 6:3.
quelle: keystone / justin lane
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16 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Catstopherus
11.09.2023 17:26registriert Dezember 2018
Eigentlich bin ich froh, dass er immer weiter gewinnt, damit endlich diese übertrieben gehässig geführte GOAT Diskussion abgeschlossen werden kann (und ich meine GOAT im Sinne von erfolgreichstem Spieler, nicht irgendwelche andere Grösse). Ist zwar nicht der am meisten sympathische, aber er ist der beste.
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Kommissar Rizzo
11.09.2023 21:55registriert Mai 2021
Endlich mal ein positiver Bericht. Die sportliche Leistung Djokovics ist überirdisch. Er hat beinahe alle Rekorde gebrochen und wird noch weitere grosse Titel holen. Ausserhalb der Schweiz ist er zudem sehr beliebt. Idemo!!
2011
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