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FIS-Präsident Johan Eliasch reagiert im Ski-Krach mit happigen Vorwürfe

ARCHIV - Johan Eliasch, President of the International Ski Federation (FIS), looks on in the finish area, as the race start is lowered due to strong wind conditions, before the women's Super-G ra ...
FIS-Präsident Johan Eliasch schiesst gegen die Ski-Stars.Bild: keystone

Krach in der Ski-Welt: FIS-Präsident Eliasch macht Stars happige Vorwürfe

In zwei Brandbriefen gehen Ski-Stars wie Marco Odermatt und Mikaela Shiffrin den Weltverband FIS und Präsident Johan Eliasch an. Dieser kontert nun – mit deutlichen Vorwürfen an die Athleten.
13.12.2024, 07:4513.12.2024, 07:45
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Im heftigen Streit um einen möglichen Investoreneinstieg hat Ski-Weltverbandschef Johan Eliasch den Athleten vorgeworfen, sich sportpolitisch instrumentalisieren zu lassen. Nach zwei veröffentlichten Protestschreiben der Fahrerinnen und Fahrer sagte Eliasch: «Ich glaube nicht, dass diese Briefe von Athleten geschrieben wurden, sondern von jemand anderem, dessen Interessen nicht ihren Interessen oder jenen der FIS entsprechen.» Der Funktionär meinte im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur: «Diese Briefe sind einfach nicht ernstzunehmen.»

«Jeder Insider weiss, wer sie geschrieben hat»

Eliasch berichtete, selbst mit Sportlerinnen und Sportlern gesprochen zu haben. «Einige wussten gar nicht, dass ihre Namen unter die Briefe gesetzt wurden», sagte er. Andere hätten nicht verstanden, was sie unterschrieben, behauptete der FIS-Boss, ohne Namen zu nennen. «Wieder andere sagten: ‹Ich tat es, weil ich dazu gedrängt wurde, aber ich weiss gar nicht, worum es geht.›»

Switzerland's Marco Odermatt competes during a men's World Cup giant slalom skiing race, Sunday, Dec. 8, 2024, in Beaver Creek. (AP Photo/John Locher)
Unter anderem Marco Odermatt setzte seinen Namen unter den Brief.Bild: keystone

Hintergrund des Zwists ist ein Angebot des Finanzunternehmens CVC, das mit 400 Millionen Euro bei der FIS einsteigen wollte. Die Athleten warfen dem Verband in zwei Briefen vor, die Offerte ohne Rücksprache abgelehnt zu haben. Auf die Frage, wer die Briefe verfasste, wenn nicht die Sportler, antwortete Eliasch: «Darüber werde ich nicht spekulieren, aber ich denke, dass jeder Insider genau weiss, wer sie geschrieben hat – und das war sicher nicht die Athletenkommission.»

71 Unterschriften

Laut der «Süddeutschen Zeitung» und dem «Blick», die zuerst über die CVC-Offerte berichtet hatten, haben 71 Athletinnen und Athleten den zweiten Brief unterschrieben – das sind fast doppelt so viele wie beim ersten.

Zu den Unterzeichnern gehören mehrere Topstars. Unter anderem teilten Mikaela Shiffrin, deren Verlobter und frühere Gesamtweltcupsieger Aleksander Aamodt Kilde sowie mehrere Schweizer Athletinnen und Athleten wie Michelle Gisin oder Gino Caviezel den Brief in den sozialen Medien. Angesichts des Aufruhrs in der Causa ist es schwer vorstellbar, dass Athleten nicht wissen, was sie unterzeichnet haben. (nih/sda/dpa)

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23 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Heledar
13.12.2024 08:10registriert Juli 2015
Dieser Artikel hat fast alles. Ein Anfang, ein Mittelteil und ein Ende. Nur der Inhalt fehlt leider. Wirkliche Informationen fehlen. Warum wurde das Angebot abgelehnt, wer soll die Briefe geschrieben haben, was sagen die Sportler*innen, die den Brief unterschrieben haben?
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James R
13.12.2024 08:44registriert Februar 2014
Ich verstehe nicht, warum der FIS-Boss das mit der Öffentlichkeit teilen muss. Er könnte das doch einfach intern mit der Athletenkommission klären! Hier wird etwas in den Raum geschmissen, was sich zu einem Flächenbrand entwickeln könnte.
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Le_Urmel
13.12.2024 08:52registriert Juni 2014
Ich finde doch interessant wie Funktionäre, deren sportlichen Meriten doch she überschaubar sind, immer mehr den Sport an sich reissen, natürlich nur um der Sache dienlich zu sein.

Welcher Verband wird eigentlich so geführt, dass er nicht dazu da ist, entweder das Ego zu performen oder die Taschen de Funktionäre zu füllen?

Bin sehr gespannt ob mir jemand darauf eine Antwort geben kann
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