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Drama an der Tour de France: Leader Tony Martin stürzt schwer und muss mit Schlüsselbeinbruch aufgeben

Zdenek Stybars Etappensieg wird von der schweren Verletzung seines Teamkollegen und Tour-Leaders Tony Martin überschattet.
Zdenek Stybars Etappensieg wird von der schweren Verletzung seines Teamkollegen und Tour-Leaders Tony Martin überschattet.Bild: Peter Dejong/AP/KEYSTONE

Drama an der Tour de France: Leader Tony Martin stürzt schwer und muss mit Schlüsselbeinbruch aufgeben

Tour-de-France-Leader Tony Martin verursacht in der sechsten Etappe von Abbeville nach Le Havre einen Massensturz und muss mit einem Schlüsselbeinbruch aufgeben. Der Tagessieg geht an seinen Teamkollegen Zdenek Stybar.
09.07.2015, 18:1309.07.2015, 22:42
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Nach zwei Tagen im Maillot jaune ist die Tour für den Führenden der Gesamtwertung vorzeitig vorbei. Martin verursachte mit einem Schlenker rund 700 Meter vor dem Ziel eine Kettenreaktion, in deren Folge unter anderen auch Vincenzo Nibali und Nairo Quintana stürzten. «Ich habe mich an dem Hinterrad des Fahrers vor mir aufgehängt», begründete er. Martin blieb zunächst auf dem Asphalt sitzen, hielt sich den linken Arm und wurde von den Teamkollegen ins Ziel eskortiert.

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Ein fataler Fahrfehler von Tony Martin löst 700 Meter vor dem Ziel die Massenkarambolage aus.gif: srf

«Der erste Verdacht, als ich auf dem Boden gelegen habe, war Schlüsselbeinbruch», sagte der Deutsche nach seinem heftigen Aufprall. Diese Prognose sollte sich bewahrheiten. Teamchef Patrick Lefevere vom Rennstall Etixx-Quick Step bestätigte Martins Forfait gegenüber dem französischen Radiosender «Europe 1». Noch am Donnerstagabend wurde Martin zur Not-Operation nach Hamburg geflogen.

Nach Fabian Cancellara fällt auch Tony Martin dem Fluch des Maillot Jaune zum Opfer.
Nach Fabian Cancellara fällt auch Tony Martin dem Fluch des Maillot Jaune zum Opfer.Bild: AP/AFP

Profiteur von Martins Aktion und deren Folgen war just Teamkollege Stybar. Der dreifache Cross-Weltmeister kam in seiner fünften Saison für Etixx-Quick Step solo zu seinem zweiten Etappensieg an einer grossen Rundfahrt nach jenem im siebten Teilstück der Vuelta 2013. Wirklich freuen darüber konnte sich der 29-jährige Tscheche aber nicht. Hinter Stybar kam der Slowake Peter Sagan bereits zum dritten Mal als Zweiter ins Ziel, dahinter folgte der Franzose Bryan Coquard.

Afrikanischer Freudentag

Dem hektischen Finale war eine lange Flucht einer Dreiergruppe vorausgegangen. Nach nur 6 km waren der Franzose Perrig Quéméneur, der Belgier Kenneth Vanbilsen und der Eritreer Daniel Teklahaimanot ausgerissen. Zwischenzeitlich betrug der Vorsprung des Trios fast zwölfeinhalb Minuten.

Daniel Teklehaimanot erobert als erster afrikanischer Fahrer das gepunktete Trikot.
Daniel Teklehaimanot erobert als erster afrikanischer Fahrer das gepunktete Trikot.Bild: Getty Images Europe

Weil Daniel Teklehaimanot aus dem südafrikanischen Team MTN-Qhubeka alle drei Wertungen der vierten Kategorie gewann, durfte sich der 26-Jährige als erster afrikanischer Fahrer ins gepunktete Trikot des Bergpreisleaders einkleiden lassen. In der Endphase, als Vanbilsen einen Solovorstoss wagte, liessen Teklahaimanot und Quéméneur abreissen. Doch auch der belgische Tour-Debütant wurde drei Kilometer vor dem Ziel noch vom Feld gestellt. (dux/si)

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