Das Rennen in Ponferrada entwickelte sich zu der erwartet spannenden Entscheidung. In der drittletzten Runde konnte sich eine starke Spitzengruppe mit zwölf Fahrern absetzen. Aus dem Schweizer Team fand Michael Albasini darin Unterschlupf. Diese wurde aber 31,6 Kilometer vor dem Ziel wieder eingeholt.
In der Folge wurde eine Attacke nach der anderen lanciert. Albasini zeigte sich auch da sehr wachsam und jagte meist ganz vorne mit, verpasste dann aber den Zug, als das Trio Alessandro de Marchi, Cyril Gautier und Michael Andersen davon fuhr. Die drei Fahrer konnten bis zum Start der Schlussrunde (18 Kilometer vor dem Ziel) einen Vorsprung von knapp 50 Sekunden auf das Feld (u.a. mit Cancellara) herausfahren. Zu diesem Zeitpunkt hatte auch Vasil Kiryienka zur Spitze aufschliessen können.
Die vierköpfige Spitzengruppe verteidigte den Vorsprung lange, aber sieben Kilometer vor Schluss in der Abfahrt war es um die Fluchtgruppe geschehen. Der Pole Michal Kwiatkowski – einer der grossen Favoriten – schloss zu den Führenden auf, liess die anderen Fahrer im letzten kleinen Anstieg stehen und rettete den Vorsprung ins Ziel. Erstmals konnte damit ein Pole den Strassen-WM-Titel gewinnen. Silber geht an Simon Gerrans, Bronze an Alejandro Valverde.
Nicht mehr mithalten konnte in jenem Anstieg Cancellara, der in der frühen Phase des Rennens einen Defekt erlitt. Der Schweizer wurde von Krämpfen geplagt, führte dann aber das restliche Feld in der Schlussphase an und fast wieder an die sieben Spitzenfahrer heran. Schon im letzten Jahr wurde dem Berner der letzte Anstieg zum Verhängnis. Am Ende kam Cancellara mit sieben Sekunden Rückstand auf dem 11. Rang ins Ziel. Somit bleibt Rang 4 in Kopenhagen 2011 Cancellaras beste WM-Klassierung.
(fox/si)