Dario Cologna verliert auf den 25 Kilometern in Toblach auf Sieger Petter Northug 1:46 Minuten. Mit den 15 Bonussekunden liegt der Schweizer jetzt zwei Etappen vor Tour-Ende 2:01 Minuten hinter dem Norweger.
«Der Sieg ist jetzt nicht mehr möglich», konstatiert ein sichtlich gefrusteter Cologna wenige Augenblicke nach der Zieleinfahrt gegenüber dem SRF. «Das war so zu erwarten bei dieser Ausgangslage.»
Cologna hatte mit etwas mehr als 50 Sekunden Rückstand die Verfolgung auf Northug und Sundby aufgenommen. Das Negativ-Szenario traf prompt ein. Bereits auf den ersten Metern bildete sich die erwartete Vierergruppe mit den beiden Norwegern sowie Jewgeni Below (Russ) und Calle Halfvarsson (Sd). Das Quartett schlug unter dem Diktat von Sundby eine horrende Pace an. Cologna verlor auf den ersten 3,6 km bereits 11 Sekunden, zudem war er weiterhin isoliert. Der hinter ihm gestartete Alex Harvey (Ka) schloss nicht auf und der vor ihm laufende Alexej Poltoranin war keine Hilfe. Der Kasache hegt keine Ambitionen im Gesamtklassement, sondern schont seine Kräfte für Etappensiege. Poltoranin übernahm keine Führungsarbeit.
Gesellschaft erhielt Cologna erst im letzten Renndrittel. Ein Quartett unter dem Lead des Schweden Daniel Richardsson schloss auf. Der Rückstand des Schweizers betrug zu diesem Zeitpunkt bereits 1:50 Minuten, 60 Sekunden mehr als am Start. Doch Unterstützung erhielt Cologna nach wie vor nicht, denn Richardsson hatte keine Kräfte mehr und die Norweger durften keine Führungsarbeit leisten. «Am Ende konnte ich wenigstens noch etwas Kraft sparen. Jetzt hoffe ich, dass ich noch zwei gute Etappen zeigen kann. Aber nach vorne ist wohl nichts mehr möglich.»
An der Spitze powerte Sundby unbeirrt weiter, einzig Northug leistete keine Führungsarbeit. Dafür schnappte sich der exzentrische Norweger den Etappensieg und die Bonussekunden. Sundby dürfte ihm nicht all zu böse sein, denn der Weltcup-Leader fürchtete mit Blick aufs Gesamtklassement Cologna und nicht Northug. Den Schweizer vermochte Sundby entscheidend zu distanzieren, das Tagesziel war erfüllt.
Der Tour-de-Ski-Tross disloziert nun ins Val di Fiemme. Am Samstag findet dort ein Massenstart-Rennen über 15 km in klassischer Technik statt. Mit dem Gewinn von Bonussekunden bei den Zwischensprints und ihm Ziel kann Cologna mit Blick auf Rang 3 eventuell noch etwas ausrichten. Am Sonntag folgt der Anstieg auf den Alpin-Pisten zur legendären Alpe Cermis.