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Das Teilnehmerfeld spricht dafür, dass die Vuelta in diesem Jahr spannender ist als die Tour de France

Das Vuelta-Podest des letzten Jahres. Titelverteidiger Chris Horner (Mitte) ist kurz vor dem Start aus dem Aufgebot gestrichen worden. Nibali (links) verzichtet nach seinem Tour-de-France-Sieg auf ein ...
Das Vuelta-Podest des letzten Jahres. Titelverteidiger Chris Horner (Mitte) ist kurz vor dem Start aus dem Aufgebot gestrichen worden. Nibali (links) verzichtet nach seinem Tour-de-France-Sieg auf eine Teilnahme, Alejandro Valverde (rechts) muss im eigenen Team wohl für Giro-Sieger Nairo Quintana fahren.Bild: EPA
Start am Samstag in Jerez

Das Teilnehmerfeld spricht dafür, dass die Vuelta in diesem Jahr spannender ist als die Tour de France

Zwei Tour-de-France-Sieger und das komplette Podest des Giro d'Italia bestreiten die auf dem Papier viel versprechendste Spanien-Rundfahrt seit Jahren. Aus Schweizer Sicht darf man an der 69. Vuelta a España am ehesten von Fabian Cancellara etwas erwarten.
22.08.2014, 11:0722.08.2014, 16:24
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Der Italiener Vincenzo Nibali, der überlegene Sieger der Tour de France und 2010 Gewinner der Spanien-Rundfahrt, fehlt. Aber ansonsten ist die Prominenz fast lückenlos am Start in Jerez vertreten.

Insbesondere die Anwesenheit des Briten Chris Froome und des Spaniers Alberto Contador wertet die dritte grosse Landesrundfahrt des Jahres auf. Die beiden galten an der Tour de France als die grossen Favoriten, wurden aber dort durch Stürze aus der Entscheidung geworfen.

Favorit: Chris Froome

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Bild: Laurent Rebours/AP/KEYSTONE

«Ich habe mich gut von meinen Sturzverletzungen erholt», sagt Chris Froome. An der Tour de France hatte er als Vorjahressieger mit Brüchen an beiden Händen aufgeben müssen, nun fühlt sich der Brite wieder bereit. Der 29-Jährige steht in einer ganz speziellen Beziehung zur Spanien-Rundfahrt: Vor drei Jahren schaffte er in der Vuelta als Gesamt-Zweiter den internationalen Durchbruch.

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Favorit: Nairo Quintana

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Bild: Gian Mattia D'Alberto/AP/KEYSTONE

Der Kolumbianer dürfte Froomes erster Herausforderer sein. Quintana war letztes Jahr an der Tour de France Zweiter hinter dem Briten und gewann heuer den Giro d'Italia. Die Tour de France bestritt er nicht. Als Bergfahrer der Extra-Klasse wird der erst 24-jährige Quintana in Spanien einen Parcours vorfinden, der ihm wie massgeschneidert erscheinen muss. Das Movistar-Team besitzt mit Alejandro Valverde eine weitere Trumpfkarte, die es bei Bedarf ausspielen kann.

Die Aussenseiter: Uran, Aru, Pinot, Rodriguez und Talansky

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Bild: EPA/ANSA

Neben Quintana stehen mit dessen Landsmann Rigoberto Uran und dem Italiener Fabio Aru (Bild) auch der Zweite und der Dritte des Giro d'Italia am Start. Für Uran könnte es sich als nachteilig erweisen, dass lediglich ein längeres Einzelzeitfahren auf dem Programm steht. Aru, wie Quintana erst 24 Jahre alt, war eine der Entdeckungen im Giro.

Vor einer Bewährungsprobe steht der ebenfalls 24-jährige Franzose Thibaut Pinot, der an der Tour de France als Dritter überrascht hatte. Zum Kreis der weiteren Anwärter auf eine Spitzenklassierung zählen zudem der Spanier Joaquim Rodriguez (2010 und 2012 Dritter der Vuelta) und der Amerikaner Andrew Talansky (im Juni Sieger im Dauphiné).

Prominent, aber wohl aussichtslos: Alberto Contador

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Bild: AFP

Er sei froh, überhaupt starten zu können, sagt der 31-jährige Spanier. Alberto Contador hatte sich an der Tour de France einen Schienbeinbruch und eine Knie-Verletzung zugezogen. Erst Anfang August ist er wieder ins Training eingestiegen, erst vor einer Woche konnte er erstmals wieder schmerzfrei einen Berg hochfahren. «Vielleicht liegt in der letzten Woche ein Etappensieg drin», hofft Contador, der Vuelta-Gesamtsieger der Jahre 2008 und 2012.

Nicht dabei: Der Titelverteidiger

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Bild: Getty Images Europe

Chris Horner (42), der älteste Vuelta-Sieger aller Zeiten, ist am Freitag von seinem Team Lampre-Merida aus dem Aufgebot gestrichen worden. Grund sei ein zu niedriges Cortisol-Level bei Horner nach einer Bronchitis-Behandlung mit Cortison. Nach den Regeln des Radsportweltverbands UCI sei Horner zwar startberechtigt, da die Behandlung offiziell genehmigt war. Der Cortisol-Wert verstosse jedoch gegen die Prinzipien der «Bewegung für einen glaubwürdigen Radsport» (MPCC), zu der Horners Equipe gehört.

Auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela
Im Gegensatz zum Giro d'Italia und zur Tour de France rollt die diesjährige Vuelta nicht über ausländische Strassen. Und im Vergleich zur letzten Austragung findet auch der Süden Spaniens wieder Berücksichtigung.

Gestartet wird am Samstag mit einem Mannschafts-Zeitfahren in Jerez de la Frontera, das Ziel befindet sich nach insgesamt 3230 km in Santiago de Compostela im Nordwesten des Landes, wo die Rundfahrt mit einem kurzen Einzelzeitfahren über 9,7 km abgeschlossen wird. In der zweiten Rennhälfte folgt die Vuelta zumeist dem Jakobsweg. (si)

Die Schweizer: Cancellara im Fokus

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Bild: CHRISTIAN HARTMANN/REUTERS

Unter den 198 Fahrern befinden sich acht Schweizer. Fabian Cancellara (Bild) will sich den letzten Schliff für die WM von Ende September holen, die ebenfalls in Spanien, in Ponferrada, stattfinden wird. Der 33-jährige Berner sollte sich zumindest bis zur 10. Etappe im Rennen halten. Dann steht das Einzelzeitfahren über 36,7 km auf dem Programm. Letztes Jahr hatte Cancellara in Tarazona im Kampf gegen die Uhr einen Etappensieg verbuchen können.

Oliver Zaugg startet als Helfer im Team von Contador, derweil bei BMC Steve Morabito und Danilo Wyss ihrem Leader Cadel Evans assistieren. Die Westschweizer Equipe IAM Cycling bestreitet nach der Tour de France ihre zweite grosse Rundfahrt. Mit Marcel Aregger, Pirmin Lang, Johann Tschopp und Jonathan Fumeaux schickt sie vier Schweizer ins Rennen. (ram/si)

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